Kapitel 7

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Der Palast war noch beinahe ausgestorben als sie ankamen und Qui-Gon verabschiedete sich von seinem Schüler. Obi-Wan machte sich unterdessen auf, die Prinzessin zu suchen. Er hörte leise Kampfgeräusche aus dem Garten und beunruhigt machte er sich auf den Weg, eine Hand am Lichtschwert.
Unterdessen wartete sein Meister vor dem Büro des Statthalters. Dieser schien gerade erst aus dem Bett aufgestanden zu sein, denn er kam in einem zu groß geratenen Bademantel in sein Büro. „Verzeiht mir, Statthalter, dass ich euch so früh störe, ich wollte jedoch so bald wie möglich die Urheber der Probleme finden. Ich komme auch gleich zur Sache. Der Bereich in der Stadt, der für Einwohner dieser Stadt nicht zu betreten ist, was ist damit?" Der Statthalter raffte seinen Mantel zusammen und setzte sich in einen seiner Sessel: „ Kaum einen Tag da und sogleich haben Sie das Problem der Stadt gefunden, ich hätte nichts anderes erwarten sollen. Es gibt tatsächlich Bereiche in dieser Stadt, die Privatbesitz sind. Wir haben vor zwei Jahren versucht eine neue Abwasserversorgung zu bauen, jedoch hat dies Unsummen an Geld verschlungen, die wir nicht hatten. Glücklicherweise kam zu diesem Zeitpunkt ein Geschäftsmann nach Tyga 3, Iben Oki, der uns Grundstücke abkaufte, sodass wir keine Schulden bei anderen Planeten machen mussten. Und seitdem sind diese Grundstücke nicht zu betreten, außer man gehört zu Oki." Qui-Gon nickte und Verwickelte den Statthalter in ein laxes Gespräch, um seine Loyalität zur Prinzessin zu erfahren.
Zeitgleich kam Obi-Wan im hinteren Teil des Gartens an und sah zu seinem Erstaunen die Sicherheitsbeauftragte Tila Efi, die sich mit der Prinzessin im Zweikampf übte. Die Prinzessin schien gar nicht so schlecht zu sein, jedoch war Tila immer etwas schneller als sie. Während Tila kühl und effizient wirkte, war die Prinzessin ganz anders. Sie war – und Obi-Wan fand keinen besseren Ausdruck – schön. Nicht so schön wie Siri Tachi, eine Mitpadawanin, aber doch irgendwie hübsch. Obwohl sie nur graue, weite Klamotten trug, strahlte sie Freundlichkeit und Güte aus. Ihre braunen Haare waren zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und ein Paar lose Strähnen fielen ihr ins Gesicht. Trotz der Anstrengung, die sich deutlich in ihrem Gesicht abzeichnete, lächelte sie. Als Obi-Wan nur noch drei Meter von ihnen weg war, bemerkten die beiden ihn und hörten abrupt auf zu trainieren.
Der Junge deutete eine Verbeugung an und stellte sich vor. Die Prinzessin kam sogleich auf ihn zu und nahm seine Hand in die ihre. Tila Efi stand direkt hinter ihr und musterte Obi-Wan wieder mit strengen Blicken. „Da bist du ja, Jedi! Komm mit in mein Zimmer ich will mit dir reden!" lächelte die Prinzessin und zog den überraschten Obi-Wan mit sich. Als sie in ihrem Zimmer ankamen, verschwand die Prinzessin im Bad und Efi postierte sich vor der Tür. Obi-Wan nahm unschlüssig in einem der einladenden Sessel platz. Nach einigen Minuten peinlichen Schweigens ergriff er das Wort: „Ich wusste gar nicht, dass man als Sicherheitschefin mit der Prinzessin Nahkampfübungen macht." Tila sah ihn nur wissend an: „Es gibt viel was du nicht weißt, kleiner Jedi." Obi-Wan probierte es anders: „Wie lange leben Sie schon auf Tyga 3? Und wo kommen Sie her?" „Dreieinhalb Jahre. Vorher war ich überall und nirgends. Und mein Heimatplanet? War einmal Stewjon. Aber das ist lange her", kam die Antwort leise zurück. „Arbeiten sie schon immer als Sicherheitschefin? Ich meine, Ihr Training vorhin sah professionell aus." Ein kleines Lächeln stahl sich auf Efis Lippen. „Ich war Personenschützerin. Oder Leibwächterin, wie es dir lieber ist." Obi-Wan sah sie sich genauer an, da er nun die Gelegenheit hatte. Sie hatte einen strengen Ausdruck im Gesicht aber er konnte sich vorstellen, wie sie lachte. Wieder einmal konnte er sich des Gefühls nicht erwehren, dass er sie kannte. Doch bevor er weiter fragen konnte, kam die Prinzessin Salis aus dem Bad. Sie trug nun ein gelbes Kleid, das ihre Augen irgendwie leuchten ließ. Sie wollte sofort zu ihm und verhedderte ihren Schuh in der Tür, sodass sie auf ihn stürzte. Obi-Wan und Efi bewegten sich im selben Moment vorwärts um sie aufzufangen. Bevor die Prinzessin auf dem Boden aufkommen konnte, hatte Obi-Wan sie an der Taille gepackt und zog sie wieder hoch. Er lächelte sie an und ließ sie wieder los, vor allem nachdem er den Blick sah, mit dem Tila Efi ihn bedachte. Salis errötete und setzte sich vorsichtig neben ihn in den Sessel. „Ich wollte dich nicht so überfallen, eigentlich wollte ich nur mit dir reden." fing sie an, wobei sie einen kurzen Blick zu der Sicherheitsbeauftragten hinter sich warf. „Ich will wissen, wie es so ist als Jedi, ich bewundere euch schon so lange, wie ihr immer Frieden schafft und wie stark ihr seid. Ich wollte immer ein Jedi werden, doch ich wurde nicht ausgewählt so wie du. Ihr seid auch der Grund, warum ich das kämpfen angefangen habe." Verdutzt starrte Obi-Wan sie erst einen Moment mit offenem Mund an, bevor er antwortete: „Das Leben als Jedi ist schön. Anstrengend, aber auch schwierig und total unerwartet. Man weiß nie was einen auf der nächsten Mission erwartet und muss trotzdem mit allem fertig werden. Es gibt so viele Menschen, die wir während unserer Arbeit kennen lernen, und unsere Hilfe wird so gut wie immer angenommen. Es ist schön, die Hoffnung in den Gesichtern zu sehen, wenn wir kommen und noch schöner, wenn wir die Bedrohung abwenden konnten und auf den Planeten wieder Ruhe einkehrt." Obi-Wan machte eine kurze Pause bevor er hinzufügte „Aber es ist auch schwer. Wir dürfen keine tieferen Bindungen zu Nicht-Jedi aufbauen, um unsere Hingabe nicht zu gefährden. Wir wachsen ohne eigene Familie auf, wir werden von ihnen getrennt, wenn wir ganz klein sind. Selbst meine Erinnerung an meine Eltern ist so verschwommen, ich weiß nicht ob ich Geschwister gehabt habe. Also ich meine im Tempel da habe ich 50 Geschwister, die mit mir zusammen lernen und die ich alle sehr schätze, mein Meister ist so etwas wie ein Vater für mich. Aber eine richtige Familie so wie ihr? Tun und lassen können, was wir wollen? Heiraten, wen wir wollen? Das haben wir nicht, das alles geben wir auf, um der Galaxis Frieden zu bringen. Manchmal wünsche ich mir, dass ich einen Ort finde an den ich gehöre. Mit jemandem, der meinem Leben mehr Sinn gibt. Aber das gehört nicht hier her." Verlegen, dass er seinen Gefühlen freien Lauf gelassen hatte, brach er ab.


Familienbande [A Star Wars Story]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt