Kapitel 1

168 3 0
                                    

Es war kalt an Bord der Fairy VI. Obi-Wan Kenobi fröstelte. Er und sein Meister Qui-Gon Jinn waren vom Rat der Jedi auf eine Mission auf dem Planeten Tyga 3 im Outer Rim geschickt worden.Sie flogen schon seit drei Tagen durch das All; nachdem der Hyperspace -Antrieb kaputt gegangen war, entschied Meister Qui-Gon nicht zu landen und ihn reparieren zu lassen. Der Pilot war dagegen gewesen, da er keine besondere Lust darauf hatte, tagelang durchs All zu fliegen, doch Qui-Gon hatte ihn nur kurz ansehen brauchen und er ging mit säuerlicher Miene zurück ins Cockpit. So flogen sie durch den Raum. Mit normaler Geschwindigkeit war es eine fünftägige Reise nach Tyga 3. Obi-Wan seufzte angesichts der Tatsache, noch weitere zwei Tage auf diesem Schiff verbringen zu müssen. Die Kammer in der sie sich aufhielten, war vom Cockpit getrennt. In ihr standen zwei Sessel und ein Sofa, das zum Bett umfunktioniert werden konnte. Seinem Meister schien die Warterei nichts auszumachen. Er saß schon den ganzen Flug über auf dem Sessel und meditierte, nur zwischendurch stand er auf um etwas zu essen. Obi-Wan bewunderte Qui-Gon Jinn einmal mehr für seine Geduld. Er selbst konnte es kaum erwarten endlich die Mission zu beginnen, sodass er nicht länger als ein paar Minuten meditieren konnte. Also hatte er die letzte Zeit damit verbracht, aus dem Fenster zu blicken und sich die Farben der Planeten und deren Monde, an denen sie vorbei flogen, zu merken, als eine Art Gedächtnistraining.

Doch das langweilte ihn auch schon. Er seufzte wieder und blickte zum zwanzigsten Mal an diesem Tag zu seinem Meister hinüber. Er erschrak, als Qui-Gon Jinn ihn direkt anstarrte. „Was hältst du von einem Übungskampf, um unsere Muskeln wieder zu bewegen? Das wäre doch eine gute Abwechslung zu unserer dauerhaften Meditation, oder nicht?" Er blickte Obi-Wan fest in die Augen und dieser sah das schelmische Glitzern in den Augen seines Meisters. Ihm wurde klar, dass sein Meister sehr wohl bemerkt hatte, dass Obi-Wan nicht meditiert hatte. Er nickte und nahm sein Lichtschwert vom Gürtel. Qui-Gon Jinn nahm mit einer anmutig fließenden Bewegung seinerseits das Lichtschwert und aktivierte es. Er sah Obi-Wan in die Augen und wartete.

Plötzlich sprang dieser mit einem Aufschrei nach vorne. Qui-Gon spürte die Macht, die von seinem Padawan ausging und war stolz, dass dieser die Macht nun immer öfter perfekt beherrschte. Trotzdem blockte er mit Leichtigkeit Obi-Wans Hieb ab und machte einen schnellen Ausweichschritt nach links. Er täuschte einen nach unten geführten Schlag an, änderte dann die Richtung sodass er nun auf Obi-Wans Hals zuschlug, was ein entscheidender Treffer gewesen wäre, hätte sich Obi-Wan nicht kurz bevor das Schwert sein Ziel traf, zur Seite gedreht. Obi-Wan grinste und schlug seinerseits mit der linken Hand nach seinem Meister. Qui-Gon stockte überrascht und konnte nur mit Mühe sein Lichtschwert zwischen sich und Obi-Wan bringen. Mit Genugtuung bemerkte Obi-Wan die Verwirrung seines Meisters und begann sofort ihn an die Wand zu treiben. Er versuchte den Gegner nur hin zuhalten, bis er schwächer wurde, doch er merkte schnell, dass er seinen Meister nicht ermüden konnte. Also versuchte er etwas anderes. Pfeilschnell drehte er sich nach links und als sein Meister zuschlug, sofort wieder nach rechts. Doch das beeindruckte Qui-Gon Jinn in keinster Weise. Hinzu kam noch, dass sie beide aufpassen mussten, dass sie nicht die Einrichtung des Schiffes nicht ruinierten. Danach begann der Padawan jede der Attacken, die er je gelernt hatte anzuwenden. Er zwang sich und Qui-Gon Jinn zu den letztmöglichen Zügen, die er zustande brachte, doch keine seiner Schläge traf. Obi-Wan knurrte, das Gesicht von Schweiß bedeckt. Seine Glieder fühlten sich an, als hätte er Gewichte daran hängen, und doch gab er nicht auf. Qui-Gon Jinn begann nun ebenfalls zu schwitzen, was ihn wunderte. Sonst konnte er stundenlang kämpfen ohne nur zu ermüden. War er schwächer geworden oder lag es nur daran, dass sein Padawan viel stärker geworden war und ihn nun richtig forderte? Er wischte die Gedanken beiseite, Zweifel hatten in einem Kampf nichts verloren.Sie kämpften noch eine Weile verbissen weiter und Qui-Gon bemerkte, dass sein Schüler immer langsamer wurde. Er überlegte sich zwischen ein paar weniger aggressiven Schlägen, ob er den Kampf einfach abbrechen sollte, doch verwarf er diesen Gedanken schnell wieder.  Er ließ sich zum Bett hinüber drängen, nahm die Macht zur Hilfe und sprang hinter seinem Padawan zu Boden. Plötzlich entdeckte er eine Lücke in Obi-Wans Verteidigung, erkannte sofort, dass er gewinnen konnte und schlug zu, seine Klinge ein einziger grüner Fleck.

Familienbande [A Star Wars Story]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt