Kapitel 30

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Siri und Bant jagten mit der Prinzessin zwischen sich durch die Gänge zurück zur Höhle, doch sie hörten bereits die Alarmsirene, noch bevor sie die Tür zur Grabungshöhle erreichten. Als sie in Sichtweite der Tür kamen, hörte Siri das charakteristische Piepen und Scharren von sich aktivierenden Droiden. "Bant! Wir müssen sie zerstören bevor alle aktiviert sind!", rief sie ihrer Mitschülerin zu und wie ein Mann aktivierten sie ihre Lichtschwerter und hieben im Laufen links und rechts auf die Droiden ein. So konnten sie ein paar ausschalten, doch hinter ihnen waren die ersten Droiden feuerbereit, noch bevor Bant die Tür erreichte. "Lauf weiter! Ich halte sie auf! Die Prinzessin muss hier weg. Lauft ohne Umwege hier raus, ich komme nach! Die Prinzessin hat Priorität!", rief Siri Bant zu, bevor sie sich den Droiden in den Weg stellte. Das Blasterfeuer zischte ihr um die Ohren und erzeugte ein böses Summen in ihrem Trommelfell, aber Siri lenkte so viele Geschosse wie irgend möglich zurück zu ihren Absendern. Einige Droiden fielen kritisch getroffen um, andere verloren jegliche Zielfunktion, was dazu führte, dass die Geschosse nun aus jeder Richtung auf Siri zukamen. Verbissen warf Siri alles zurück, was sie abwehren konnte, doch mehr als einen Schuss konnte sie nicht ablenken und ein Schrei hinter ihr verriet, dass jemand getroffen wurde. Doch Siri wagte es nicht, sich umzudrehen, zu stetig feuerten die Droiden auf sie. "Bant, was ist passiert?", brüllte Siri, während sie sich auf das Schlimmste vorbereitete. "Es ist die Prinzessin, sie wurde ins Bein getroffen. Ich muss sie stützen, sonst kommen wir nicht weiter. Gib uns Feuerschutz!", rief Bant angespannt zurück. Siri vergrößerte ihre Anstrengungen, um alle Geschosse abzuwehren und endlich hörte sie das Zischen der automatischen Tür. Vorsichtig zog Siri sich immer weiter zurück und schickte dabei noch ein paar Droiden mit reflektierten Schüssen auf die Bretter. Um sich ein paar Sekunden zu verschaffen, rief Siri die Macht zur Hilfe und stieß die erste Reihe der Kampfdroiden zu Boden. Dann machte sie wie der Wind kehrt und stürmte hinter Bant und der Prinzessin her, die nur langsam vorwärtskamen, da die Prinzessin wie ein nasser Sack in Bants Armen lag und die Mon Calamari Salis mehr vorwärts schleifte. Schnell erfasste Siri die Situation und um Zeit zu sparen, nahm sie Salis einfach kurzerhand Huckepack.
Bants verwirrten Blick tat Siri mit einem Achselzucken ab. "Wir müssen hier raus, wir können die Droiden nicht alle besiegen." Bant streckte die Hand nach der Prinzessin aus, die anfing um sich zu schlagen und setzte an um sie zu beruhigen, doch in dem Moment rissen Blasterschüsse neben ihnen Krater in die Wand und Bant schrie kurz auf und die Prinzessin kreischte vor Angst mit. Ein Schuss hatte Bant in den linken Arm getroffen, den sie kurz schmerzerfüllt an die Brust zog, bevor sie den Schmerz, wie es sich für einen Jedi gehörte, akzeptierte und tief durchatmete. Gleich darauf drehte sich die junge Mon Calamari in Richtung der Droiden um, das Lichtschwert hoch erhoben. "Lauf, Siri. Bring die Prinzessin in Sicherheit, ich hole auf. Geh!", herrschte sie Siri an und ihre Mitschülerin drehte sich gehorsam zum Gehen. "Möge die Macht mit dir sein.", flüsterte sie bedrückt, bevor sie mit weit ausgreifenden Schritten zum Ausgang rannte.
An der Oberfläche stürmte Qui-Gon aus dem Gebäude hinaus, um Oki zu verfolgen, der auf sein Raumschiff an der rechten Seite der Baugrube zu rannte. "Keinen Schritt weiter, Oki!", drohte er Iben mit seinem Lichtschwert als beide keine zwanzig Meter mehr von dem Kreuzer entfernt waren. Der Jedi war sich sicher, dass er Oki nicht würde aufhalten können, wenn dieser den Kreuzer einmal erreicht hatte. Sein Gegenüber hielt tatsächlich an, allerdings nur um ihm einen hämischen Blick zuzuwerfen. " Ihr hättet mir nicht folgen sollen, Meister Jinn. Ich will euch noch nicht töten, nur leiden lassen. Ich bin euch immer zwei Schritte voraus. Ihr habt euch falsch entschieden, Jedi. Nun könnt ihr weder mich fangen noch euren Padawanen helfen. Sie sind bereits in meiner Gewalt und wenn ihr nicht wollt, dass sie sterben, solltet ihr jetzt eure Verfolgung abbrechen." Qui-Gon Jinn blieb verblüfft stehen. Waren diese Worte wahr? Er hatte kein Band über die Macht mit Bant und Siri, aber er hatte auch keine Erschütterung in der Macht gespürt. Doch Oki lachte nur. „Versucht gar nicht erst, sie zu erreichen. Meine Männer haben sie bereits aufgespürt und eigentlich schon gefangen genommen. Ihr habt keine Wahl als aufzugeben. Ihr habt verloren!", frohlockte der Geschäftsmann und hinter seinem Raumschiff marschierten nun angriffsbereite Kampfdroiden hervor, deren Sensoren den Jedi in Sekundenschnelle erfassten und die ihr Dauerfeuer eröffneten. Qui-Gon versuchte hinter einem umgestürzten Betonpfeiler in Deckung zu gehen und die Droiden einen nach dem anderen zu vernichten. Doch es waren mindestens zwanzig Stück und alleine konnte er nicht schnell genug arbeiten und so musste er zähneknirschend zusehen, wie Iben Oki in sein Schiff stieg, abhob und sich das Raumschiff immer schneller aus seiner Reichweite bewegte. Das Letzte was Qui-Gon von Oki sah, war das silberne Glitzern des Raumkreuzers, als er die Atmosphäre verließ. Frustriert ließ der Jedi sich hinter der Säule nieder, um Luft zu schnappen. Die rings um ihn herum einschlagenden Schüsse ignorierte er dabei. Er hatte versagt. Er hatte geschworen Obi-Wans Angreifer zu fassen und zu bestrafen und stattdessen hatte, er ihn entkommen lassen.

Familienbande [A Star Wars Story]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt