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Noch am selben Abend durften die inzwischen vier das Krankenhaus nach einem letzten Routinecheck wieder verlassen.

Voller Stolz trug Mario den Maxi Cosi mit seiner wieder schlafenden Tochter darin aus dem Krankenzimmer. Müde und erschöpft waren Scarlett und direkt neben ihr Marco mit der gepackten Tasche hinter ihm.

Am Auto angekommen verstauten sie die beiden Mädels gut angeschnallt auf der Rückbank, ehe Marco am Steuer und Mario auf dem Beifahrersitz Platz nahmen.

"Ich bin so müde", klagte Scarlett.

Sie war auf ihrem Sitz weit nach unten gerutscht und hielt eine Hand beschützend auf dem schlafenden Körper von Emilie.

"Und Hunger hab ich auch", entgegnete sie weiter.

"Keine Sorge. Wenn wir daheim sind machen wir was zu essen. Wie wär es mit dem Rest vom Bananenbrot, das noch da ist und dazu ein paar Spätzle mit Apfelmus?", schlug Mario vor und sah lächelnd zu der blonden Mutter nach hinten.

"Klingt echt gut", entgegnete Scarlett und schloss daraufhin die Augen.

Die ganze Geburt hatte sie wirklich erschöpft und auch wenn sie jetzt schon einige Stunden geschlafen hatte, freute sie sich doch einfach nur auf ihr Bett.

Nach gut zehn Minuten hielt Marco schließlich in der Einfahrt und stoppte den Motor. Scarlett war währenddessen auf der Rückbank, halb an den Maxi Cosi angelehnt, eingedöst und kam nun langsam wieder zur Besinnung.

Marco öffnete ihr die Tür und half ihr aus dem Wagen, nachdem sie ihren Kampf mit dem Gurt beendet hatte.

Mario war derweil wieder an der anderen Tür und löste den Gurt des Maxi Cosis, ehe er ihn vorsichtig aus dem Auto holte.

Die vier betraten schließlich das Haus und Mario lief ohne die Schuhe abzustreifen hinauf in Emilies Kinderzimmer. Dort stellte er den Maxi Cosi neben dem Babybettchen ab und kniete sich zu der Kleinen.

"Hey Süße. Komm, wir legen dich in dein Bettchen. Das ist viel bequemer", sprach er mit dem schlafendem Baby und löste ganz vorsichtig die Sicherheitsschnalle.

Behutsam schob er seine Hände unter den Po und das Köpfchen der Kleinen und hob sie dann ganz langsam und vorsichtig aus dem Maxi Cosi.

Emilie schien sich daran wenig zu stören und schlief friedvoll weiter, auch nachdem Mario sie in das Babybettchen gelegt hatte.

"Sie sieht so niedlich aus wenn sie schläft", erklang Marcos sanfte Stimme von der Tür.

Mario drehte sich daraufhin zu seinem Freund um und lächelte.

Dieser kam schließlich näher und legte Mario einen Arm um die Hüfte, ehe er ihn kurz küsste und dann ebenfalls anlächelte.

"Ich bin so froh, dass alles reibungslos geklappt hat. Ich hatte schon so kaum Kopf für das Spiel", murmelte Mario und sah wieder zu der schlafenden Emilie.

"Ich bin auch froh. Es ging alles aber auch auf einmal so verdammt schnell. Es ist unbeschreiblich wie es ist das Ganze zu durchleben. Man ist auf einmal in einer ganz anderen Welt und hat nur noch die Kleine im Kopf. Sie dann das erste Mal zu halten... war..."

Marco tat sich schwer ein Adjektiv zu finden, das auf die Beschreibung passte, also ließ er den Satz einfach so offen stehen.

Mario kuschelte sich derweil zu einer stillen Antwort nur noch mehr an seinen Freund und schlang beide Arme um ihn.

"Den hätten wir fast vergessen", entgegnete Scarlett, die nun die Tür herein kam und einen kleinen Kuschellöwen hochhielt.

Vorsichtig legte sie das Stofftier zu Emilie ins Bettchen, hauchte der Kleinen noch einen Kuss auf die Stirn und lächelte sie dann einfach nur friedlich an.

"Wie wär's wenn du einfach mal gemütlich duschen gehst während Marco und ich das Essen fertig machen?", bot Mario ihr mit einem Lächeln an, "wir nehmen das Babyphone mit und kümmern uns um Emilie falls sie aufwacht."

"Das klingt um ehrlich zu sein traumhaft", entgegnete Scarlett und sah dankbar zu dem Brünetten.

"Kein Problem. Wenn du fertig bist steht das Essen dann auf dem Tisch", versprach Mario ihr.

Scarlett nickte nur zur Antwort und verschwand daraufhin aus dem Kinderzimmer.

"Na dann lass uns mal Spätzle machen", entgegnete Marco lächelnd und griff nach dem einen Babyphone.

Er schaltete das eine, sowie das zweite Gerät ein, ehe er das Zimmer leise wieder mit Mario verließ und sich auf den Weg in die Küche machte.

Die beiden Männer hatten den Tisch gerade fertig gedeckt, als Scarlett den Raum mit noch nassen Haaren betrat. Inzwischen sah sie immer noch müde, aber doch deutlich frischer aus.

"Hey, das riecht lecker", sagte sie und ließ sich auf einem der Stühle nieder.

"Ist auch grade fertig geworden", entgegnete Mario und stellte das geschnittene Bananenbrot auf dem Tisch ab.

"Ich hab die Zeit genutzt und etwas Milch für die Kleine für die Nacht fertig gemacht", informierte Scarlett die beiden und stellte zwei kleine Babyflaschen gefüllt mit Milch auf dem Tisch ab.

"Na dann kann ja nichts schief gehen", entgegnete Mario enthusiastisch und verstaute die beiden Fläschchen in dem Flaschenwärmer, den sie sich besorgt hatten, "Marco und ich übernehmen heute auch die Nachtschicht, damit du dich richtig erholen kannst. Marco ist ja freigestellt und ich muss morgen nur kurz zum Auslaufen nach Brackel, da passt das schon."

"Danke", hauchte Scarlett und lächelte Mario dankbar an.

"Dann lasst uns mal schnell essen, ehe Emilie wieder unsere Aufmerksamkeit einfordert", verkündete Marco und nahm ebenfalls am Tisch Platz, nachdem er die Spätzle abgestellt hatte.

"Recht hast du. Guten Appetit", entgegnete auch Mario, ließ sich auf einem Stuhl nieder und begann gemeinsam mit den anderen beiden seinen Magen zu füllen, der zu ihrer Überraschung doch bis eben sehr leer gewesen war.

Hope for LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt