"Mario! Marco! Ihr seid zu spät!", waren Favres Worte, als die beiden besagten auf den Platz joggten.
Der Trainer hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah wütend zu den beiden auf.
Auch der Rest der Mannschaft, der im Kreis um den Trainer stand, sah zu den beiden Neuankömmlingen auf.
"Tut uns Leid Trainer. Wir hatten noch einen Termin und haben anschließend die Zeit vergessen", entschuldigte Marco sie und stellte sich neben Marius und Jule in den Kreis.
Axel hatte die Situation genau beobachtet und als Thomas ihm Marcos Antwort auf Favres Nachfrage zu ihrer Verspätung übersetzt hatte, grinste der Belgier breit. Natürlich hatten die beiden die Zeit vergessen. Das passierte schnell wenn man besseres zu tun hatte.
"Wenn das die Tage nochmal vorkommt haben wir ein Problem. Ihr holt die halbe Stunde nach der Einheit in Form von Sprintübungen nach", verdonnerte Favre den beiden und wandte sich wieder der gesamten Mannschaft zu, um seine Rede fortzusetzen.
"Hey", stieß Marius Marco schließlich flüsternd an, "wo habt ihr gesteckt?"
"Scarlett hatte einen Ultraschalltermin und danach waren wir noch essen. Da haben wir die Zeit vergessen", antwortete Marco leise und sah immer wieder unbemerkt zum Trainer, um nicht erwischt zu werden. Noch mehr Ärger konnte er sich wirklich sparen.
Marius und Julian tauschten derweil einen skeptischen Blick miteinander aus. Die Antwort klang plausibel, aber die beiden würden doch niemals ein Training vergessen, weil sie essen waren.
"An die Arbeit! Leipzig wird uns die drei Punkte definitiv nicht schenken!", klatschte Favre in die Hände und daraufhin verteilten die Jungs sich wieder auf dem Feld.
Als das Training offiziell beendet wurde, liefen Mario und Marco noch ein paar Runden und sprinteten über den Platz.
"Das nächste Mal holen wir Scarlett was beim Drive In", hauchte Mario als er erschöpft nach einer halben Stunde Extratraining neben Marco in Richtung Kabine lief.
Der Blonde lachte nur kurz auf.
"Jetzt kannst du vielleicht nachvollziehen, was ich durchmache. Diese Fressattacken hat sie öfter. Aber ich denke dein Plan klingt gut", entgegnete er und lächelte Mario kurz an.
Dieser fing seinen Blick in diesem Moment natürlich ein und ihre Augen verweilten länger aufeinander als Anfangs geplant.
"Danke...", hauchte Mario schließlich, "dass ich mitkommen durfte..."
"Das ist doch selbstverständlich. Du bist auch ihr Vater."
Marios Lächeln wurde daraufhin breiter. Er konnte noch immer nicht ganz fassen, dass die beiden ein Teil der Verantwortung für die Kleine an ihn abtraten.
"Trotzdem...", hauchte Mario nur leise, wandte sich wieder von Marco ab und betrat die Kabine in der noch laut gegrölt wurde.
"Look!", rief Axel grinsend, "there are our 'friends'."
Er setzte das Wort 'friends' mit den Fingern in Anführungszeichen und stieß Marco kurz gegen die Schulter.
"What's up with you?", fragte Marco nur etwas irritiert, aber mit einem Grinsen im Gesicht.
"Axel ist der Meinung, dass ihr wieder zusammen seid, weil ihr beide mit ner Bullshi-Ausrede zu spät zum Training gekommen seid", erklärte Schmelle und zog sich seine Jacke über.
"Was? We're not back together Axel", widersprach Marco den Gedanken des Belgiers und erklärte ihm anschließend den Grund ihres zu spät Kommens.
"One day it will happen! It is just a matter of time!", entgegnete Axel überzeugt davon, dass er seine Wette schon noch gewinnen würde und verließ anschließend die Kabine.
So wie er Mario und Marco in dem halben Jahr kennen gelernt hatte, das er nun schon hier in Deutschland war, wusste er, dass die beiden einfach nicht ohne einander konnten und unzertrennlich waren. Es war seiner Meinung nach nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder zueinander finden würden.
Marco sah ihm nur kopfschüttelnd nach.
"Der gibt auch nicht auf, oder?", fragte er an niemanden besonderes gewandt.
"Er ist halt jung und hat Träume. Lass ihn doch", entgegnete Piszczu daraufhin.
Marco sah kurz zu dem Polen und dann wieder zu Mario, der nur mit den Schultern zuckte, sich sein verschwitztes Oberteil über den Kopf zog und es dann in den Wäschekorb im Raum warf.
Mit dieser Antwort schien Marco nicht ganz gerechnet zu haben, denn sein Blick klebte weiter auf Mario und betrachtete dessen nun freigelegten Oberkörper. Er kannte diesen zwar inzwischen besser als seine Westentasche, doch immer wieder war er davon erstaunt wie wunderschön und perfekt Mario war, wenn er sich ihm so präsentierte.
"Marco?", brachte ihn die Stimme von Besagtem aus den Gedanken, "ob du mit duschen kommst hab ich gefragt."
"Ähm... Ja", stammelte Marco schließlich und griff nach seinem Handtuch, ehe er mit Mario in die Duschräume verschwand.
Schmelle und Piszczu sahen den beiden nur mit hochgezogenen Augenbrauen nach.
"Ich geb ihnen eine Woche", sprach Schmelle, als die beiden außer Hörweite waren, "Axels fünf Tage sind zu früh. Er weiß nicht wie lange sie damals beim ersten Mal gebraucht haben."
"Und deshalb sag ich zwei Wochen", entgegnete Piszczu.
Schmelle sah nach dieser Aussage verwirrt zu dem Polen.
"Die beiden sind blind vor Liebe, aber nicht dumm."
"Es sind Marco und Mario."
"Auch wieder wahr", musste Schmelle zugeben und schulterte seine Sporttasche.
"Aber egal wie lange die beiden Deppen brauchen, sie kommen auf jeden Fall wieder zusammen", entgegnete Lukasz und griff ebenfalls nach seiner Tasche.
"Ja, definitiv. Wie kommt Achraf überhaupt auf die Idee, dass die Trennung ernst ist?"
"Keine Ahnung. Er ist einfach noch zu jung um sowas zu kapieren", antwortete Lukasz und kurz darauf verließen die beiden Außenverteidiger gemeinsam die Kabine, während sie noch etwas weiter über das Liebes-Comeback von Mario und Marco diskutierten.
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Hope for Love
FanfictionMario ist seit gut zwei Jahren wieder zu seiner alten Liebe zurückgekehrt: dem BVB. Neben dem Vertrauen des Vereins und der Hoffnung endlich wieder sportlich erfolgreich spielen zu können, gab es jedoch noch einen anderen ausschlaggebenden Punkt für...