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Mario musste die Tür aufschließen, als er das Haus betrat, was ihn wissen ließ, dass Ann Kathrin noch nicht von Paris zurückgekehrt war.

Er warf seinen Schlüssel in die kleine Schale auf der Anrichte, schlüpfte schnell aus seinen Schuhen und begab sich dann mit seiner Sporttasche in der Hand in Richtung Waschküche.

Dort angekommen verstaute er sofort seine benutzten Klamotten in der Waschmaschine und schmieß diese auch gleich an, ehe er Felix' Trikot hervorzog und mit diesem ins Esszimmer verschwand.

Er breitete den Stoff auf dem Tisch aus und postete schnell ein Bild davon in seiner Instagramstory, wobei er seinen kleinen Bruder auch erwähnte, ehe sein Handy mit einer neuen Nachricht aufblinkte.

"Scarlett hat heute ein Shooting und ist nicht da 🙄", lass er.

Im selben Moment hörte er gerade das Schloss der Haustür Rascheln und Highheels, die anschließend über den Holzboden klackten.

"Hallo! Bin wieder da!", rief Ann Kathrin durch's Haus und stellte ihren Koffer ab.

"Hey", empfing Mario sie nun auch und lief in den Flur.

Die Brünetten lächelte ihm derweil entgegen und hauchte ihrem "Ehemann" einen Kuss auf die Wange, ehe sie sich ihre Jacke von den Schultern schob.

"Bist du schon lange daheim?", fragte sie und hing die Jacke am Hacken an der Garderobe auf.

"Nein, bin auch eben erst gekommen", antwortete Mario und lehnte sich an den Türrahmen.

"Hieß es nicht, dass ihr vor einer guten Stunde wieder hier sein solltet?", erkundigte Ann Kathrin sich mit fragend zusammengeschobenen Augenbrauen.

"Ja, sind wir auch gewesen, aber es war ein wenig ein Kampf Marco wieder von mir loszukriegen", antwortete Mario.

Daraufhin lächelte Ann Kathrin ihm nur entgegen.

"Kannst du's ihm verübeln? Er hat seit Monaten endlich wieder die Liebe seines Lebens zurückerobert. Nachvollziehbar, dass er die da nicht loslassen will", entgegnete die Brünette und zog sich ihre Schuhe aus.

"Wir standen eine halbe Stunde lang da, in der er mich einfach nur an sich gedrückt hat", versuchte Mario seine Aussage zu relativieren, doch das schien Ann Kathrin nicht wirklich zu interessieren.

"Ja, Und? Ich hätte es an seiner Stelle nicht anders gemacht. Wundert mich eigentlich, dass er nicht hier ist."

"Ich hab ihm gesagt, dass ich dir versprochen hab mir deine neuen Klamotten anzuschauen und etwas Zeit mit dir zu verbringen", argumentierte Mario.

"Naw!", erwiderte Ann Kathrin, lief auf den Jüngeren zu und legte ihre Hand an sein Kinn um ihm ihre langen Finger in die Wangen drücken zu können, "süß von dir. Aber ich hätte doch nichts dagegen gehabt, wenn du deinen Loverboy mit hierher gebracht hättest."

Mario sah daraufhin nur etwas erstaunt zu der Brünetten.

"Ach komm schon. Du kannst mir nicht sagen, dass du nicht auch lieber deine Zeit mit ihm zusammen verbringen wollen würdest."

"Ja, aber-"

"Nichts aber Mario. Drück den armen Kerl nicht schon wieder so von dir wenn er grade versuchen will eure Beziehung wieder aufzubauen. Wir zwei können uns auch morgen einen gemütlichen Tag machen und schön Kaffee trinken gehen. Ruf den blonden Holzkopf schon an und bestell ihn rüber. Bei zwei Zuschauern lohnt sich der Aufwand wenigstens mich in die neuen Kleider zu zwängen", sprach die Brünette weiter auf ihn ein, griff nach ihrem Koffer und verschwand damit nach oben ins Schlafzimmer und in ihren begehbaren Kleiderschrank.

Einen Moment lang sah Mario ihr nur verdutzt nach, ehe ein Lächeln sich wieder auf seinem Gesicht breit machte.

Ann Kathrin hatte recht. Er konnte und wollte Marco nicht einfach so von sich schieben und erst recht wollte er ihm nicht das Gefühl geben, dass er ihn nicht um sich haben wollte.

Schnell fischte der Brünette so wieder sein Handy hervor und kurz darauf tutete es bereits in der Leitung.

"Marco? Hey, Ann Kathrin hat gesagt du kannst gerne rüber kommen... Ja, sie hat echt gute Laune und meinte ich soll dich nicht von mir schieben... Ja... Ja, klingt gut, aber du musst dir dann trotzdem ihre Klamotten geben... Tja... Okay, bis gleich... Ich liebe dich auch."

Grinsend legte er schließlich wieder auf und sah auf sein Display.

Dort war noch immer das Bild eines Sonnenuntergangs in Dubai als Hintergrund zu sehen, zu dem er es damals gewechselt hatte als er mit Marco Schluss gemacht hatte.

Mit einem selbstsicheren Grinsen blickte er nur auf die abgebildete Szenerie.

Lange würde ihm das Hintergrundbild nicht mehr entgegen leuchten, denn in diesem Moment entschloss er sich heute ein paar neue, süße Selfies mit Marco aufzunehmen oder einfach ein Bild von ihm zu machen, das er sich wieder als Hintergrundbild einstellen würde.

"Mario?! Kannst du mir den Koffer wieder auf den Schrank packen?!", rief Ann Kathrin von oben und Mario packte sein Handy wieder weg, ehe er mit einem glücklichen Lächeln nach oben ins Schlafzimmer lief, um Ann Kathrin zu helfen.

"Danke", entgegnete diese als der Koffer wieder auf dem Schrank verstaut war, "und kommt er?"

"Ist in zehn Minuten da", antwortete Mario nur und ließ sich glücklich auf das gemachte Bett fallen.

Ann Kathrin stemmte derweil nur die Hände in die Hüfte und lächelte zu dem Mann auf dem Bett hinab.

"Und genau deshalb hab ich dir gesagt, dass du ihn anrufen sollst. Fühlt sich schon gleich viel besser an, oder?", fragte sie neckend.

Mario grinste nur im Gegenzug.

"Ja, du hattest recht."

"Wie bitte?", entgegnete die Brünette und hielt sich eine Hand ans Ohr während sie so tat, als hätte sie ihn nicht verstanden.

Mario verdrehte nur die Augen.

"Du hattest recht!", wiederholte er nun noch einmal deutlicher.

"Ah! Ich glaube da hat jemand endlich verstanden wie der Hase läuft", grinste die Brünette weiter.

Mario stemmte sich daraufhin wieder vom Bett auf und attackierte seine "Ehefrau" mit einer Kitzelattacke, ehe die beiden lachend in eine spielerische Ballgerei ausbrachen und sich so die Zeit tot schlugen, bis es an der Tür klingelte.

Sofort sprang Mario bei dem Läuten vom Bett auf, auf dem sie während ihres Kampfes gelandet waren und eilte hinunter zur Tür.

"Hey", stand ihm Marco dort gegenüber und Mario grinste einfach nur breit, ehe er seinem Freund um den Hals fiel und ihn einfach überschwänglich küsste.

Zunächst überrascht, zog Marco die Augenbrauen nach oben, gab sich aber dann ebenfalls dem Kuss hin und hielt Mario fest umschlossen, ehe sie sich wieder voneinander lösten und das Haus betraten, in dem Ann Kathrin schon mit ihren neuen Kleidern im Schlepptau bereit stand und auf die beiden Männer wartete.

Hope for LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt