Am morgen war im Anwesen eine angespannte Stimmung. Minerva saß seit gestern Abend bei Hermine am Bett und hatte versucht ihr Fieber zu senken. Mit vielen Tränken und alten Rezepten ihrer Mutter war ihr dies auch gelungen. Zum Erleichtern aller kam gegen Mittag dann auch Severus an. Er putzte sich etwas Ruß von den Sachen und bekam kurz darauf von Poppy ein Pergament in die Hand gedrückt. Er sah einmal drüber und seine Miene verfinsterte sich mit jedem Wort was er las. Mit einem dunklen knurren schaute er auf Isobel und Poppy. Letztere führten den dunklen Professor in das Gästezimmer und ging wieder nach unten.
Severus fühlte wieder dieses kribbeln im Bauch als er zu Minerva sah. Diese saß am Bett von Hermine und ihre langen Haare umrandeten ihr Gesicht sanft. Er setzte sich zu ihr und Minerva hob den Blick.
,,Ihr Fieber ist fast weg. Poppy hat alles geheilt..." ,murmelte sie leise.
,,Das ist gut." ,antwortete der Mann und schaute auf seine Kollegin. ,,Minerva, du solltest auch etwas schlafen."
,,Ich warte bis sie aufwacht. Poppy hat bereits das Jugendamt informiert und eine Frau wird nachher vorbeikommen." ,antwortete Minerva müde.
,,Schlaf Minerva."
Sanft legte er ihr eine Decke um und schaute zu wie sie langsam in einen Schlaf fiel. Er setzte sich in einen Sessel im Zimmer und sah auf das Pergament in seinen Händen.
Wie konnte ein Mensch nur so herzlos sein?
Seine Gedanken drehten sich um die Verletzungen des Kindes. Zwei gebrochene Rippen, unzählige Hämatome, einen verstauchten Knöchel und dort in diesem eine Entzündung. Dazu kam noch die leichte Gehirnerschütterung.
Er wollte eigentlich ruhig Ferien, aber sein Haus musste renoviert werden und in Hogwarts durfte keiner bleiben. Albus hatte ihm angeboten das er gerne mit zu ihm kann, aber auch Minerva hatte gesagt er wäre bei ihr herzlich willkommen. Also hatte der Tränkemeister die Wahl zwischen dem alten Mann oder der Frau die ihm immer die Stirn bot.
Die Entscheidung war ihm da sehr leicht gefallen. Er wurde durch ein leises stöhnen aus seinen Gedanken gerissen und sein Blick ging zu der jungen Gryffindor. Minerva's Kopf schnellte in die Höhe und Hermine setzte sich langsam auf. Recht orientierungslos sah sie sich im Zimmer um. Dann ging ihr Blick zu den beiden Lehrern im Raum.
Das Kind brauchte einen Moment um sich an das geschehene zu erinnern. Die Erinnerung traf und sie sah zwischen den beiden Lehrern hin und her. Minerva setzte sich auf die Bettkante und lächelte sie sanft an.
Der dunkle Mann kam ebenfalls näher ans Bett und legte das Pergament auf den Tisch. Minerva strich mit ihrer Hand eine Strähne aus dem Gesicht des Kindes und sah sie warm an. Sie würde rausbekommen was mit Hermine los war und mit ihr reden, aber jetzt könnte die Kleine etwas zu essen vertragen.
,,Hast du Hunger?" ,fragte sie sanft.
Hermine nickte leicht und Severus verschwand aus dem Zimmer. Hermine war jetzt alleine mit ihrer Hauslehrerin.
,,Warum habt ihr mich mitgenommen?" ,fragte Hermine vorsichtig.
,,Es ging dir nicht gut." ,erklärte Minerva. ,,Willst du mir erzählen was los ist?"
Nach kurzem Überlegen nickte sie leicht. Die Tür öffnete sich wieder und Severus trat ein. Er stellte ihr ein Tablett mit essen hin und Hermine's Augen wurden größer. So viel würde sie nie im Leben schaffen.
,,Das schafft sie doch nicht Severus." ,nahm Minerva ihr die Worte aus dem Mund.
,,Du sollst ja helfen Minerva. Deine Mutter besteht darauf." ,antwortete er.
,,Sicher das es nur meine Mutter ist und keine hinterhältige Schlange?" ,fragte sie herausfordernt.
,,Die Schlange will nicht das die Arme Löwen Mama verhungert." ,gab er spitz zurück.
Hermine konnte ein schmunzeln nicht unterdrücken. Das war etwas, was man schon aus Hogwarts kannte.
,,Das ist Gewohnheit, oder?" ,fragte das Mädchen vorsichtig.
,,Ja, wir haben es zu einer sportlichen Beschäftigung gemacht." ,antwortete Severus. Hermine schaute ihn an.
,,Ich dachte sie hassen sich."
,,Wir uns hassen?" ,fragte Minerva. ,,Nein."
,,Noch nicht." ,antwortete Severus. ,,Kommt noch."
Minerva schlug ihm gegen den Hinterkopf und schüttelte den Kopf. Dieser Mann brachte sie noch ins Grab.
,,Darüber reden wir noch." ,gab Minerva zurück.
,,Jaja du alte Katze. Iss endlich." ,schmunzelte er und setzte sich in den Sessel.
Hermine schüttelte leicht den Kopf und nahm sich vorsichtig was zu essen. Auch Minerva nahm sich etwas immer mit einem Blick auf ihre kleine Löwin.

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A New Life
Hayran KurguNachdem Hermine von ihrem Vater geschlagen wird beschließt sie ihre Ferien in Schottland zu verbeingen. Durch die Hilfe einer alten Bekannten fühlt sie sich in ihrer neuen Umgebung schnell wie zu Hause. Sie beginnt ihr neues Leben... Design by Luzi...