„But I'm only human
And I bleed when I fall down
I'm only human
And I crash and I break down" human, Christina Perri~~~
Brad P.O.V.
Jetzt bekommt sie es zurück, denke ich mir und freue mich auf den kleinen Streich, welchen wir der jungen Frau gleich spielen wollen. Josephine ist auf Position und ich halte ein lockeres Gespräch mit der Braunhaarigen neben mir am Laufen, während wir die letzten Sekunden Wartezeit verbringen.
Mit einem melodischen Kling öffnet sich die Tür und ganz Gentlemanlike lasse ich Shawty den Vortritt.
„Danke", bedankt sie sich lächelnd ohne einen Funken Argwohn in ihrer Stimme. Oh man, ich hätte echt nicht gedacht, dass sie so naiv ist. Ich lächle falsch, dann drücke ich die Ziffer unseres Zielorts und mit einem Surren schließt sich die Aufzugstür.
Ich spüre, wie der Fahrstuhl sich in Bewegung setzt, aber nach ein paar Sekunden außerplanmäßig stoppt. Mit einem festen Ruck und einem ekligen knirschenden Geräusch halten wir an und eine rote Lampe in der Ecke beginnt zu leuchten. Ich grinse nur vor mich hin, da ich genau weiß, warum wir stehen, doch Shawty schaut hektisch hin und her. Ihre Augen sind merklich geweitet und ich erkenne, wie sie um Fassung ringt.
„Was, was, ist hier los?", will sie aufgeregt von mir wissen und ich zucke nur unwissend mit den Achseln.
„Keine Ahnung", mime ich den Ahnungslosen, ehe ich mein vibrierendes Handy aus der Tasche ziehe und den facetime-Anruf von Josephine entgegen nehme.
Ich richte meine Innenkamera auf Shawty, so dass Josephine am anderen Ende des Handys das gleiche Bild, wie ich vor Augen hat. Shawty wirkt langsam richtig nervös und probiert krampfhaft über den Alarmknopf Hilfe zu kontaktieren. Blöd nur, dass ihr niemand helfen wird, schließlich handelt es sich hier um eine manuelle Abstellung.
Als mir Josephine vorhin den Vorschlag gemacht hatte Shawty im Fahrstuhl stecken bleiben zu lassen, war ich hellauf begeistert. Für Miss „Überordentlich" und „Überpünktlich" muss es die Hölle sein zu so einem wichtigen Meeting zu spät zu kommen.
„Wir müssen zu unserem Termin", höre ich sie just in diesem Moment nervös murmeln, während sie weiter den Alarmknopf mit ihren Fingern bearbeitet.
„Hilfeee", beginnt sie mittlerweile vollkommen überflüssig laut brüllen und ich meine Josephines Giggeln aus dem Telefon zu hören.
„So wird das auf jeden Fall was", mische ich mich mit sarkastischer Stimme ein und Shawtys Blick fällt zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder auf mich. Ihre Augen wirken geweitet und ihr Atem geht hektisch. Sie scheint Fahrstühle nicht sonderlich zu mögen.
„Na, Angst zu spät zu kommen, Adelaide?", höhnt Josephine dort plötzlich auf meinem Handy, dessen Bildschirm immer noch zu der Brünetten gedreht ist.
„Warst du das Josephine?", will die aufgebrachte Furie vor mir wissen.
„Vielleicht", lacht Blondie in meinem Handy.
„Mach das sofort rückgängig", fordert sie doch Josephine lacht nur.
„Und Sie Mister Simpson, sind darin etwa verwickelt?", will sie entrüstet wissen.
„Vielleicht", lache ich ihr ins Gesicht und betrachte ihr süßes, wütend verzogenes Gesicht. Oh man, wer soll sie denn so ernst nehmen?
„Ihr bleibt da einfach noch ein bisschen und ich geh mir mal einen Kaffee holen", flötet Josephine viel zu motiviert.
Dann erlischt die Verbindung auf meinem Handy zu der Person, die uns eigentlich wieder raus holen sollte. So soll das eigentlich nicht verlaufen.
