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You can be the light for
Someone, who only see the
Darkness

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Der letzte Tag den ich im Krankenhaus verbringen musste, schien sich wie Kaugummi zu ziehen. Ich war schon froh das sie mich wenigstens kurz nach draußen an die frische Luft ließen, ohne mir wie eine hungrige Katze zu folgen.
Ich trug bereits meine alten Sachen wieder, nur den Pullover konnte ich wohl in die Tonne treten- so zerfetzt wie er war.
Ich saß jetzt also in meinem dünnen Sweatshirt was mir Mac gestern noch gebracht hatte, und war dabei mir meine zerwühlten Haare zu kämmen.
Es war jetzt genau 19 Uhr- nicht mehr lange und ich könnte mich schlafen legen und am nächsten Morgen abhauen. Das erste was ich zu mir nehmen würde wäre mein Kaffee...
Aus dem Augenwinkel hatte ich die Tür in Sicht, und so fiel es mir auf das unter dem Türschlitz plötzlich etwas weißes lag.
Ich stoppte in der Bewegung mir einen Pferdeschwanz zu binden, und entdeckte den Briefumschlag der unschuldig vor der Tür lag.
Ich ließ meine Haare über die Schultern fallen, und riss die Decke weg. Ich öffnete zuerst die Tür und schaute mich links und rechts um. Doch außer ein Paar Arzthelfer die Patienten in Rollstühlen schoben, oder Schwestern die mit ihrem Klemmbrett hin und her liefen war niemand zu sehen.
"Ist alles in Ordnung Frau Nelson?"
"Hm?"
Ich sah zur Seite nur um eine Krankenschwester neben mir zu sehen, die mich nun besorgt musterte.
"Äh ja klar...sagen Sie- war gerade jemand hier gewesen und hat etwas unter der Tür geschoben?"
Fragte ich sie jetzt. So viele Menschen die hier waren- da muss doch wenigstens einer jemanden bemerkt haben, oder?
"Nein leider nicht. Der einzige der hier war der ist in das Zimmer nebenan gegangen. Und er hat geklopft."
"Hmm..."
Ich war schon ganz woanders mit meinem Gedanken, als sie weiterredete und hörte nur mit einem Ohr zu.
"Vielleicht war es ja ein heimlicher Verehrer der sich Sorgen um Sie gemacht hat."
Lachte Sie.
Ich schenkte ihr ein Abwesendes Lächeln und trat wieder zurück und schloss die Tür.

Mein Blick wanderte nach unten zu dem Geheimnissvollen Briefumschlag, und hob ihn auf. Ich drehte und wendete ihn, aber nirgends stand ein Absender oder dergleichen. Stattdessen stand am Rande der oberen Lasche des Umschlages etwas kleines mit Bleistift geschriebenes.
"Ich hätte all das sagen sollen, bevor ich ging."
Meine Augenbrauen schossen in die Höhe. Wer zur Hölle schrieb mir da?
Ich öffnete das Kurver und zog einen Zettel heraus der Aussah als wenn er aus einem Schulblock stammte. Das karierte Muster sorgte dafür das ich mich zurück an meiner Schulzeit erinnert fühlte. Mann, wie ich Mathe gehasst hatte.
Ich faltete das dünne Papier auseinander und warf einen Blick auf die Schrift. Die Buchstaben stachen teilweise scharf in die Höhe, und manche Zeilen wirkten so als ob sie in größer Eile geschrieben wären. Alles war mit schwarzer Tinte geschrieben- manche der letzten Zeilen waren verwischt, da der Absender wohl nicht warten konnte bis die Tinte getrocknet war.
Ich hatte Mühe die einzelnen Wörter zu erkennen, aber umso weiter ich las, desto mehr konnte ich die einzelnen Buchstaben entschlüsseln.

Kirby,

ich weiß nicht ob du diesen Brief jemals lesen wirst, oder ihn nicht gleich zerreißt.
Jedoch wollte ich dir schreiben- gerade jetzt in dieser schwierigen Zeit.
Ich danke Gott dafür das du noch am Leben bist, und hoffe das deine Wunden nicht
Schlimmer als diese sind, die ich dir vor Jahren zugefügt habe.
Mir fällt es schwer an dieser Zeit zurück zu denken, und am liebsten hätte ich alles wieder
Rückgängig gemacht was vorgefallen war- aber das kann ich nicht.
Ich erwarte nicht von dir das du mir verzeihst- aber ich möchte das du die Wahrheit kennst.
Ich habe dich und deine Mutter damals nur aus einem Grund verlassen- nämlich diesen
das ich nur das Beste für euch zwei wollte.
Ich weiß so etwas willst du nicht hören, es klingt auch ziemlich Klischeé -haft, aber es
ist wahr. Ich hatte damals, noch weit bevor du geboren wurdest- einige Fehler gemacht,
die nicht mehr gut zu machen sind. Ich hab mich auf Leute eingelassen die mir weismachten,
es sei das richtige, gewisse Dinge zu tun.
Irgendwann jedoch, hatte ich es geschafft mich davon los zu eisen, ich hab es geschafft ein
normales Leben zu leben, ich habe deine Mutter kennengelernt und...plötzlich hatte ich eine
kleine Tochter.
Ich konnte mein Glück kaum fassen, aber nach einigen Jahren holte mich meine Vergangenheit
ein.
Ich schuldete jemanden etwas, und dieser bitte musste ich nachgehen. Ich dachte er wäre mein
Freund...tja, so naiv wie ich war habe ich ihn geholfen- und somit direkt die Strafe bekommen.
Ich musste flüchten, flüchten vor diesen Mann der dir so ein Leid zugefügt hat. Der deinen Freund so einen Schaden zugefügt hat.
Du sollst wissen das es mir furchtbar Leid tut, und das alles was ich getan habe nicht zu
Entschuldigen ist. Aber du musst wissen, das ich euch nie in Gefahr bringen wollte. Er hat mich
verfolgt, hat mich dermaßen unter Druck gesetzt, das ich es für besser fand- er wüsste nicht das
ich eine Tochter hatte. Das er dich jetzt doch gefunden hat, alleine nur deshalb um sich an mir zu
Rächen- bringt mich zur Weißglut.
Es soll keine Entschuldigung für meine Taten sein, ich weiß du bist sauer und willst nichts mehr mit mir zu tun haben.
Aber du sollst wissen das ich dich immer geliebt habe, und es heute auch noch tu- so wie
damals.

Ich hoffe das du mir eines Tages verzeihen kannst,

D.

Ich hätte den Brief am liebsten schon nach der Hälfte zerrissen, aber irgendetwas hielt mich dann doch zurück. Und als ich den ganzen Brief dann doch gelesen hatte, fühlte es sich so an, als wären all meine Fragen plötzlich beantwortet. Ich wusste jetzt wieso er uns verlassen hatte- mich verlassen hatte. Aber es änderte nichts daran das er mit diesen Brief alles wieder gut machen konnte.
Er hatte Recht, ich hasste ihn dafür, ich hasste ihn dafür das er einfach ging ohne etwas zu sagen, das er nach all den Jahren sich nicht einmal getraut hatte mich zu kontaktieren und mir alles schon viel früher zu erklären. Ich hasste ihn, weil er dafür verantwortlich war das Mac und ich so in Schwierigkeiten geraten sind.
Aber jetzt grade fühlte ich nichts weiter als dumpfe leere in mir. Kein Hass, keine Enttäuschung, Keine Trauer. Nichts.
Ich wusste nicht was ich davon halten sollte. Sollte ich ihn auch einen Brief schreiben? Oder sollte ich den jetzigen Brief ignorieren und so weitermachen wie bisher?
Wut Unentschlossenheit ging ich in dem kleinen Zimmer hin und her, den Brief in der Hand.
Ich setzte mich aufs Bett, sprang aber sofort wieder auf. Ich war so nervös. Am liebsten wäre ich ihn suchen gegangen um ihn zu sagen was ich dachte. Dabei wusste ich es selber nicht.
Ich merkte gar nicht das ich schon eine Stunde nichts weiteres getan hatte als herumzulaufen und nachzudenken. Erst als ich auf der Uhr sah, fiel mir auf wie spät es war.
Mein Handy gab einen leisen laut vor sich, als ich nachsah wer es war.
Es war Mac der mir da schrieb.

Hey, wie geht es dir?

8:01am

Ganz gut, ich bin froh wenn ich morgen hier draußen bin...

8:02am

Wirklich? Bedrückt dich nicht etwas?

8:04am

Ich erzähl dir alles morgen ja? Ich bin müde

und will das alles nicht per SMS besprechen...

8:04am

Ja klar, ruh dich aus- freu mich auf dich :)

8:05am

Ich mich auch, fühl dich umarmt. Bis Morgen, Wunderjunge ;)

8:05am

Ich musste Lächeln. Er wusste immer was mit mir los war, sogar wenn ich nur mit ihn schrieb. Morgen würde ich ihn alles erzählen. Es war besser mit jemanden darüber zu reden, als sich still selber die Fragen zu stellen. Vielleicht wusste er ja was ich jetzt tun sollte. Er hatte doch für alles eine Lösung...
Ich steckte den Brief in die Innentasche meiner Lederjacke und legte mich dann ins Bett. Morgen war ein neuer Tag wo ich mir immer noch Gedanken machen konnte. Jetzt war ich zu müde um noch weiter nachzugrübeln. Außerdem- morgen konnte ich endlich Mac wiedersehen!



















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Hoffe es hat euch gefallen :)

Bis zum Nächsten Kapitel ♡♡♡

÷ Fixed Heart ÷  A MacGyver Fanfiktion Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt