Nach der Stunde packe ich meine Sachen zusammen und verlasse das Zimmer gemeinsam mit Ophelia.
«Was hast du jetzt?», fragt sie wieder fröhlich und erhascht einen Blick auf meinen Stundenplan. «Oh, Biologie. Na, dann trennen sich hier unsere Wege. Ich habe Spanisch Freifach.»
«Cool, dabei könnte ich dir helfen, falls du mal Schwierigkeiten hast.»
«Danke, ich werde auf dein Angebot zurückkommen.»
«Wollen wir später gemeinsam Mittag essen?», packe ich die Gelegenheit beim Schopf, da mir Ophelia richtig nett, aber auch irgendwie schüchtern und nerdig erscheint. Sie strahlt übers ganze Gesicht.
«Gerne. Bis später.»
Grinsend mache ich mich auf den Weg zu den Naturwissenschaftsräumen. Vielleicht kann ich mich ja mit Ophelia anfreunden. Leider verfliegt meine Freude rasch, als ich ein bekanntes Gesicht im Biologieraum erblicke.
Ryan sitzt lässig auf einem der Stühle und als er mich erblickt, sieht er mich entgeistert an. Ich ignoriere seinen Blick, gucke auf den Boden und laufe in die entgegengesetzte Richtung, als ich mit jemandem zusammenpralle. Anstatt auf meinen Po zu fallen, halten mich zwei starke Arme fest und stützen mein gesamtes Gewicht. «Qué demonios...!», fluche ich und die andere Person lässt mich sofort los.
«Rose, ich glaube ich spinne», ruft Carlos, mit dem ich zusammengestossen bin, aufgeregt.
Völlig verdattert starre ich ihn an.
«Ich hätte mir ja denken können, dass ich dich hier in der Schule treffen könnte. Aber dann auch noch im gleichen Kurs», er lacht sichtlich freudig überrascht. «Und, wie ist deine Gastfamilie so?», fragt er mich und mein Blick schnellt zu Ryan.
Dieser wiederum ist bereits aufgestanden und mit einem Satz bei uns.
«Warte mal, ihr kennt euch?», fragt er verdutzt und starrt zwischen mir und Carlos hin und her. Carlos scheint nun auch verwirrt zu sein.
«Die Frage ist wohl eher, wieso du sie kennst?», entgegnet Carlos und schnell sage ich: «Tja, die Andersons sind meine Gastfamilie.»
Carlos klappt die Kinnlade herunter. «Echt jetzt?», fragt er und Ryan nickt.
«Japp, sie wohnt bei uns.»
«Wieso verschweigst du mir so etwas, Ryan?», keift eine grosse Tussi mit silberblonden Haaren, die zu einer kunstvollen Flechtfrisur gestylt sind. Auf ihrem Kopf trägt sie eine Pilotenbrille und sie sieht alles andere als begeistert aus, mich zu sehen.
«Chayenne, Rose ist Austauschschülerin und wohnt für eine Weile bei uns, nichts weiter», sagt Ryan beschwichtigend und küsst sie auf die Wange. Sie scheint trotzdem nicht beruhigt und blickt mich vernichtend an. Ich entgegne ihrem Blick und gucke argwöhnisch zurück. Was du kannst, kann ich schon lange.
Leider werden wir durch unseren Biologielehrer unterbrochen, welcher dann auch noch von mir verlangt, mich vorzustellen. Schnell bringe ich es hinter mich. Als ich Ryan und seine Familie erwähne, gucken alle zu Ryan, der nur lässig mit den Schultern zuckt.
Danach setze ich mich wieder und der Lehrer sagt: «Super, vielen Dank Rose. Nun kommen wir zu unserem Biologiepraktikum. Bitte setzt euch wieder mit eurem Partner zusammen.»
«Mister Collins, darf sich Rose uns anschliessen?», fragt Carlos und erntet dabei einen wütenden Seitenblick von Ryan.
«Natürlich, dann seid ihr die Ausnahme Dreiergruppe.»
Mist. Ich wollte eigentlich so wenig wie möglich mit Ryan zu tun haben. Die Tussi zischt wütend von Ryans Schoss zu einer ihrer Freundinnen und als Carlos mich zu sich winkt, bleibt mir nichts anderes übrig als mich zu fügen.
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FOURever
Подростковая литература«Manchmal sind es Schatten der Vergangenheit, welche uns unsere Wege nicht gehen lassen.» Die siebzehnjährige Rosalita López, kurz genannt Rose, träumte schon als kleines Kind davon, einmal in die USA, dem Heimatland ihrer Mutter, zu reisen. Nun is...
