9. Kapitel

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„ Now we got problems, and I don't think we can solve them. You made a really deep cut, and baby, now we got bad blood." – bad blood, Taylor Swift

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Brad P.O.V.

„Vielen herzlichen Dank für die Einladung", höre ich knapp eine Stunde später meinen Manager schleimen. Das Tierheim hat durch unseren Besuch einen Scheck und viel Publicity erhalten, so dass es sich hierbei eher um ein Win-Win Geschäft handelt und Joes Schleimen vollkommen überflüssig ist.

Wir stehen mittlerweile auf dem zugigen Innenhof des Tierheims und die Fotografin neben mir, wirkt mittlerweile auch eher genervt, als begeistert über Joes nicht enden wollende Lobeshymne. Nur Mausgrau und die Heimleitung hängen noch an dessen Lippen und ich kann mir ein genervtes Schnauben nicht verkneifen.

Das lässt Shawty neben mir kurz aufblicken, doch als sie bemerkt, dass sich unsere Blicke kreuzen, schaut sie schnell wieder weg. Es ist fast schon süß, wenn sie denkt, dass ich ihre Blicke nicht bemerke, wenn sie in ihre Sekundenstarre verfällt, wobei ihre Augen dabei meist zufällig auf mich gerichtet sind. Ich lache leicht in mich hinein und komme nicht drum herum mir einzugestehen, dass der heutige Nachmittag sehr angenehm war. Die Hunde waren wirklich süß und auch Shawtys Anwesenheit war nicht so anstrengend, wie sonst immer.

Wenn ihr Job es nicht wäre, mir ständig mit ihrer Kamera auf die Pelle zu rücken und mir alle meine Freiheiten zu verbieten, würde ich sie fast schon süß finden. Ich weiß, dass ich es bei ihr komplett verkackt habe, doch vielleicht sollte ich noch mal einen Neustart wagen.

„...Und dann möchten wir uns jetzt auch verabschieden", ertönt es da plötzlich von Joe, womit er mich aus meinen Gedanken reißt. Es werden noch eine Menge Hände geschüttelt, während ich meine nur demonstrativ in meiner Jacke vergrabe. Kommt schon Leute, es reicht doch auch mal, denke ich mir.

„Ach, was halten Sie denn noch von einem spontanen gemeinsamen Foto hier draußen", kräht Joe für meine Verhältnisse viel zu begeistert.

„Miss Shaw, wären sie so lieb mich und Mrs Dow noch einmal kurz zu fotografieren?", richtet er das Wort an die Brünette neben mir, die natürlich sofort ganz dienstbefließen loslegt.

Nach ein paar Schüssen stolpert sie noch mal ein paar Schritte nach hinten für einen besseren Winkel, oder was weiß ich, als die nächsten Sekunden plötzlich, unfassbar schnell an mir vorbei ziehen.

Ich sehe, wie Shawty neben mir stolpert, zwei Schritte nach rechts ausweicht und dabei, laut scheppernd, einen Eimer umstößt.

Ich sehe das baracke Wasser in meine Richtung fließen, aber ich reagiere zu langsam. Mit einem lauten Platschen ergießt sich das eklig braune Wasser über meine neugekauften Chelsea Boots und meine Zehen werden schlagartig eiskalt.

„Alter, nicht dein Ernst", poltere ich los, während sie mich nur verschreckt anguckt.

„Das tut mir so leid, Mister Simpson", gackert sie los und ich winke nur ab.

„Alter, lass mich in Ruhe du unnützes Ding", pampe ich sie an.

„Wasser ist wirklich dein Element", spiele ich auf ihren tollen Abgang letzte Woche an und ich sehe ihre verletzte Miene. Kurz tut mir mein harsches Benehmen leid, doch dann denke ich an meine zerstörten Schuhe und meine kalten Füße und düse wütend ab.

***

Am nächsten Tag muss ich Shawty tatsächlich wiedersehen. Erst ein Meeting mit Joe und dann mit meinem ganzen, wundervollen PR-Team. Meine Laune befindet sich auf einem absoluten Tief, als ich im Dauerregen Londons zu dem Gebäude, der Video-Agentur laufe.

Als erstes fahre ich mit dem Fahrstuhl nach ganz oben, wo mich Joe in einem Büro empfängt. Während ich gelangweilt den bestimmt teuren Teppich unter mir beobachte, darf ich mir einen Predigt über Benehmen und Umgang anhören. Ich schalte auf Durchzug und träume mich lieber in eine andere Welt, bis das Gelaber vorbei ist.

***

„Du darfst gehen", erlöst mich mein Manager eine halbe Stunde später. 

„Wir sehen uns in zehn Minuten im Gruppenmeeting", erklärt er mir und es klingt mehr nach einer Drohung, als nach einer Aufforderung.

Müde und schlecht gelaunt schlurfe ich auf den Flur hinaus und stoße direkt mit der nächsten unliebsamen Bekanntschaft zusammen.

„Guten Morgen, Brad", flötet mir die Blondine übermotiviert entgegen und nur mit Mühe verkneife ich mir ein genervtes Schnauben. Wann sind wir eigentlich zum duzen übergegangen?

„Morgen", grummle ich zurück, was für sie wohl ein Freifahrtschein ist, mir ein Ohr über Gott und die Welt abzuquatschen. Gelangweilt beobachte ich ihre Mühe bei mir Eindruck zu schinden. Ihre langen Plastiknägel, das zu kurze Kleid und die mühevoll hochgequetschten Brüste, helfen dabei nicht wirklich.

„Was ist denn los, Brad?", schnurrt sie mich an, als wohl auch sie langsam merkt, dass mich ihr Gefasel nicht die Bohne interessiert.

„Ich bin nur müde", will ich sie abwimmeln, doch Josephine bohrt erstaunlich hartnäckig weiter nach, also erzähle ich ihr, wie Joe mich ankotzt und dass Shawty meine Schuhe ruiniert hat.

„Brad, ich werde dir helfen", verkündet sie gespielt geheimnisvoll. 

„Ich bin deine rettende Fee in der Not", prahlt sie großspurig und fast schon mitleidig beobachte ich, wie sie probiert ihre schlecht angeklebten Extension attraktiv über die Schulter zu werfen.

„Ich werde dich oder besser uns an Adelaide rächen", verkündet sie mir fröhlich kichernd. „Ich habe einen super Plan."

„ich bin ganz Ohr", gehe ich nun doch neugierig geworden auf ihren Plan ein und lasse mir leise flüsternd ihre Idee erklären.

***

„Guten Morgen Shawty", flöte ich fünf Minuten später der Brünetten meine gutgelaunte Begrüßung entgegen. Sie sieht müde aus, fällt mir als erstes auf, während sie endgültig aus ihrem Büro neben mich tritt.

„Morgen Mr. Simpson", erfolgt ihre Antwort und ich erkenne an ihrem skeptischen Gesichtsausdruck, dass meine gute Laune Nummer vielleicht etwas gruselig wirkt. Schließlich bekommt sie sonst meist nur meine Verachtung zu spüren.

„Was für ein wunderschöner Tag", höre ich mich sagen und merke selber im nächsten Moment, wie dumm ich bin.

„Es regnet zwar draußen in Strömen, aber soll man nicht jedem Tag die Chance geben, der Beste des Lebens zu werden?", probiert sich die Frau neben mir an einer ernsten Antwort, bevor sie doch lachen muss. Der Bradley Charme hat also mal wieder gezogen.

Mittlerweile sind sie und ich vor dem Fahrstuhl angekommen und sie betätigt den silbernen Knopf, um diesen zu rufen. Ich sehe, dass der Fahrstuhl noch drei Stockwerke zu uns braucht und schreibe während unserer Wartezeit eine Nachricht an Josephine. Es geht los. 

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Es hat so gut angefangen und jetzt ist doch wieder alles kaputt zwischen den Beiden, ach man.

Ob Brad und Josephine zusammen eine gute Idee sind..?

Lasst wie immer gerne Feedback da. xx 

Image (Bradley Simpson FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt