4 - Rückkehr

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,,Halt dich über das Schuljahr einfach fern von mir, verstanden?" war das letzte, was Draco sagte, bevor wir aus dem Zug stiegen. Ich blieb auf dem Bahnsteig stehen, sobald meine Füße ihn berührten und sah zu, wie er an mir vorbei lief - immer weiterlief, ohne noch einmal zurückzuschauen. Mein Herz zerbrach bei dem Anblick.

Nach seinem emotionalen Ausbruch hatte ich geglaubt, dass er schnell darüber hinwegkommen würde, doch scheinbar machte es ihm mehr zu schaffen, als ich annahm. Schon bevor wir losgefahren waren, ahnte ich, dass er sich in Hogwarts anders verhalten würde. Zuhause war er nach der Nachricht ungewöhnlich fürsorglich und jetzt plötzlich wieder so eiskalt.

"Ich bin überrascht, dass das Ministerium dich frei herum laufen lässt Potter. Ich wette es gibt in Askaban eine Zelle mit deinem Namen" hörte ich ihn in der Ferne prahlen. Genervt verdrehte ich die Augen. Natürlich musste er wieder in seine eiskalte Rolle schlüpfen, noch bevor wir die Grenzen von Hogwarts überhaupt betreten hatten.

Plötzlich machte Daphne neben mir Halt. "Warum läuft er vor? Nach deinem Brief hatte ich ein anderes Verhalten erwartet" meinte sie mit einem misstrauischen Seitenblick. Seufzend lief ich los. "Vergiss den Brief. Ich glaube, ich hab's verhauen."

"Verhauen? Du?" platzte es aus Daphne heraus. Sie bemühte sich mit meinem Schritttempo mitzuhalten. Ich hatte nicht die geringste Ahnung was ich ihr erzählen sollte. "Ich habe das Gefühl du verschweigst mir etwas". "Daphne, es-", ich war hin und hergerissen, "es ist viel passiert, seit gestern. Wir reden nachher". Ich vertraute Daphne und ich mochte sie furchtbar gern, doch das – sobald ich es aussprach machte ich es offiziell und dafür brauchte ich noch Zeit.

Meine Augen brauchten einen Moment, um sich an das helle Licht in der Halle zu gewöhnen, denn draußen war es so dunkel, dass ich beinahe nicht einmal meine eigenen Füße sehen konnte. Wie jedes Jahr drangen die Stimme und Gelächter der Schüler an mein Ohr und wie jedes Jahr ließ es mich furchtbar einsam fühlen.

"Wir sind so ziemlich die Letzten" stellte Daphne enttäuscht fest und schaute sich nach freien Plätzen am Slytherintisch um. Mir fiel direkt einer ins Auge, doch unter gar keinen Umständen würde ich mich dort hinsetzen. Zumindest dachte ich das, denn im nächsten Moment griff Daphne meine Hand und zog mich an ebendiesen Platz.

Noch bevor ich mich setzte vernahm ich die Stimme des wohl schlimmsten Mädchens der gesamten Zauberwelt. Pansy Parkinson. "Oh Draci, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich dich vermisst habe. Jeder weitere Tag ohne dich hätte mich zerstört" schwärmte sie von der gegenüberliegenden Seite des Tisches. Ich schnaubte.

"Hast du ein Problem Shaw?" zischte Pansy mit zusammengekniffenen Augen. Ich antwortete nicht. Stattdessen schenkte ich ihr den angewidertsten Blick überhaupt. "Gut. Dann halt einfach die Klappe" beendete sie die Konversation.

Schweigend wandte ich den Blick ab und schaute nach vorn. "Wirst du nichts essen?" fragte Daphne mit einem Hauch von Besorgnis in ihrer Stimme. Ich schüttelte den Kopf. Der Tisch war zwar prall gefüllt mit den leckersten Gerichten, doch ich brauchte erst einmal einen Moment, um alles zu realisieren. Hogwarts gab mir das Gefühl Zuhause zu sein und es war nicht einmal annährend zu beschreiben wie schnell mein Herz vor Glück pochte. Wenn ich in den verzauberten Sternenhimmel sah legte sich eine Gänsehaut über meinen Körper und wenn ich mich in meinem Haus umschaute hatte ich das Gefühl alles zu haben, was ich jemals wollte. Doch tief in mir war die Angst, dass mir dieses Glück mit dem Schnippen eines Fingers genommen werden konnten oder sollte ich sagen, es war eine Vorahnung?

"Hast du einen neuen Ring, Draci? Wow, er ist wunderschön" meinte Pansy wieder. Plötzlich spürte ich einen Kloß in meinem Hals. Unauffällig warf ich einen Seitenblick zu Draco. Mein Herz machte einen Sprung als ich bemerkte, dass er meinen Blick erwiderte. Was er wohl erwidern würde?

Verdammnis (Draco Malfoy FF)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt