Hermine vertrödelte den Tag in Severus Wohnung und nahm sich zum ersten Mal die Zeit, um sich die Bücherregale genau anzusehen. Severus sah ihr dabei belustigt zu. Viele Bücher waren bereits alt und Hermine zog sie andächtig heraus und betrachtete sie, bevor sie sie wieder an ihren Platz zurückstellte. Sie teilten nicht nur diese Leidenschaft, dachte Hermine und drehte sich schwungvoll zu Severus um, ihre Haare umrahmten schwingend ihr Gesicht. Lächelnd bemerkte sie, dass er sie beobachtete, sie legte ihren Kopf schief Diese Bücher deine Sammlung ist der Hammer! meinte Hermine ruhig Es freut mich, dass sie dir gefallen! Hermine trat näher an ihn heran, sein Schlafanzug umschmeichelte ihre Figur und Severus musste schwer schlucken. Beim nächsten Mal sollte er ihr vielleicht lieber einen Wintermantel anzaubern, aber vermutlich würde sie auch darin verführerisch aussehen, dachte Severus. Hermine drehte sich wieder zum Bücherregal, während Severus aufstand und mit zwei großen Schritten bei ihr war. Hermine spürte seinen Atem in ihrem Nacken und augenblicklich stellte sich jedes Härchen an ihrem Körper auf und ein angenehmes frösteln durchzog die . Severus stand so nah hinter ihr, dass Hermine das Gefühl hatte, seinen Körper an ihrem spüren zu können, obwohl er sie nicht an einer Stelle berührte.
Hermine blieb einige Sekunden bewegungslos stehen, ließ die Gefühle, die er soeben in ihr hervorgerufen hatte, auf sich wirken, dann drehte sie sich um und sah zu ihm hoch. Severus erwiderte ihren Blick, dann hob er seine Hände an ihre Wangen, beugte sich zu ihr hinab und küsste sie und während ihre Lippen einander berührten, spürte sie, wie seine Zunge sanft über ihre Lippen fuhr. Ein leises Stöhnen entwich ihr während sie ihre Lippen für ihn öffnete. Hermines Hände hielten sich seine Flanken fest. Als Severus sie wieder frei gab, waren ihre Wangen gerötet und ihre Lippe von dem Kuss leicht geschwollen. Severus konnte nicht glauben, was gerade geschah, er hatte das Gefühl in diesem Moment der glücklichste Mann der Welt zu sein. Er nahm seine Hände von Hermines Gesicht, strich ihr eine einsame, verirrte Strähne hinter das Ohr. Er sprach nicht, sondern sah sie nur an, sog das Bild in sich auf, was sich ihm bot. Hermines Augen fixierten seine, doch auch sie sprach nicht, dann stellte sie sich plötzlich auf ihre Zehnspitzen, legte ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn erneut. Severus packte sie, zog sie näher an sich und beide ergaben sich diesem Kuss.
Hermine betrat die große Halle, Minerva hatte die junge Heilerin längst erblickt und meinte leise zu ihrem Sitznachbarn Schau einer an Hermine findet ebenfalls den Weg in unsere Runde! Severus beobachtete scheinbar die Schüler in der großen Halle, doch verfolgte er eigentlich Hermines Weg hinauf zum Lehrertisch Verschone mich Minerva! knurrte er. Severus! mahnte Minerva Du könntest ruhig etwas mehr an der Kommunikation hier am Tisch beitragen Severus sah Minerva nun an Ich könnte, ich möchte es aber nicht! stellte er klar. Minerva schüttelte in Anbetracht von Severus Aussage den Kopf, garstiger, sturer Kerl, dachte sie und richtete dann ihren Blick auf Hermine. Diese vermied es Severus anzusehen, denn auch so reichte es schon, um sich die frische Erinnerung hervorzurufen. Hallo! Die Lehrer grüßten sie freundlich, nur Severus knurrte etwas und beobachtete nun augenscheinlich eine Gruppe Schüler, die in der Halle umher wirbelten. Hier saß er wieder, dachte Hermine der unnahbare und stoische Severus Snape Aber nun gut, sie hatten sich darauf verständigt, dass ihre Freundschaft, wie Severus es nannte, nichts in der Öffentlichkeit zu suchen hatte. Er wollte nicht, dass jemand davon erfuhr und daher benahm er sich hier ungeniert weiter wie zuvor, doch was genau war ihre Freundschaft? Hermine setzte sich und sofort begann Minerva an Severus vorbei Hermine etwas zu erzählen. Hermine hörte Minerva genau zu, nickte dann und wann, bevor sie meinte Natürlich, die Idee ist nicht schlecht ab wann denn? Nun mischte sich Severus ein Ich denke, es ist mehr als unnötig, wozu soll das gut sein? Minerva bedachte Severus mit dem Blick einer Chefin und erklärte Ich finde es nicht schlecht Severus, schließlich profitieren alle davon! Severus schnaubte verächtlich Wir werden nur mehr Arbeit haben diese Person wird Unruhe bringen! Wie alt ist dieser Mensch und warum genau kommt er und belästigt uns? Minerva atmete angestrengt aus. Er ist der Sohn einer Bekannten, und er ist unsicher über seinen Weg und wir lassen ihn ja nur etwas schnuppern! Er belästigt niemanden! Hermine verfolgte die Diskussion gespannt, bis sie sich einschaltete Wann kommt er denn an Minerva? Minerva froh, sich wieder Hermine zuwenden zu können beantwortete ihr die Frage fast augenblicklich Er soll in zwei Wochen eintreffen und wir werden versuchen, ihm ein möglichst gutes Bild unserer Schule und der hier vertretenden Berufe zu vermitteln. Severus verschränkte die Arme vor seiner Brust Und warum sollte ich das tun? fragte er betont leise und blickte Minerva dabei an Weil du unsere Schule repräsentierst Herr Gott nochmal! Severus hob seine Augenbrauen Der soll sich von den Kerkern fernhalten! stellte er klar, Minerva sollte ruhig wissen, was er davon hielt, Zaungäste einzuladen. Severus hatte das Gefühl, dass Hermine ihn mit einem Blick bedachte, dann begann sie erneut zu sprechen Minerva, die Schule ist groß genug und dieser dieser wie heißt er noch gleich? wird es schon schaffen Professor Snape aus dem Weg zu gehen! Minerva nickte nun, dachte sich, dass diese Reaktion nicht überraschend kam, sondern sie eigentlich mit dieser Ablehnung von Severus hätte rechnen müssen. Gut, er wird sich von den Kerkern fern halten aber Hermine, sicher ist es kein Problem, wenn er dir über die Schulter sieht und Zeit auf der Krankenstation verbringt? Hermine lächelte Minerva warm an Sicher Minerva! Zufrieden blickte Minerva Hermine an, nickte wohlwollend und nahm einen Schluck Wein. Dieser Wein ist köstlich Hermine hast du ihn schon probiert! Hermine verneinte, war ihr jetzt nicht nach nur einem Tropfen Alkohol. Minerva, mir ist zu Ohren gekommen, dass Miss Granger Alkohol nicht sonderlich verträgt, also lass es lieber, bevor sie noch zweifelhafte Dinge tut! Hermines Blick durchbohrte ihn, er konnte es förmlich spüren Nun, es kann ja nicht jeder so trinkfest sein wie sie Professor was im übrigen auch recht besorgniserregend ist, finden sie nicht! Severus trafen diese Worte mehr, als Hermine es beabsichtigt hatte, was sie jedoch nicht bemerkte, zu perfekt saß seine Maske. Die Schulleiterin sah dem Schlagabtausch interessiert zu, während Severus aufstand und knurrte Mir ist der Appetit vergangen klang es gedehnt, dann drehte er sich um und verschwand. Was hat er denn nun schon wieder? Hermine zuckte auf Minervas Frage hin die Schultern und nahm sich etwas vom Eiersalat.
Severus eilte zu seiner Wohnung, der Umhang hinter ihm flatternd. Hermines Worte hatten ihn unvorbereitet getroffen, doch er würde das Spiel mitspielen und sie nicht erkennen lassen, wie sehr ihn das getroffen hatte. Er ließ die Tür aufschwingen und betrat seine Wohnung, ohne seinen Schritt verlangsamen zu müssen. Er durchschritt sie und blieb vor dem Kamin stehen. Mit einer Hand stütze er sich an ihm ab und blickte in das vor sich hin flackernde Feuer. Auf einer Gewohnheit raus, acciote er sich ein Glas, gefühlt mit Whiskey. Als er es an seine Lippen führen wollte, fiel sein Blick auf die golden schimmernde Flüssigkeit und mit einem Knall landete das Glas im Kamin. Er konnte ebenso gut etwas anderes trinken, beschloss er und sah auf den Tisch, wo vom Frühstück noch eine Karaffe Kürbissaft stand.
Während er nun den Kürbissaft trank, fragte er sich, ob er Hermine an diesem Abend noch sehen würde, ob sie vielleicht erneut über Nacht bleiben würde diesmal aber aus freien Stücken und mit klarem Verstand.
Verflucht, was tat er hier gerade. Trank er tatsächlich Kürbissaft? Und warum eigentlich? Severus stellte das Glas ab, fuhr sich mit einer fahrigen Bewegung durch das schwarze Haar, bevor er ins Badezimmer ging und dort seine Kleidung ablegte. Er brauchte eine Dusche, eine die ihn wieder zu Besinnung kommen lassen würde. Wie konnte es sein, dass sie sich in seinen Gedanken so manifestiert hatte? Es war doch um einiges einfacher gewesen, als es nur Lily für ihn gegeben hatte. Nur seine Lily! Aber nun hatte er das Gefühl, dass er in der letzten Zeit weniger an sie dachte.. Noch immer erfüllte ihn die Erinnerung an eine gutgelaunte und lachende Lily, die vor ihm stand mit Wärme und Glücksgefühlen, doch konnte es sein, dass es ihm weniger schmerzte? Verlor er nun gänzlich seine Fähigkeit Liebe zu empfinden, fragte er sich. Wie konnte es sein, dass das Gefühl für Lily verblaste? Lily war seit je her die Person gewesen, die sein Herz mir Liebe erfüllt hatte, doch es wurde schwächer und Severus befürchtete, dass dies der Preis für seine Untaten war. Das Löwenmädchen half ihm etwas, dachte er, aber was wollte sie schon mit einem Mann wie ihm. Einem gefühlskalten, stoischen Eigenbrödler, dem andere Menschen gleichgültig waren. Vermutlich würde sie schon bald bitter bereuen, was geschehen war. Severus für seinen Teil bereute hingegen kurz, dass er die sich bietende Situation nicht genutzt hatte und sie mit in sein Schlafzimmer genommen hatte Er seufzte, dachte an die Erregung, die Hermine in ihn auslöste. Ob sie bereit gewesen wäre, mit ihm zu schlafen? Severus drehte das Wasser auf und ließ es über seinen Körper fließen. Diese Gedanken, er musste sie auch seinem Kopf bekommen. Er musste, denn er spürte, wie seine Erregung seine Erektion wachsen ließ. Allein der Gedanke an die herausfordernde, junge Heilerin reichte mittlerweile aus. Der Tag in seinen Räumen, als sie ihn mit ihrer Gesellschaft erfreut hatte und die Küsse, hatten dafür gesorgt und Severus fürchtete, seinen Verstand zu verlieren. Seine Gedanken kreiste, wandelten sich von Minute zu Minute. Wankten zwischen Verlangen und dem Wunsch hin mehr Zeit mit Hermine zu verbringen hin zur Realität. In seiner Realität versuchte er sich deutlich zu machen, dass er die jetzige Situation nicht beibehalten konnte
Das Leben mit einem Minimum an Bindung und zwischenmenschlichen Gefühlen, war einfacher. Es war einfacher sich hinter einer Maske zu verbarrikadieren und niemanden an sich heran zu lassen. Warum hatte er das Gefühl, dass ausgerechnet Hermine Granger dabei war seine Mauern einzureißen? Severus stöhnte bei diesen Gedanken gequält auf.
Während Severus unter der Dusche stand, klopfte es an seiner Wohnungstür. Hermine stand vor der Tür, doch sie blieb verschlossen. Sie klopfte ein letztes Mal, doch auch diesmal rührte sich nichts. Hermine hatte gehofft, dass Severus und sie reden konnten. Wo standen sie? Scheinbar fühlte er das Knistern zwischen ihnen auch und Hermine hoffte darauf, dass sie für einander Klären konnten, was sie von einander erwarteten. Doch an diesem Abend würde es scheinbar nicht passieren. War er nicht da oder vielleicht öffnete er ihr auch mit voller Absicht nicht
Hermine atmete einmal laut auf und verließ dann die Kerker. Traurigkeit schwang dabei mit und spontan verließ sie die Schule, lief zur Apperiergrenze und verschwand. Sie öffnete an ihrem Zielort eine Tür und rief laut Ist jemand zuhause? Hermine hörte Schritte, dann sah sie Ron
Mine schön, dass du da bist
Hermine lächelte Ron zaghaft an und er stürmte auf sie zu, zog sie in seine Arme, dann kam Ginny dazu Ron, geh weg ich möchte Hermine etwas erzählen ohne dich! Husch! Ginny zog ihren Bruder von ihrer Freundin weg, der jedoch protestierte Heeeeyyy Hermine und ich müssen reden! Was ist denn nun mit unserer Beziehung? Hermine sah Ron matt an Nicht jetzt Ron, nicht jetzt! Hermine hatte im Moment keinen Kopf für Ron, für sie war klar, dass sie keine gemeinsame Zukunft haben würden.
Viel mehr quälte sie die Frage, ob Severus und sie eine haben würden

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Mitten ins Herz
RomanceSeit der großen Schlacht sind mittlerweile ein paar Jahre ins Land gegangen und alle gehen ihren Weg. Hermine, mittlerweile Heilerin, tritt die Vertretung für Poppy an. Ihre alten Lehrer scheinen sich über diesen Umstand zu freuen, nur einer begegne...