„Diese dumme Kuh", fluche ich ungehalten, doch ich schaffe es nicht eine Verbindung zu Josephine aufzubauen. Zeitgleich beginnt das Licht im Fahrstuhl unregelmäßig zu flattern und genervt lehne ich mich gegen die Wand. Das könnte jetzt noch ein bisschen so gehen. Halb angepisst, halb amüsiert, schaue ich Shawty dabei zu, wie sie vor mir hektisch nach Luft schnappt. Wo bin ich hier bloß gelandet.
Addy P.O.V.
Krampfhaft probiere ich meine Atmung unter Kontrolle zu halten, während ich mich selbst dafür schelte so naiv gewesen zu sein. Zu denken, dass Brad wirklich freundlich zu mir wäre, ohne einen erkenntlichen Grund. Ich hätte es ahnen müssen. Stattdessen sitze ich jetzt in dieser Blechbüchse gefangen und bin mir nicht mehr sicher, wie lange ich meinen Körper noch kontrollieren kann.
Meine Handflächen sind schweißnass und meine Füße eiskalt. Die Wände scheinen auf mich zu zukommen und gequält schließe ich meine Augen. Doch das macht die Situation nicht besser. Bilder meiner Vergangenheit prasseln auf mich ein, Bilder, die mich schon lange nicht mehr verfolgt haben und sich nur noch äußerst selten in meine Träume stehlen. Die schlimmsten Minuten meines Lebens. Augenblicke der Panik und Todesangst. Ich spüre, wie sich unsichtbare Ketten, um meinen Brustkorb legen und diesen Stück für Stück abzuschnüren drohen.
Ich müsste meine Notfallmedikamente nehmen, meine Atemübung machen, oder mein Mantra aufzählen.
„Einatmen, ausatmen", beginne ich leise zu flüstern, doch mein Körper gehorcht nicht.
Die pure Angst hat die Kontrolle übernommen. Dass ich noch nicht zu Boden geworfen wurde, von dieser übermächtigen Kraft, liegt nur noch an der letzten Faser meines inneren Kampfgeistes, mit dem ich mich an der metallenen Haltestange festkralle. Meine Handknöchel treten weiß hervor und es kostet mich viel Energie nicht zu Boden zu gehen, doch diese Blöße werde ich mir nicht geben.
Nur noch keuchend kann ich meine Lungen mit Sauerstoff versorgen und die ersten Sterne vor meinen Augen beginnen die grausamen Bilder meiner Kindheit zu verdrängen. Ich nehme im Hintergrund Stimmen war, es klingt so, als ob der Sänger hinter mir mit jemanden redet und manchmal habe ich das Gefühl eine Hand an meinem Arm zu spüren, doch ich bin so sehr gefangen in meiner eigenen Welt, in meinem eigenen Tunnel, dass ich die Außenwelt nur beginnt einordnen kann.
Ein letztes Mal sehe ich die splitternden Augen meiner Mutter vor mir, höre den gequälten Schrei aus ihren Mund und spüre das ganze Blut – dann eröffnet sich, wie ein strahlender, erlösender Ausweg, die Fahrstuhltür vor mir. Ich nehme meine letzte Kraft zusammen und torkle mehr als dass ich laufe, aus dem Fahrstuhl. Stimmen hinter mir werden laut, doch mein Körper hat längst auf Autopilot geschaltet.
Automatisch setze ich einen Fuß vor den anderen und eile den Flur entlang. Die Menschen, die mir entgegen kommen, die Geräusche die ertönen, verschwimmen zu einer einzigen Masse. Ich will nur noch weg, den stechenden Schmerz in meiner Brust vergessen und nie wieder aus diesem Albtraum erwachen.
~~~
Oh shit, da ist der "Streich" von Brad ja ordentlich nach hinten losgegangen.
Addy scheint mit Fahrstühlen ja wirklich keine guten Erfahrungen gemacht zu haben...
Lasst wie immer gerne Feedback da. xx

DU LIEST GERADE
Image (Bradley Simpson FF)
Fanfiction„And did I really fucking love you Or just the image in my head" - picture this Bradley Will Simpson schwebt auf der Welle des Erfolgs. Als Leadsänger der Band „The Vamps" liegt ihm ein Millionenpublikum zu Füßen. Geld, Frauen, Luxus - für ihn der s...