"Qui-Gon!"
Eine junge Stimme durchdrang seine negativen Überlegungen und rief ihn in die Gegenwart zurück. Der große Jedi blickte auf und sah Siri auf ihn zu rennen, das lilane Lichtschwert hoch erhoben und einem gehetzten Blick im Gesicht. Doch nicht nur er hatte die junge Padawan gesehen, auch die Droidensensoren erkannten Siri und ordneten sie als Gefahr ein. Siri kam aus dem Tritt als die erste Blastersalve auf sie zuschoss, sie fing sich aber schnell wieder und blockte die Schüsse soweit ihr möglich, den anderen wich sie einfach aus. Sekunden später kauerte sie neben dem großen Jedi und berichtete. " Und Bant ist ganz allein gegen die Droiden, ich weiß nicht wie lange sie das durchhält. Die Prinzessin benötigt auch ärztliche Versorgung, ich konnte nur wenig für ihre Verletzung tun. Wir müssen los!
Folgt mir!" Und schon wollte Siri wieder umdrehen, doch Qui-Gon hielt sie zurück. "Wir müssen uns zuerst um diese Droiden kümmern, sonst umzingeln sie uns. Kannst du meine Flanke decken? Wir bewegen uns links herum und blockieren so die Schüsse der hinteren Droiden, klar?" Siri nickte entschlossen und griff ihr Lichtschwert fester. Mit einem Aufschrei schwangen sie sich über die umgestürzte Betonsäule in den Kampf. Wie Qui-Gon geplant hatte, verursachte ihr Angriff von links eine Verlagerung der Droiden und der hintere Teil konnte nicht mehr feuern, ohne die anderen zu treffen. Diesen Vorteil nutzten die Jedi eiskalt aus und mähten die erste Reihe der Droiden um, doch dann waren die Metallschädel ausgeschwärmt und sie hatten wieder alle Hände voll zu tun nur um die Schüsse abzuwehren. "Das dauert zu lange, Qui-Gon!", brüllte Siri über den Lärm. Qui-Gon antwortete nicht, stattdessen versuchte er einen Plan zu entwerfen. Doch er wusste nicht wie sie in kurzer Zeit alle Droiden besiegen konnten. Er hatte nichts gesehen, was er umwerfen konnte und näher heran kamen sie auch nicht wirklich. Da tauchte plötzlich rechts hinter den Droiden ein blaues Lichtschwert auf und streckte drei Blechbüchsen nieder bevor sie die Gefahr überhaupt kommen sahen oder ihre Sensoren genug Zeit zum Reagieren hatten. Da die Droiden ihr Feuer nun gezwungenermaßen aufteilten, hatten Qui-Gon und Siri Zeit genug, um zur vorderen Front zu gelangen. Mit starken und einfachen Streichen hieb Qui-Gon einen Droiden nach dem nächsten entzwei, während Siri die Schüsse abwehrte und ihrerseits die Droiden links von Qui-Gon zerstörte. Schnell hatten sie ihre Seite gesäubert und stürmten nun zu Adi hinüber, die sich in einem tödlichen Tanz mit den Droiden befand. Ihre Schwertstreiche waren so schnell, dass es schien als würde sie ein Netz aus Licht um sich herum spinnen. Die ungeheure Konzentration, die dafür notwendig war, war schwer aufzubringen vor allem mitten im Kampf. Was das an Kraft kostete, konnte Qui-Gon sich nicht vorstellen. Umso wichtiger war es, dass Adi damit aufhören konnte.
Die Droiden sahen sie nicht einmal kommen.
Nach kurzen Minuten war der Kampf vorbei, die defekten Droiden lagen überall verstreut und die Jedi standen schwer atmend in der Mitte.
"Das war knapp.", keuchte Adi. Mehr sagte sie nicht, aber Qui-Gon nahm es ihr nicht übel, stattdessen informierte er sie über ihre weiteren Schritte. "Siri und ich werden Bant helfen, sie steckt vermutlich inmitten der Kaserne und kommt nicht vom Fleck. Die Prinzessin sollte sicher in einer kleinen Höhle sein. Wenn ihr euch ausruhen wollt...?" Qui-Gon ließ die Frage unausgesprochen im Raum stehen, wusste jedoch genau, wie Adi antworten würde. Genauso wie er selbst an ihrer Stelle keine Pause machen würde.
Solange sie noch einen Funken Kraft in sich hatte würde sie die Mission zu Ende bringen, das war ihr Anspruch an sich selbst. Qui-Gon billigte dies und so machten die drei Jedi sich auf, um Bant zu helfen.
Siri verabschiedete sich, um durch den schmalen Höhleneingang zur Prinzessin zu kommen und letztendlich die Droiden hoffentlich von hinten zu überraschen während der beiden Meister den offiziellen Eingang nahmen, da sie nicht durch die Höhle gepasst hätten.
Die Höhle der Grabungsstätte glich einem Wespennest, überall liefen Arbeiter durcheinander und es herrschte ein Lärm, dass die Jedi die Ohren nur so klingelten. Trotzdem liefen sie mit weit ausgreifenden Schritten so schnell wie möglich in Richtung Bant, wobei sie den Arbeitern ausweichen mussten, die ihren Weg nach draußen suchten. Siri hatte den Weg aber genauestens beschrieben und sobald die Jedi durch die zweite Tür durch waren, sahen sie Bant.
Die junge Jedi hatte sich hinter einer Reihe von Kosten verbarrikadiert und erwehrte sich gerade so der vielen Droiden, die sie umzingelt hatten. Bant sah nicht gut aus, sie hatte einige Treffer einstecken müssen und so schaltete sie mit angestrengtem Gesicht immer nur die Droiden aus, die ihr zu Nahe kamen und ging dann hinter den Kisten in Deckung, um Kraft zu schöpfen. Dies alles registrierten Qui-Gon und Adi während sie auf die Padawan zu rannten. Sie hatten keine Zeit, um einen Schlachtplan zu entwickeln, stattdessen stürmten sie auf die Droiden los und nahmen diese auf Bants rechter Seite in die Zange. Bant merkte erst, dass die Meister da waren, als sie das nächste Mal hinter ihren Kosten hervor lugte. Plötzlich ertönten weitere Kampfgeräusche von links und die junge Mon Calamari zog den Kopf schnell wieder ein. Doch es war nur Siri, die durch die Kristallhöhle auf die Rückseite der Droiden geschlichen war und nun ihrerseits Blechbüchsen zerstörte. Mit großer Geschwindigkeit mähten die Jedi durch die Reihen der Droiden und ließen keinen ganz. Trotzdem dauerte der Kampf mindestens eine Viertelstunde bis sich auch der letzte Kampfdroide nicht mehr rührte. Siri stützte erschöpft die Hände auf die Knie und atmete tief durch, um wieder zur Ruhe zu kommen. Auch Adi Gallia lehnte sich erschöpft gegen die Wand, sie war von den vielen Kämpfen vollends ausgelaugt. Qui-Gon hätte sich am liebsten direkt auf eine Kiste gesetzt, um seinen zitternden Muskeln Ruhe zu gönnen, doch er wollte zuerst nach Bant sehen. Er fand die junge Mon Calamari hinter der Kiste, hinter der sie einige Zeit vorher hervor gespitzt hatte. Bant lehnte mit geschlossenen Augen am hellen Holz und auch ihr Atem ging relativ flach, doch insgesamt schien sie Okay. Dann sah Qui-Gon die Wunden, die die Blasterschüsse ihr in Arme und Beine gerissen hatten. Bant musste große Schmerzen haben, doch sie ließ sich nichts anmerken. Die junge Padawan musste gespürt haben, dass jemand vor ihr stand, denn sie öffnete ein Auge halb und lächelte ihm schief an. „Ich hatte etwas Bedenken, dass ihr nicht mehr kommen würdet. Lange hätte ich dem Ansturm allein nicht mehr standhalten können und dann wäre es um mich geschehen gewesen. Dann hätte ich Obi-Wan vermutlich schwer enttäuscht." Sie versuchte, sich aufzurichten und dabei stahl sich ein schmerzerfüllter Ausdruck auf ihr Gesicht, den sie aber in Sekundenschnelle wieder verschwinden ließ.
Der alte Meister fühlte in diesem Moment mehr als er jemals zugeben würde, die Sorge um Bant hatte ihm während des Kampfes keine Ruhe gelassen. Die junge, starke Bant, die nur wegen ihm hier war. Weil er seinen Padawan nicht hatte schützen können und er allein nicht mehr richtig funktionierte.
Qui-Gon ging auf die Knie, um ihr beim Aufstehen behilflich zu sein und sagte ihr, was ihm auf dem Herzen lag, während er mit seinen Gefühlen und hochsteigenden Tränen kämpfte. "Bant, du hast dich allein einer Masse an Droiden entgegengestellt, die wir nur zu dritt effektiv zerstören konnten. Du hast nicht gezögert und dich für die Mission und das Leben der Prinzessin eingesetzt ohne Rücksicht auf dein Schicksal. Du hast deine Sache mehr als gut gemacht und ich bin stolz auf dich." Bant wusste nicht was sie sagen sollte, so gerührt war sie über Qui-Gons Lob. Damit die Padawan nicht sah, wie wenig er seine Gefühle im Griff hatte, nahm er Bant am Arm und stiefelte los in Richtung der anderen beiden Jedi.
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Familienbande [A Star Wars Story]
FanfictionDiese Geschichte spielt in einem Universum, in dem es den Jedi nicht verboten ist zu lieben und eine Familie zu gründen. Jedoch sollten Jedi nur untereinander Partner suchen, da die normalen Personen nicht die Macht als Schutz haben, wenn der Jedi a...