"Ach verdammter Mist!", hörte Marco seine schwangere Freundin aus dem Bad rufen, während er die Knöpfe seiner Weste schloss.
Daraufhin klirrte schließlich etwas und Marco sah skeptisch zur angelehnten Tür.
"Ist alles okay?", fragte er schließlich vorsichtig, doch alles was er daraufhin zurück bekam war ein tiefes Grummeln.
"Meine verdammten Brüste sind zu fett für mein Kleid!", machte Scarlett ihrem Ärger Luft und erneut schien etwas ins Waschbecken gefallen zu sein, "dieses Drecksding!"
Marco beschloss daraufhin einfach zu ihr ins Badezimmer zu gehen und bekam dort eine verzweifelte Scarlett zu Gesicht, die mit dem Reißverschluss ihres Kleides am Rücken kämpfte.
"Warte mal kurz", sagte er schließlich, trat an seine Freundin heran, senkte ihre Hände und begann den Reißverschluss noch einmal ganz nach unten zu ziehen.
Er richtete das Kleid ein Stück und zog den Reißverschluss wieder nach oben. Jetzt scheiterte er jedoch an einer viel früheren Stelle a.ls Scarlett zuvor.
"Siehst du! Ich bin zu fett!", entgegnete diese und verschränkte gefrustet ihre Arme, ehe sie ihren Babybauch mit Blicken niederstarrte, "du brauchst auch jetzt gar nicht anfangen zu treten Fräulein! Ich hab das Kleid vor drei Wochen gekauft und ich werde es heute anziehen! Komme was wolle!"
Marco musste grinsen während er die Szene durch den Spiegel beobachtete. Dieses verging ihm jedoch sofort wieder, als er Scarletts wütenden Blick auf ihm sah.
"Das ist kein bisschen lustig Marco Reus! Ich werde immer dicker und dicker! Ich passe teilweise kaum mehr in die Klamotten von gestern!", schnauzte sie ihn sofort an, "ich hab das Kleid extra für heute gekauft und die Verkäuferin hat auch gemeint der Stoff würde sich gut dehnen und sollte mir keine Probleme bereiten, aber jetzt schau dir das mal an!"
Sie gestikulierte wild ihren Körper hinab, ehe sie wieder strafend auf die kleine Kugel in ihrem Bauch sah.
"Ich liebe die Kleine wirklich, aber gerade macht sie es mir echt verdammt schwer sie nicht einfach kleiner zu drücken. Sie tritt mich inzwischen ständig, da wäre es nur fair!"
"Hör auf so einen Mist zu erzählen", mischte sich Marco nun ein, "die Kleine kann doch nichts dafür, dass sie wächst."
"Dann soll sie aber trotzdem mal gefälligst langsamer wachsen!", motzte Scarlett weiter.
"Okay, pass auf. Vielleicht liegt die Kleine auch gerade einfach ungünstig, weshalb das Kleid nicht zu geht. Für das Essen kannst du doch auch ruhig nochmal das weiße Kleid von vorhin an lassen. Es sind ja nur Mario und Ann Kathrin mit denen wir essen gehen."
"Und Felix und seine Freundin", fügte Scarlett noch an und sah niedergeschlagen in den Spiegel.
Verwirrt stellte Marco sich nun neben sie und sah sie irritiert an.
"Oh, ich hab eventuell vergessen dir zu sagen, dass Marios Bruder und seine Freundin auch mitkommen. Sie sind extra wegen Mario hergeflogen", erklärte sie.
"Aber ich wollte bei dem Essen doch versuchen die Wogen zwischen Mario und mir zu glätten!", entgegnete Marco deutlich unzufrieden.
"Ja und? Es ist doch nur Felix."
"Und seine Freundin die ich noch nie zuvor gesehen habe und die wahrscheinlich auch nicht weiß, dass Mario mein Ex-Freund ist!", empörte Marco sich weiter.
"Ich glaub schon, dass Felix sie soweit aufgeklärt hat. Sonst hätte er dem Essen nicht zugesagt", entgegnete Scarlett nur locker und zog sich noch einmal ihren Lippenstift nach.
Marco sah sie darauf nur geschockt an. Sie tat das alles so ab als wäre es gar nichts, aber das war falsch. Es genügte schon, dass der Verein und Marios und seine Freunde und Familie wussten, dass die beiden Männer eine Beziehung geführt hatten, da brauchten es nicht auch noch irgendwelche Partnerinnen wissen, die womöglich in einem Jahr oder auch nur wenigen Monaten wieder Geschichte waren.
"Marco? Entspann dich", forderte Scarlett schließlich als sie den Schock in den Augen ihres Freundes sah, "wir gehen jetzt einfach nur gemütlich zu sechst essen und heute Abend gehen wir dann mit Jule, Sarah, Marius und Alban entspannt Silvester feiern. Du brauchst dich wirklich nicht stressen. Ann Kathrin hat mir schon gesagt, dass sie den Abend mit Manu, Nina und ein paar anderen verbringen werden. Es ist nur ein Essen um wieder einen Schritt aufeinander zuzugehen. Mehr nicht."
Marco atmete auf ihre Worte hin durch und sah dann wieder zu ihr.
"Okay...", murmelte er schließlich und zwang sich ein Lächeln auf die Lippen, "wenn das so ist, dann mach ich mir keinen Druck. Aber dann musst du dich jetzt auch nicht in dieses schicke Kleid zwängen."
"Keine Sorge. Deine Tochter verhindert das schon gekonnt. Sie ist jetzt schon genauso ein Sturrkopf wie du", entgegnete Scarlett und streifte das Kleid schließlich wieder von ihrem Körper. Es brachte ja doch nichts sich weiter damit zu quälen.
"Gut. Dann bin ich für das weiße Kleid von heute Vormittag. Das stand dir echt richtig gut", sprach Marco und lächelte sie an.
"Und jetzt klingst du gerade auch richtig schwul", kicherte Scarlett und machte sich auf die Suche nach dem Kleid, "gut, dass du diese stereotypische Seite so gut wie nie zeigst. Sonst hättest du nämlich jetzt wahrlich größere Probleme als eine Freundin von dem Bruder deines Ex, die über eure schwule Beziehung Bescheid weiß."
Marco sah ihr nur weiter irritiert nach, während Scarlett sich kichernd das weiße Kleid vom Vormittag wieder überzog. Er machte einfach die Hormone für Scarletts Verhalten in diesem Moment verantwortlich.
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Hope for Love
FanfictionMario ist seit gut zwei Jahren wieder zu seiner alten Liebe zurückgekehrt: dem BVB. Neben dem Vertrauen des Vereins und der Hoffnung endlich wieder sportlich erfolgreich spielen zu können, gab es jedoch noch einen anderen ausschlaggebenden Punkt für...