Hermine fand in dieser Nacht, ihrer ersten nach ihrer Zeit als Schülerin von Hogwarts, nur wenig Schlaf und so beschloss sie am frühen Morgen, es hatte kaum gedämmert, aufzustehen. Sie duschte ausgiebig und stand wenig später vor ihrem Kleiderschrank. Was sollte sie anziehen? Nach einer langen Zeit der Überlegung entscheid sie sich für eine einfache Jeans und einen dunkelblauen, dünnen Pullover.
Severus wirkte verwundert, als er die neue Medihexe Hogwarts bereits am Tisch sitzen sah. Er trat an den Tisch, ohne das Hermine ihn bemerkte, da sie sich in ein Buch vertieft hatte. Erst als Severus seinen Stuhl geräuschvoll zurückzog, wandt Hermine sich ihm erschrocken zu Guten Morgen Professor Snape! meinte sie daraufhin freundlich. Ihre freundliche Art irritierte Severus, er setzte sich und begann damit sich sein Frühstück zurecht zumachen. Es dauerte eine Weile, doch dann ertönte seine Baritone Stimme ruhig Guten Morgen! Sie verloren kein weiteres Wort und schon bald füllte sich die große Halle. Hermine betrachtete die Schüler neugierig, zu frisch waren ihre Erinnerungen aus der Zeit in der sie selbst unten an dem Gryffindorhaustisch gesessen hatte. Sie vermisste ihre Freunde aus dieser Zeit, das wurde ihr in diesem Moment mehr als bewusst. Harry und Ron hatten in den letzten Jahren viel mit ihrer Ausbildung zum Auror zu tun gehabt und waren auch aktuell noch häufig lange am Stück unterwegs. Sie wohnten alle gemeinsam in Harrys Haus am Grimmauldplatz. Es war nach dem Abschluss Harrys Idee gewesen und mit Freude hatten alle zugestimmt. Ginny spielte professionelles Quidditch und auch sie war daher häufig nicht zuhause, gepaart mit Hermines eigener Ausbildung im St. Mungos, sorgte es dafür, dass sie sich alle häufig nur die Klinke in die Hand gaben. Hermine seufzte laut und dies brachte ihr einen Seitenblick ihres Sitznachbarn ein, den sie jedoch nicht bemerkte. Es war seine Stimme, die sie aus ihren Gedanken riss Ich muss die Tränke zubereiten Miss Granger, ich werde sie ihnen zukommen lassen, sobald sie fertig sind! Hermine sah ihren früheren Lehrer an und nickte Danke! Severus Miene war ausdruckslos auf sie gerichtet Es ist meine Aufgabe... Hermine nickte, vermutete sie richtig, dass er ihr damit andeuten wollte, dass er keine Wahl hatte und es nur deshalb tat? Trotzdem danke! holte Hermine erneut aus und lächelte. Während ihrer Zeit im Mungos hatte sie für sich selbst beschlossen, sich von niemandem zu schnell zu Unfreundlichkeit hinreißen zulassen und sei es ein noch so schlimmer Patient. Zwar war ihr derzeitiger Sitznachbar kein Patient, jedoch wusste sie, dass man mit Freundlichkeit meist ans Ziel kam und sei es irgendwann nur eine still geschlossene Waffenruhe. Hermine erinnerte sich noch zu gut an die Erinnerungen Snapes, die Harry ihr gezeigt hatte. Sie wusste, dass er nicht so war, wie er andere gerne im Glauben ließ. Die Wahl der Tränke hat mich verwundert Miss Granger! Hermine verschluckte sich fast an ihrem Kaffee, stellte ihre Tasse ab und meinte Ich finde, dass sie in jede gut sortierte Heiler Ausrüstung gehören. Leider sind viele meiner Kollegen zu sehr in ihren alten Strukturen und Handlungsweisen festgefahren! erklärte sie ruhig, fast verlegen. Neben ihr schien Severus leicht zu nicken und meinte dann Durchaus!
Das weitere Frühstück verlief schweigend, irgendwann stand Hermine dann auf und verabschiedete sich von ihren Kollegen. Während sie aufstand, trug die sich bewegende Luft einen Hauch ihres Duftes an Severus feine, geschulte Nase. Rose, dachte er mit einem Hauch von Jasmin. Es war ein frischer und umwerfender Duft, der ihm in die Nase gestiegen war und er verkrampfte sich augenblicklich. Seine Stimmung war gerade schlagartig gesunken, er nahm sich vor mit Professor McGonagall zu sprechen und sie aufzufordern die Sitzordnung zu ändern. Er befand es als unzumutbar, neben diesem aufdringlichem Gör zu sitzen, doch wenn er recht überlegt, war sie nicht aufdringlich und er konnte von Minerva schlecht fordern Miss Granger woanders zu platzieren, weil ihr Geruch so angenehm war. Severus erhob sich schweigend und verließ ebenfalls die große Halle. Seine Schüler mussten heute einen noch schlecht gelaunteren Tränke Professor ertragen, als sonst. Er zog an diesem Morgen mit Freuden Punkte für die unterschiedlichsten Dinge ab, mit eingezogenen Köpfen arbeiteten seine Schüler vor sich hin, bemüht kein Aufsehen zu erregen.
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Mitten ins Herz
RomanceSeit der großen Schlacht sind mittlerweile ein paar Jahre ins Land gegangen und alle gehen ihren Weg. Hermine, mittlerweile Heilerin, tritt die Vertretung für Poppy an. Ihre alten Lehrer scheinen sich über diesen Umstand zu freuen, nur einer begegne...