"1. Prolog"

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Severus Snape, ein unfreiwilliger Kriegsheld, saß allein in seinen privaten Räumen und starrte in die Flammen des Kamins.

Nur das zeitweilige Knacken des Feuers unterbrach die Stille um ihn herum.

Er zog diese Ruhe der Gesellschaft anderer vor, albernes Gerede und das falsche Spiel im Umgang miteinander,

machte ihn krank.

Er hatte gehofft Erlösung in der heulenden Hütte zu finden, als er den Tod in die Augen gesehen hatte.

Fast erleichtert hatte er den Tod begrüßt,

doch er hatte ihn nicht gewollt und nun saß er hier und fristete ein einsames und düsteres Dasein, jedoch ohne eine so bindende Aufgabe wie in all den Jahren als Spion. Er hatte gesühnt, hatte seine Schuld beglichen und Lilys Spross beschützt so gut er konnte und doch fragte er sich, ob dies nun eine neue Art der Sühne war, eine Art Strafe, für all die Dinge, die er im Zuge seines Leben als Spion hatte tun müssen.

Er drehte gedankenverloren das Wiskeyglas in seiner Hand und wandt den Blick vom Flackern der Flammen auf den Tagespropheten auf seinen Knien.

Es zeigte das Bild einer jungen Frau,

die abwehrend die Hand vor ihr Gesicht hielt, neben ihr zwei bekannte Gesichter.

Das goldene Trio, er schnaubte verächtlich.

Potter, Weasley und diese unerträgliche, neunmalkluge Hermine Granger.

Potter hatte doch tatsächlich das Gespräch mit ihm gesucht, als er in Askaban saß, während geprüft wurde, ob stimmte, was Harry allen berichtete.

Er, Severus Snape, habe sein Leben in den Dienst des Kampfes gegen Voldemort gestellt und jede Verurteilungen sei reiner Hohn. Er hatte das Interview mit Harry später gelesen und hatte daraufhin recht ungehalten reagiert. Wie hatte er es wagen können, seine Erinnerungen preiszugeben?

Es war privat und hatte nur einem Zweck gedient. Er wollte weder Mitleid noch ein Held sein, er wollte einfach seine Ruhe und etwas Frieden für sich.

Erneut blickte er auf die Zeitung und las

*Das goldene Trio geht seinen Weg*

Wie schön, dachte Severus, hoffentlich führt sie dieser Weg ganz weit weg von Hogwarts und ihm.

Träge stand Severus auf und warf den Tagespropheten ins Feuer.

Befriedigt sah er zu, wie die Flammen diese Ausgabe des Tagespropheten verschlang.

Seine Augen fixierten die Zeitung, die von den Flammen vertilgt wurde,

wie sie einfach ausgelöscht wurde,

dann füllte er sein Glas erneut mit der goldenen Flüssigkeit und ließ sich in seinen Sessel fallen.

Severus fühlte sich alt und verbraucht und hoffte darauf, dass sein Leben nicht mehr zu lange andauern würde.

Seine Gedanken schweiften ab, kurz dachte er, dass er sein elendes Leben auch selbst beenden könnte.

Er müsste nur..., diesen Gedanken verwarf er aber ebenso schnell, wie er aufgekommen war und gab sich wieder seinen düsteren Gedanken hin.

So vergingen die nächsten Jahre,

Severus haderte mit sich und seinem Leben und seine andauernde schlechte Laune ließ er nur zu gern an den Schülern Hogwarts aus. Minerva McGonagall schätzte ihn als stellvertretenden Schulleiter, auf den sie sich verlassen konnte und als den intelligenten Kopf der er war, jedoch hatte sie gehofft, dass sich sein Wesen, nach dem Krieg und nach seiner aufreibenden Arbeit als Doppelspion zumindest etwas entspannte.

Allerdings war diese Hoffnung jäh enttäuscht worden, dachte sich Minerva, während sie zu ihrem Professor für Zaubertränke sah, der gerade mit schnellem Schritt die große Halle durchquerte...

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