39. Kapitel

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"I'm bruised and broken
By the words I've spoken
And there's not much of me left" waves, the vamps

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Ich war so nah dran, Brad von seinem Fehler abzuhalten, aber letztlich kam ich doch zu spät. Angestrengt halte ich meine Augen geschlossen, weil ich ihm dabei nicht auch noch zugucken kann, wie er sein Leben wegwirft. Einige Sekunden ist es ungewohnt still und nur der Bass der Musik wummert durch den Raum als plötzlich wütendes Gemurmel von dem Tisch erklingt.

Vorsichtig riskiere ich einen Blick, um dann schlagartig meine Augen aufzureißen. Mein Gehirn braucht einige Sekunden, ehe ich die Situation vor mir richtig verstehe. Brad hat die Drogen nicht genommen. Die pulvrige Substanz liegt nun achtlos unter dem Tisch verteilt und ich sehe Reste an Brads Hand kleben, weshalb ich vermute, dass er seine Dosis vom Tisch gewischt hat.

„Was ist los Simpson", höhnt einer der Männer, doch Brad geht nicht genauer darauf ein, sondern gibt sich Mühe langsam aufzustehen.

Wie erstarrt beobachte ich die Situation vor mir und erkenne wie der Sänger langsam auf mich zugewankt kommt.

„Brad, du willst doch nicht für so ein billiges Flitchen jetzt gehen", hält ihn ein stark tätowierter massiger Mann fest und verhindert so, dass Brad die letzten Meter zu mir überwinden kann.

„Nenn sie nischt scho", nuschelt Brad und ich erkenne an seiner Aussprache, dass er wirklich stark angetrunken ist.

„Simpson, nicht dein Ernst", erklingt von einem anderen Mann, „Wegen so einer?", lacht dieser verächtlich und will Brad an seinem Shirt zurückziehen.

„Lass mich in Ruhe du Flachschwanz, Spencer", ertönt Brads angespannte Stimme und plötzlich geht alles ganz schnell. „Spencer", wie Brad ihn genannt hat, holt einmal aus und trifft Brad mitten ins Gesicht. Mit einem unguten Knacken spritzt plötzlich das Blut und panisch schreie ich auf. Trotz seiner Verletzung lässt Brad den Schlag nicht auf sich sitzen und rächt sich mit einem gezielten Kinnhaken. Ehe ich mich versehe ist eine Schlägerei in Gange, die sich gewaschen hat.

„Brad!", kreische ich aufgebracht. Schockiert schaue ich auf die Situation vor mir, doch bevor ich noch irgendetwas tun kann, drängelt sich zum Glück Markus mit seinen Kollegen an mir vorbei und trennt die Streithälse. Nun bin ich doch mehr als froh, dass Markus in der Nähe geblieben ist.

Blutverschmiert kommt Brad zu mir getorkelt und völlig überfordert falle ich ihm um den Hals.

„Bradley Will Simpson was machst du immer für Scheiße, du Vollidiot", schluchze ich an seinen Hals und bringe Brad damit unwillig zum Grinsen.

„Wenn du willst aber immer noch dein Vollidiot", bringt dieser irgendwo zwischen Schmerzen und Alkoholvernebelung hervor und kurz vor der ganz großen Hysterie, kann ich nicht anders als ihn noch einmal fest zu umarmen.

***

„Ihr solltet sofort zum Krankenhaus", diktiert uns Markus, während er Brad und mich durch einen Hinterausgang aus dem Club schleust.

„Ich rufe Jade an, sie fährt uns sicher", kümmere ich mich um den Transport und wende mich telefonisch an meine beste Freundin. Brad geht es mittlerweile immer schlechter und nur durch die Stütze von dem breiten Bodyguard neben uns steht er noch halbwegs aufrecht.

Das Adrenalin lässt nach und als wir das erste Mal seit geraumer Zeit in einem etwas besser beleuchteten Raum stehen, erkenne ich, wie ramponiert sein Gesicht ist.

„Du hast auf jeden Fall was gut bei mir, Markus", ächzt Brad, während er merklich mit den Schmerzen kämpft und sich weiter ein blutdurchtränktes Taschentuch auf die Nase drückt.

Image (Bradley Simpson FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt