"6. Übermotivierte Hauselfen... oder auch nicht!"

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Severus hielt Hermine in seinen Armen, sah sie an und strich über ihr Haar. Dieses impertinente Mädchen hatte ihn geküsst, wenn es auch nur der Hauch eines Kusses gewesen war. Hermines Atem ging gleichmäßig und Severus beschloss noch etwas länger so sitzen zu bleiben. Ihr warmer Körper und die Nähe entspannten ihn und er vermutete, dass diese Nähe am nächsten Morgen ein Jähes Ende finden würde, wenn Hermines Geist wieder frei von der Wirkung des Alkohols war. Aber sagte man nicht, dass Kinder und Betrunkene immer die Wahrheit sagten? Demnach, so mutmaßte Severus, war dieser zarte Kuss ehrlich gewesen. Ob es ein Versprechen auf mehr war? Daran konnte und wollte Severus nicht denken und schob den Gedanken schnell zur Seite. Er hatte in seinem Leben schon genug Enttäuschungen erlebt Severus strich Hermine über ihr Haar und stand mit ihr auf seinem Arm auf, die plötzliche Bewegung Severus, riefen eine sich rekelnde Hermine hervor, die ihre Arme dann um Severus Hals schlang. Seufzend ging Severus mit ihr in sein Schlafzimmer und legte sie vorsichtig in sein Bett, ihre Arme hatte sie im Schlaf jedoch eng um seine Hals geschlossen, so dass sie, beim Versuch von Severus die Umarmung zu lösen kurz die Augen aufschlug, ihn anblickte und leise murmelte Nicht weggehen! Ein Lächeln huschte über Severus Gesicht Ich gehe nicht weg, versprochen! Hermine hatte ihre Augen längst wieder geschlossen, nickte aber und gab ihn frei. In ihrem herbstlichen Kleid mit Strumpfhosen und Stiefel lag sie nun in seinem Bett und Severus betrachtete die zarte Gestalt, legte seinen Kopf schräg und überlegte, ob es angebracht war, sie umzuziehen, denn sicherlich war es nicht sonderlich bequem so seine Nacht zu verbringen. Er holte seinen Zauberstab hervor und einen Schwenker später lag Hermine in einem seiner schwarzen Pyjamas im Bett, sie waren ihr zu groß, aber vermutlich war dies besser, als ihr Kleid, dachte er und deckte sie zu, dann wandt er sich zum gehen und Hermine begann sich in seinem Bett unruhig umher zu drehen und gequälte Töne von sich zu geben. Gerade schien sie so entspannt gewesen zu sein, aber jetzt Severus ging zurück und setzte sich auf die Bettkante. Ohne nachzudenken strich er über ihr braunes Haar und murmelte ihr beruhigende Worte zu. Sie entspannte sich merklich. Voller Überraschung registrierte Severus dies und leise fluchend legte er sich zu ihr.

Hermine schien seine Wärme zu spüren, denn fast augenblicklich rutschte sie näher an ihn heran. Vermutlich würde er es morgen bereuen, dachte Severus, aber in diesem Moment war ihm das Gefühl, dass diese Situation in ihm ausgelöst hatte wichtiger. Er beugte sich näher an sie heran und küsste ihre Stirn

Gute Nacht Hermine!

Während er darüber nachdachte, was dies alles für seine Zukunft bedeuten mochte, schlief auch er langsam ein.

Hermine wurde langsam wach, sofort spürte sie, wie ihr Kopf hämmerte, dann die Erkenntnis, dass sie nicht allein im Bett lag und dass sie es war, die mit ihrem Bein und ihrem Arm über einer Person lag. Hermine riss die Augen auf und sah auf einen schlafenden Severus Snape.

SNAPE!

In ihrem Bett!?

Ein weiterer Blick reichte um zu erkennen, dass sie es war, die vermutlich in seinem Bett lag. Hermine zog ihr Bein und ihren Arm zurück und überlegte, was dies wohl zu bedeuten hatte. Wie war sie hier hingekommen? Das Letzte, woran sie sich erinnern konnte, war das sie sich auf den Schoss des Professors gesetzt und ihn geküsst hatte. Sie legte peinlich berührt ihre Hand auf ihren Mund, sie hatte ihn geküsste im Whiskeywahn zwar, aber dennoch war sie es gewesen, die sich ihm an den Hals geworfen hatte. Was dachte er jetzt von ihr und verdammt noch einmal, warum lag sie mit ihm in seinem Bett? Vorsichtig sah sie unter die Bettdecke, von der Angst begleitet, was sie zu sehen bekommen würde Erleichtert stieß sie die Luft aus, als sie sah, dass sie vollständig bekleidet war, aber was trug sie? Sie sah zu Severus zurück, der mit geöffneten Augen neben ihr lag und sie schweigend betrachtete. Hermine achtete penibel darauf, ihn nicht zu berühren, während sie auf der rechten Seite ihrer Unterlippe zu knabbern begann. Severus konnte ihren Verstand arbeiten hören, dann beschloss er sie nicht länger so im Ungewissen zu lassen und erklärte ruhig Der Whiskey ist ihnen wirklich nicht bekommen Miss Granger und da sie nebenan eingeschlafen sind, habe ich sie in mein Bett gebracht Hermine nickte, dankbar für diese Information und sofort schoss der Schmerz durch ihren Kopf, davon ließ sie sich jedoch nicht vom Fragen abhalten Aber warum liegen sie auch hier und warum trage ich ihre Kleidung! Severus stand nun langsam auf Weil ich sicherlich nicht gekrümmt auf einem Sofa schlafe, nur weil sie in meinem Bett liegen, es ist groß genug! Hermine sah, dass er vollständig mit seiner Alltagskleidung bekleidet Das ist aber nicht Gentleman like! Severus grollte daraufhin nur Ich habe nie behauptet, ein Gentleman zu sein Miss Granger Severus strich über seine vom Schlafen völlig zerknitterte Kleidung, der Stoff war jedoch kaum zu glätten, weshalb er kurzerhand seinen Zauberstab bemühte Warum trage ich ihre Kleidung? Er drehte sich zu Hermine um und meinte Ich befand es als bequemer Ich habe noch zu tun Miss Granger, entschuldigen sie mich! Mit offenem Mund blickte Hermine dem Professor für Zaubertränke hinterher, dann ließ sie sich zurück in die Kissen fallen. Das Bett war ziemlich bequem und die Bettwäsche roch nach Severus herber Note. Wie peinlich dachte Hermine erneut, wie hatte sie nur so viel trinken können. Komischerweise hatte Severus über den Kuss oder darüber das sie sich auf seinen Schoss gesetzt hatte kein Wort verloren. Warum nur? Er hatte ihr Verhalten nicht als völlig unangebracht gemaßregelt oder hatte sie mit ihrer mangenden Kontrolle aufgezogen. Nun stand Hermine ebenfalls auf, unsicher ging sie auf die Tür zu, die in das Wohnzimmer führte und öffnete sie. Severus stand gerade vor dem Kamin und feuerte ihn an Professor ich es tut mir leid, dass ich gestern die Kontrolle über mich verloren habe Severus nickte, dann knurrte er Wie gesagt, Alkohol scheint ihnen nicht sonderlich zu bekommen Miss Granger! Hermine bemerkte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg Ich suche meine Kleider! Plötzlich trat ein belustigter Ausdruck auf Severus Gesicht, der aber schnell wieder wich. Die dümmlichen Hauselfen haben heute Nacht Wäsche eingesammelt und vermutlich gedacht, dass ihr aus gereinigt werden sollte! Ihre Gesichtsfarbe änderte sich von rot auf weiß, innerhalb weniger Sekunden. Meine Kleider sind weg wie stellen sie sich das vor? Soll ich hier in ihrem Pyjama rumlaufen, bis die Hauselfen, die saubere Wäsche bringen? Das kann nicht ihr ernst sein! Severus zuckte die Schultern Von mir aus leihe ich ihnen den Pyjama, wenn sie es vorziehen, können sie damit gerne zu ihren privaten Räumen gehen! Hermine sah an sich herab Jaaa, sehr lustig! Wollen sie mich dafür bestrafen, dass ich sie sie geküsst haben? Sie müssen mir glauben, ich wollte sie nicht verärgern, aber der Whiskey Professor, bitte geben sie mir jetzt meine Anziehsachen! Severus trat vom Kamin zurück Ich habe sie nicht, es war keine Witz und ich möchte sie auch nicht ärgern! Mit ihren Kopfschmerzen sind sie gestraft genug! knurrte er. Hermine schnappte nach Luft, dann drehte sie sich um, ging in sein Schlafzimmer und warf die Tür ins Schloss. Zurück blieb ein in sich hinein grinsender Severus Snape.

Severus wusste auch nicht, warum er ihr die Geschichte mit den Hauselfen aufgetischt hatte, aber wenn er ehrlich war, hatte er befürchtet, dass sie gehen würde, sobald sie ihre Kleider zurück hatte und er wollte nicht dass sie ging. Es war schön gewesen, nicht alleine aufzuwachen und nicht schweigend vor sich hin zu arbeiten Die Einsamkeit störte ihn meistens nicht, aber er wollte nicht so schnell dorthin zurück. Angefangen hatte es mit etwas Schach und nun dieses

Severus sah zur Schlafzimmertür, dann ging er seufzend zu seinem Labor, er wollte nicht, dass sie unten den Kopfschmerzen litt und so holte sie einen Trank der sehr gut bei den Nachwirkungen von übermäßigem Alkoholgenuss half.

Mit dem Tank in der Hand öffnete er nun die Tür und trat ein. Hermine lag auf dem Bett, eingekuschelt in die Decke. Was wollen sie? Haben sie meine Klamotten? Hermine warf ihm einen Blick über den Rand der Bettdecke zu und er zog seine Augenbrauen hoch Ich habe etwas besseres... etwas gegen ihre Kopfschmerzen! Seine Stimme, da war sie wieder, dachte Hermine. Kein Hohn, kein Spott, sondern Wärme und purer Samt. Danke! Hermine nahm den Tank, setzte die Ampulle an ihre Lippen und Trank sie hätten anklopfen können! erklärte Hermine ihm nun Ich soll anklopfen, wenn ich mein Schlafzimmer betrete Miss Granger? Sie machen mir Spaß! Hermine zog sich die Decke über den Kopf und schwieg. Severus verließ das Schlafzimmer wieder und kümmerte sich darum, bei den Hauselfen Frühstück zu bestellen. Er hatte beschlossen, dass sie hier essen würden, zwar wusste er nicht, was sie gerne aß, doch er bestellte einfach eine breit gefächerte Auswahl an Speisen. Irgendetwas würde schon dabei sein, dachte er.

Hermine war tatsächlich noch einmal eingeschlafen und bemerkte nicht, wie ein großer, schwarz gekleideter Zauberer an ihr Bett trat. Er räusperte sich, doch nichts geschah. Erst als er sich zu ihr hinab beugte, bemerkte er, dass sie schlief. Severus fuhr sich mit der Hand durch sein schwarzes Haar und zog die verrutschte Decke wieder etwas höher. Severus saß vor dem prasselnden und knackenden Kamin, ein Buch auf seinem Schoß, während Hermine schlief. Umso erstaunter war er, als sie aus dem Schlafzimmer heraus trat. Sie sind wach ich war so frei etwas zu essen zu bestellen, da es ihnen so er deute auf sie und seinen Pyjama ja kaum möglich ist, auf den Gängen herum zulaufen! Hermine seufzte resignierend. Haben sie die Hauselfen zufällig gefragt, wann die Wäsche fertig ist Severus legte sein Buch betont langsam zur Seite Gefällt ihnen mein Pyjama etwa nicht? Hermine nahm sich im Vorbeigehen ein Croissant und ließ sich dann in den Sessel fallen, indem sie auch an den Schachabenden immer gesessen hatte. Severus Augen folgten ihr zufrieden, während er sich Kaffee nachschenkte.

Ob Hermine wusste, wie sie auf ihn wirkte?

Ob sie ahnte, was sie in ihm ausgelöst hatte?

Fragen über Fragen durchfuhren Severus. Sie war jung und schön, voller Tatendrang und Wissensdurst. Wenn er sich gestattete, nicht die nervige, besserwisserische Know- It- all in ihr zu sehen. Aber was war er? Er war ein abgehalfterter Spion und Lehrer, dem Leben müde. Wie konnte er überhaupt annehmen, dass sie sich für ihn interessierte. Sein Wunsch entbehrte jeder Realität, dachte er sich nun und beschloss, dass Hermines Kleider gleich im Schlafzimmer liegen würden. Er konnte sie ja nicht ewig mit solchen Gesichten bei sich halten. Sie war nicht freiwillig hier, sie war nur hier, weil sie nicht bekleidet mit seinem Pyjama durch die Flure Hogwarts laufen wollte.

Plötzlich wurde er aus seinen Gedanken gerissen, da Hermine das Wort an ihn richtete und ihn, dass Croissant in der Hand drehend ansah. Professor? Ich weiß ja, dass sie mich nicht duzen möchten aber finden sie nicht, dass es nach allem was passiert ist an der Zeit ist, es zu tun? Severus antworte nicht, sein Ausdruck kühl, doch Hermine fuhr ungeachtet dessen fort Wir haben in einem Bett geschlafen und hey ich trage sogar einen von ihren Pyjamas Also? Hermine fand es recht unpassend sich zu siezen, aber ihre Frage war von Herzen gekommen, absichtlich hatte sie in ihrer Auflistung ausgelassen, dass sie ihn geküsst hatte. Vermutlich war es besser, es einfach zu vergessen aber wollte sie das wirklich? Seinen Körper am Morgen neben sich, hatte sie angenehm sogar schön gefunden. Wäre dies nicht der Fall gewesen, wäre sie sich vermutlich wegen seiner Dreistigkeit sich zu ihr zu legen und des Kleidungswechsel nicht so ruhig geblieben.

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