Image (Bradley Simpson FF)

37. Kapitel

"I keep coming back to that moment
Where it all fell apart
So I try and drink my emotions
Till I can't feel my heart" middle of the night, the vamps

Die halbe Nacht verbringe ich auf dem Sofa in Brads Apartment, in der Hoffnung, dass Brad jeden Moment, durch die Tür spaziert und sich alles regelt. Ein kleiner Teil meines Herzens hat die Hoffnung nicht aufgegeben und das ist gerade alles, an was ich mich klammern kann.

Doch es passiert nichts. Er kommt nicht zurück und antwortet auf keine meiner Nachrichten oder Anrufe.

Schließlich muss ich wohl eingenickt sein, denn das dumpfe Vibrieren meines Handys reißt mich aus meiner unangenehmen Schlafposition.

„Ja?", frage ich erschöpft, während ich mich aufsetze und probiere meinen schmerzenden Rücken etwas zu lockern.

„Adelaide Shaw, wo bist du?!", kreischt die enthusiastische Stimme meiner besten Freundin in mein Ohr und vollkommen fertig mit den Nerven brauche ich ein paar Augenblicke, um ihre Worte einordnen zu können.

„Ähm, ich bin bei Brad", antworte ich mit brüchiger Stimme und natürlich hört Jade sofort raus, dass es mir nicht gut geht.

„Darling, ich stehe vor deiner Haustür und wollte dich eigentlich mit einem gemeinsamen Frühstück überraschen, aber du klingst gar nicht gut." Es scheint mittlerweile schon mitten am Vormittag zu sein, doch ich habe jegliches Zeitgefühl verloren.

„Es ist, er ist...", schluchze ich, ehe mir alle weiteren Worte in meinem Hals stecken bleiben.

„Addy, ich komm vorbei dich abholen und dann reden wir, ja? Alles wird gut", beruhigt mich meine Freundin. Noch immer völlig aufgelöst stimme ich ihr zu und schicke ihr die Adresse.

***

Zwei Stunden später hat Jade mich zurück in meine Wohnung verfrachtet und mich mit Tee, Taschentüchern und Süßkram ausgestattet. Noch zweimal hatte ich probiert Brad zu erreichen, aber ich hatte keine Chance.

„...Und dann ist er einfach gegangen, obwohl ich ihn doch Liebe", ende ich weinend und zutiefst erschüttert von den gestrigen Ereignissen, während Jade mitfühlend meinen Arm streichelt.

„Oh Ads, das tut mir so unfassbar leid zu hören", haucht sie ehrlich berührt und kraftlos lasse ich zu, dass die Ältere mich in eine Umarmung zieht.

„Jade, ich kann das nicht, ich kann ihn nicht verlieren", hauche ich mit brüchiger Stimme. „Ich brauche ihn doch!"

Sanft schaut mich meine bessere Hälfte an. „Ich weiß Liebes und obwohl er dir mit deinem Abgang sehr wehgetan hat, glaube ich, dass ihr eine Chance habt! Er war genauso überfordert wie du und dabei auch noch übermannt von Schuldgefühlen. In seiner Kurzschlussreaktion war die Flucht für ihn der einzige Ausweg, eine Besserung zu erreichen. Doch ich bin mir sicher, dass er auch bald bemerkt, wie dämlich sein Verhalten war."

„Glaubst du wirklich?", will ich von Jade mit vorsichtiger neuer Kraft in meiner Stimme wissen.

„Hey, hab ich oder du den Bachelor in Psychologie?", fragt mich meine beste Freundin scherzhaft und schafft es damit zum ersten Mal wieder ein schmales Lächeln auf meine Lippen zu zaubern.

„Ay, ay Frau Doktor", salutiere ich spaßhaft, bevor ich sie in eine feste Umarmung ziehe.

„Danke Jade", murmle ich an ihre Schulter und bin erneut mehr als froh, sie in meinem Leben zu haben.

Den restlichen Nachmittag verbringen Jade und ich Fernsehschauend in meinem Wohnzimmer. Zwischendurch erzählt mir Jade ein paar Anekdoten aus ihrem Leben. Ich genieße es Geschichten über ihr Psychologiestudium und ihre Kommilitonen zu hören und meine Gedanken so von dem Lockenkopf zu entfernen, der permanent durch meinen Kopf schwebt.