Die folgenden Tage waren sehr still. Draco redete kaum noch, starrte minutenlang auf eine Stelle und gestern hatte er mich sogar darum gebeten wieder in meinem eigenen Zimmer zu schlafen. Es brach mir das Herz, doch ich wollte ihm die Situation so angenehm wie möglich machen. Also suchte ich meine Sachen aus seinem Zimmer zusammen und ließ ihn allein darin zurück.
Gestern Abend schlief ich allein ein und heute Morgen wachte ich allein auf. Auch wenn es nur eine Nacht war, fühlte ich mich so furchtbar einsam. Ich fühlte mich andererseits aber auch, wie das einzige Lebendige in diesem seelenlosen Haus. Die Stimmung hier war bedrohlich - sonst nichts. Narzissa und Mom trugen den ganzen Tag eine ausdruckslose Mimik auf dem Gesicht und alles fühlte sich so leer an.
Ich kann mich nicht an das letzte Mal erinnern als ich Dracos Lippen auf meinen gespürt habe, es sei denn ihn lächeln sehen hab. Er verbrachte meist den ganzen Tag in der Bibliothek und durchwälzte Bücher, um Ideen für den Mord an Dumbledore zu entwickeln. Selbstverständlich leistete ich ihm jedes Mal Gesellschaft, doch er ignorierte mich komplett. Als wäre ich nie dagewesen. Als wären wir nie gewesen.
Die Uhr zeigte nun 15 Uhr Nachmittags. Schnell eilte ich die Treppe hinunter, offensichtlich gerade noch rechtzeitig. Narzissa und Draco standen vor der Tür. Ich wusste, dass sie kurz davor waren aufzubrechen, doch weil Draco das erste Mal seit drei Wochen das Haus verließ, wollte ich mich trotz allem verabschieden. "Halt!" rief ich und hielt sie gerade noch davon ab, die Tür zu öffnen. Narzissa wirbelte neugierig herum, Draco drehte mir jedoch weiterhin den Rücken zu.
Langsam trat ich heran, mein Atem wurde rasselnder so näher ich ihm war. Er war zum Berühren nah. Ganz langsam hob ich meine Hand und platzierte sie auf seinem Rücken. durch welchen ich seinen gleichmäßigen Atem spüren konnte. "Pass auf dich auf" die Worte brachte ich nur zitternd über meine Lippen, dann schnürte mir etwas die Kehle ab. Augenblicklich überkam mich der Schmerz der letzten Tage und ein Schluchzen fand den Weg aus meinem Körper.
Abrupt zog ich meine Hand zurück und machte auf der Stelle kehrt. Mir fehlte seine Liebe, die er mir einst entgegenbrachte, seine zärtliche Art und mir fehlte Draco - der Draco, den ich lieben gelernt hatte. Unerwartet spürte ich wie seine kalte Hand mein Handgelenk umgriff und mich zurückzog, doch ich konnte ihn nicht anschauen.
"Schau mich an" wisperte er. Ich bewegte mich kein Stück. Ich konnte das nicht. Mit einem Mal legte er seine andere Hand auf meine Schulter und drehte mich mit einem Ruck zu ihm um. Meine Augen blickten direkt in seine. Sie waren ausdruckslos und außerdem zierten dunkle Augenringe sein Gesicht. Der Anblick ließ einen Funken in mir aufsprühen. Es war nicht mehr derselbe, wie vor drei Wochen, doch es war immerhin noch Draco. Mein Draco.
Kein Wort verließ meinen Mund, ich wusste weder, was ich sagen sollte, noch was er hören wollte. Im Augenwinkel sah ich, wie er seine Hand hob und spürte sie schon gleich darauf an meiner Wange. Unbewusst schmiegte ich mich an sie heran und klemmte sie zwischen meiner Schulter und meinem Hals ein, in der Angst, dass er sie jeden Moment wieder zurückziehen könnte. "Ich vermisse dich" wimmerte ich und musste den Blick abwenden.
Sofort lehnte er seine Stirn an meine und wisperte: "Es tut mir so leid". Sein Atem prallte an meiner Haut ab. Ich hatte diese Nähe so unendlich vermisst und dennoch musste ich mich erst wieder an sie gewöhnen. Vorsichtig schaute ich auf und wieder verließ ein Schluchzen meine Kehle. Draco so zu sehen konnte mein Herz nicht tragen. "Ich liebe dich Draco, weißt du noch? Ich werde dich immer lieben. Ich bin hier" schniefte ich und beobachtete, wie langsam ein Ausdruck von Reue in seine Augen trat.
"Ich liebe dich auch Ruby" es war das erste Mal seit Wochen, dass diese Worte seine Lippen verließen und diese Tatsache ließ weitere Tränen in meine Augen treten. Sein Blick wurde immer weicher und je mehr Sekunden vergingen, desto wenig konnte ich den Impuls in mir unterdrücken. Kurzerhand umgriff ich sein Gesicht und zog ihn zu mir heran. Als seine Lippen auf meinen lagen durchfuhr mich dieses eine bestimmte Gefühl. Sehnsucht. Liebe.
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Verdammnis (Draco Malfoy FF)
FanficEin Überfall stellt das Leben von Ruby Shaw und das, ihrer Familie auf den Kopf. Sie haben alles verloren, außer sich selbst. Die Familie findet Unterschlupf bei den Malfoys, doch mit jedem weiteren Tag ähnelt der Landsitz der Hölle immer mehr und D...