22. Kapitel

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„When you're with me, no judgement [...]
You don't have to prove nothing
You can just be yourself" No judgement, Niall Horan

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Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen ist, als es leise an meiner Tür klopft. Ich spiele weiterhin einen auf nicht ansprechbar, doch ich höre wie sich die Tür zu meinem Zimmer trotzdem öffnet und sich kurz darauf die eine Seite meiner Matratze senkt, als sich dort jemand hinsetzt.

„Ads", flüstert die Stimme meines Bruders leise und ich bin mir sicher, dass Adam ihm einen ordentlichen Arschtritt verpasst hat, weswegen er jetzt bei mir auftaucht.

„Es tut mir leid, wenn ich dich verärgert habe, du kennst mich ja" beginnt er leise und unauffällig inhaliere ich den herben, vertrauten Geruch meines Bruders ein.

„Ich war nie so da, wie Adam es war, aber ich bin immer noch dien Bruder, der dich liebt und sich Sorgen macht und...", weiter kommt er nicht, da ich mich urplötzlich umdrehe und mich meinem Bruder in die Arme werfe.

Überrascht fängt mich dieser auf und obwohl ich es eigentlich gar nicht will, fange ich plötzlich an zu Schluchzen und schaffe es gar nicht mehr mich zu beruhigen. Alle Last fällt für einen Moment von mir ab und ich bin froh, dass Zac hier ist und mich hält.

***

Als ich mich einige Zeit später beruhigt habe, löse ich mich vorsichtig von Zac und wische mir ein paar Mal durch mein verweintes Gesicht. Auch er scheint mitgenommen, doch im Gegensatz zu früher, rennt er nicht weg, sondern bleibt hier, bei mir. Und ganz langsam fange ich an mich ihm zu öffnen und ihm, wie auch schon Adam ein paar Tage zuvor von Brad zu erzählen.

Stumm und aufmerksam hört er mir zu.

„Und jetzt weiß ich nicht, ob ich ihm von diesem Wochenende und von Mom erzählen soll", schließe ich, nach dem ich Zac meinen inneren Konflikt erklärt habe.

„Weißt du Addy von dem was du mir erzählt hast, scheint dieser Bradley sein Herz am rechten Fleck zu haben. Wenn du dich bereit fühlst, erzähle es ihm. Du wirst merken, dass er der richtige ist und es versteht, wenn er dich zu nichts drängt. Und wenn du es ihm noch nicht erzählen willst, ist das doch auch vollkommen in Ordnung, das macht dich zu keinem schlechten Menschen und zu keiner Lügnerin!"

Dankbar schaue ich zu ihm. „Danke Zac", murmle ich leise und meine es aus vollstem Herzen.

***

Müde winke ich aus dem Fenster des anfahrenden Zuges meinen Geschwistern und meinem Vater zu und erst als der Zug sein volles Tempo aufgenommen hat und meine Familie am Horizont verschwunden ist, lasse ich mich zurück in meinen gepolsterten Sitz fallen und wende den Blick nach vorne.

Es war toll das Wochenende mit meiner Familie verbracht zu haben und vor allem die Aussprache mit Zac hatte mir gutgetan, doch wenn ich an meine Rückkehr nach London denke, kommt mein Herz nicht umher kleine Freudensprünge zu machen. Und das alles natürlich nur wegen einer einzigen Person. Brad.

Lächelnd stecke ich mir meine Kopfhörer in die Ohren, starte meine Musik und lehne mich mit geschlossenen Augen in meinen Sitz zurück, um die Zeit der Rückfahrt zu nutzen, um etwas Schlaf nachzuholen. Die letzte Nacht war definitiv zu kurz, nach dem ich mit meinen Brüdern noch bis tief in die Nacht über Gott und die Welt gequatscht hatte.

***

Immer noch nicht ganz wach, stolpere ich gut zwei Stunden später auf den belebten Londoner Bahnsteig und brauche ein wenig, um mich zu orientieren. Kalter Wind peitscht durch die Dämmerung und ein leicht unheimlicher Nebelschleier umwickelt den Bahnsteig. Das Kreischen der Züge übertönt alle anderen Geräusche, so dass es einige Zeit dauert, bis ich aus den um mich herum schwirrenden Wortfetzen meinen Namen heraushöre.

Image (Bradley Simpson FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt