Prolog

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 „I got a little bit wasted, yeah yeah

I got a little bit mashed last night, night" Hangover –Taio Cruz, Flo Rida

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Helles Sonnenlicht bahnt sich mit kleinen, kräftigen Strahlen seinen Weg durch die dünnen Vorhänge des Zimmers und leise stöhnend halte ich mir meine Hände vor das Gesicht, um nicht gleich zu erblinden. An meiner Schläfe scheinen sich viele kleine Presslufthammer versammelt zu haben, die in ungleichmäßiger Formation meinen Kopf malträtieren.

Scheiße, wie heftig hatte ich mich letzte Nacht, denn bitte abgeschossen?

Immer noch gepeinigt von den Schmerzen in meinem Kopf probiere ich die letzte Nacht zu rekonstruieren. Da waren dieser neue Club, die Jungs und die vielen leckeren Drinks. Und dann... Ein riesen großes Loch klafft in meiner Erinnerung und ich hoffe einfach, dass ich nach meinem altbekannten Schema verfahren bin.

Das heißt so viel wie: auf eine der vielen einladenden Flirts im Club eingehen, sich das Mädchen klar machen und in einem der großen Luxushotels Londons die Betten wackeln lassen.

Immer noch mit geschlossenen Augen schmunzle ich bei der Vorstellung, ehe ich es riskiere diese langsam zu öffnen und mich zu orientieren. Tatsächlich bin ich in einem Hotelzimmer, das wenn mich nicht alles täuscht zum Rosewood Hotel in London gehört.

Die Nacht hier kostet ab 600€ aufwärts, doch an Diskretion ist es definitiv nicht zu übertrumpfen. Nach dem ich das Zimmer erkannt habe, fällt nun mein Blick auf die neben mir noch friedlich schlummernde Person und ich grinse breit. Denn bei dem Anblick ihrer langen roten Haare und ihrem zierlichen Körper kommen Erinnerungen an letzte Nacht zurück. Sie unter mir, sie vor mir, sie auf mir. Wir sind definitiv beide auf unsere Kosten gekommen.

Nichtsdestotrotz bin ich mehr als einmal froh über meinen genialen Einfall die Ladys nur noch in ein Hotel mitzunehmen. An einen Namen ihrerseits kann ich mich nur noch wage erinnern, ich glaube etwas mit S und ich bin mir sicher, dass sie nur noch eine weitere Trophäe in meiner Reihe von Eroberungen wird. Rothaarig passt da nämlich echt gut rein, denke ich mir dreckig grinsend, während ich mich wieder anziehe. Zwar die Sachen vom Vortag, doch da muss ich jetzt wohl durch.

Ich will weg sein, bevor die holde Maid in meinem Bett noch erwacht und unnötige Ansprüche auf meine Telefonnummer oder weitere Treffen stellt. Immer noch verkatert will ich nur noch geschwind nach meiner Jacke greifen, als ich gegen eine große Stehlampe knalle, die natürlich scheppernd mit dem Boden Bekanntschaft machen muss..

Leise fluchend richte ich diese wieder auf und möchte nur noch raus, da höre ich schon ein Rascheln von dem Bett. Shit.

„Guten Morgen", flüstert meine Bekanntschaft daraufhin auch schon verführerisch.

„Wolltest du dich etwa verdrücken ohne mir „Auf Wiedersehen" zu sagen, Brad?", will sie wissen, während sie sich lasziv auf die Lippe beißt.

„Ja, eigentlich schon", murre ich nicht sehr begeistert und fahre mir durch die Haare.

„Das wäre aber äußerst schade", gurrt die Rothaarige, ehe sie sich aus dem Laken schält und grazil wie Gott sie schuf auf mich zukommt. Ich blicke auf ihre sinnlichen Lippen, ihre üppige Oberweite und die einladenden Kurven vor mir. Der Entschluss ist gefallen.

„Ich glaube ich kann doch noch etwas Zeit für dich einrichten", grinse ich sie zweideutig an, dann fasse ich sie auch schon an den Hüften und dränge sie zurück zu dem Bett. Mein Kater scheint urplötzlich verschwunden.

***

„So kann ich gerne öfter in den Tag starten", kichert die Rothaarige neben mir während wir uns erschöpft zurück aufs Bett fallen lassen.

„Durchaus", stimme ich ihr zu und fahre mir durch meine durch Schweiß nasse Locken.

„wie spät ist es eigentlich?", will ich dösig von ihr wissen, bereit hier und jetzt wieder einzuschlafen.

„Kurz vor elf", antwortet Ginger neben mir und schlagartig bin ich wieder wach.

„Fuck", rufe ich aufgebracht und beeile mich in Windeseile startklar zu sein.

„Was ist denn jetzt bei dir los?", fragt mich die Dame ohne Namen in meinem Bett, während ich hektisch meine Schuhe überstreife.

„Das Meeting war um Zehn angesetzt", antworte ich ihr und bin endlich fertig.

Ich bin schon drauf und dran aus der Tür zu eilen, da hält mich die junge Frau noch mal mit ihren Worten auf:

„Das wars jetzt, Brad? Ehrlich?"

„Ähm, ja natürlich", antworte ich unfreundlich.

„Nicht mal deine Nummer?", will sie aufgebracht wissen.

„Nein, nicht mal die. Danke für die schöne Nacht Stacy...", probiere ich sie galant abzuwimmeln, doch mein Versuch ihren Namen ins Spiel zu bringen, hätte ich lassen sollen.

„Ich heiße Sophie du Idiot", kreischt sie aufgebracht und geht mir damit echt auf den Keks.

„Stacy, Sophie – ist doch alles das gleiche. Schönes Leben noch Ginger", bekommt sie meine genervte Antwort und ihr aufgeregtes nach Luft schnappen, ist das Letzte, was ich höre, bevor ich die Tür hinter mir zuziehe und den Fahrstuhl nach unten ansteuere.

***

Sieben Minuten später sitze ich tatsächlich in einem Taxi, was mich auf direktem Weg zu dem Büro unseres Managers bringen soll. Die nette Dame an der Rezeption hatte es direkt für mich rufen und vorfahren lassen, für Stammkunden eben nur das Beste.

Unruhig nenne ich dem Fahrer die Adresse, um dann die neuen Nachrichten auf meinem Handy zu checken. Ich rechne mit unzähligen Nachrichten und Antworten von meinem Manager, wie schon die letzten paar Male, als ich zu spät kam, doch da ist nichts. Nur eine einzelne Nachricht von meinem Bandkollegen Connor dümpelt dort herum, ich solle mich lieber beeilen. Und ich ahne, dass das ganz und gar nichts Gutes bedeutet. Urplötzlich scheinen die kleinen Hammer in meinem Kopf wieder erwacht und ich schließe erschöpft meine Augen.

Image (Bradley Simpson FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt