FOURever

Kapitel 10: Rose

«Hey Rose», trällert Fanny durch das Handy, nachdem ich ein verschlafenes Hallo zustande gebracht habe. «Heute findet ja meine Party statt. Hast du Lust schon etwas früher vorbei zu kommen? Dann könnten wir uns zusammen fertig machen. Ich habe gestern ein wunderbares Kleid in meinem Schrank gefunden, welches dir sicher hervorragend stehen würde.»

Fanny ist die Leaderin des Hip- Hop Teams und seit dem ersten Training esse ich mit ihr und ihrer besten Freundin Uma zu Mittag. Am Dienstag habe ich Ophelia gefragt, ob sie mitessen möchte, doch sie hat etwas von lernen gemurmelt und ist in Richtung Bibliothek abgezottelt. Wie ich von Josh erfahren habe, ist Fanny ziemlich beliebt an dieser Schule. Sozusagen die Schulkönigin.

Da Ophelia lieber allein ist, könnte dies erklären, wieso sie den Rest der Woche in der Bibliothek verbracht hatte und wieso sie meine Einladung zur Party zu kommen ausgeschlagen hatte.

«Ich komme sehr gerne. Schickst du mir noch die Adresse?», frage ich.

«Klar. Komm so gegen drei, dann haben wir genügend Zeit», meint sie nur und ich versichere ihr da zu sein.

Hellwach springe ich aus dem Bett und ziehe mir meine Joggingkleider an. Ich muss mich zuerst ein bisschen austoben, ehe ich mich für den heutigen Abend vorbereiten kann. Ich packe mir meine Kopfhörer und mein Handy und renne die Treppe hinunter.

«Gehst du allein?», fragt mich Susanna und ich nicke.

«Alles klar, bis später.»

«Bis später», sage ich leise, da ich nicht das ganze Haus aufwecken möchte.

Ich drehe eine Runde am Strand entlang und entscheide mich gegen Ende dafür, mich kurz im kalten Wasser abzukühlen. Niemand ist am Strand und ich ziehe mir meine kurzen Shorts aus, damit ich in Unterhose und BH ins Wasser waten kann.

Das Wasser ist saukalt und ich bibbere schon nach zwei Minuten. Doch es kühlt mich ab und ich lasse mich ein wenig treiben.

«Rose? Was machst du da?», höre ich eine mir bekannte Stimme rufen und ich suche mit meinen Füssen am Boden halt, um dann einen Blick Richtung Strand zu werfen. Ryan, Carlos und ein paar weitere Jungs stehen mit nacktem Oberkörper am Ufer und blicken zu mir ins Wasser.

Wahrscheinlich sind sie ebenfalls eine Runde joggen gegangen, denn ich weiss, dass Carlos und Ryan im gleichen Schwimmteam sind. Meine Wangen werden heiss, als Ryan meine Kleider im Sand entdeckt und ich lasse mich tiefer ins Wasser sinken.

«Ich wollte mich nur kurz abkühlen», rufe ich zurück.

Die Jungs lachen und einer ruft: «Komm doch raus. Dann können wir das letzte Stück gemeinsam zurücklegen.» Wieder Gelächter. Ich glaube sie denken ich bin nackt, was völlig absurd ist.

Ich habe nun zwei Optionen: Entweder gebe ich mich der Blamage hin und verstecke mich solange im Wasser bis sie weg sind oder ich gehe jetzt aus dem Wasser und zeige ihnen das man sich über Rosalita López Moore gefälligst nicht lächerlich macht.

Stur wie ich bin, entscheide ich mich wohl oder übel für die zweite Option. Mit zwei kurzen Schwimmzügen komme ich ihnen näher und steige dann aus dem Wasser. Gelassen laufe ich auf sie zu, bis ich vollständig aus dem Wasser bin. Die Jungs starren mich ungläubig an, allen voran Ryan.

Er hat ein Handtuch um seinen Nacken geschlungen und ich nähere mich ihm. Langsam streiche ich über seine Brustmuskeln, greife nach seinem Tuch und frage: «Darf ich?» Er schluckt schwer und schaut mich eindringlich an.

Er nickt, wendet sich dann an seine Freunde, die mich immer noch anstarren und sagt: «Hört auf zu sabbern. Die Show ist vorbei.» Dann zieht er sich das Tuch vom Hals und legt es mir ausgebreitet über die Schultern.