Kapitel 6

54 3 0
                                    

Doch Obi-Wan hatte noch nicht vor zu schlafen. Nachdem die Köchin noch wach war, bat er sie, ihm noch ein Paar Brote zu schmieren. Er hingegen blieb am Essenstisch sitzen und fing an zu überlegen. Dann nahm er seinen ComLink und wählte die Frequenz seiner besten Freundin Bant Eerin. „Hallo? Obi-Wan?" tönte ihre Stimme aus dem Lautsprecher. „Hey Bant! Wie schön dass du antwortest, ich brauch deine Hilfe." „Ich sollte eigentlich gerade Meditieren, mein Meister und ich sind unterwegs zu einer Mission auf einem Nebenplaneten von Alderaan. Ein machtsensitives Mädchen wurde verschleppt. Aber eigentlich..da ist eh nur wieder die Mutter zu anhänglich als dass sie es in die Ausbildung geben würde. Was gibt es?" Obi-Wan musste unwillkürlich grinsen: „Na also du bist ja sehr motiviert für deine Mission!" „Ach lass mich doch. Erzähl lieber was du mir erzählen wolltest, bevor mein Meister merkt, dass ich nicht meditiere." Obi-Wan suchte nach den richtigen Worten: „Und zwar bin ich ja hier auf Tyga 3 wegen der Prinzessin, die ihre Nachfolge antreten soll. Jetzt ist es so: wir haben die Sicherheitschefin befragt und sie hat die ganze Zeit zu mir gestarrt. Aber das war nicht das schlimmste, ich hatte die ganze Zeit den Verdacht sie zu kennen. Ich habe ihre Aura gekannt, als wäre es meine eigene oder deine. Weißt du was ich meine?" Bant schwieg einen Augenblick „Aber das war noch nicht alles, oder?" „Nein noch nicht, stimmt. Qui-Gon hat mich heute aus den Ermittlungen mit Jocasta außen vor gelassen und ich habe mich deswegen in der Stadt umgesehen. Habe einmal nicht auf den Weg geschaut und wurde gleich von einem komischen Ausländer verhaftet. Er wusste, dass ich ein Jedi bin und wie ich heiße. Ohne dass ich ihn vorher jemals gesehen hätte. Das beunruhigt mich einfach. Und mein Meister wartet jetzt noch oben auf mich um mir eine Standpauke zu halten. Ihm möchte ich es noch nicht erzählen, weil ich dieses Gefühl nicht einordnen kann." Bant versuchte ihren Freund zu beruhigen: „Obi-Wan, lass dich nicht verunsichern. Vielleicht täuscht dich dein Gefühl auch. Ich meine, Qui-Gon ist nicht nervös und auch sonst, es ist nicht ungewöhnlich, dass dich jemand kennt. Du bist ein Jedi, viele erkennen das gleich. Rede doch einmal mit Qui-Gon und erzähle ihm neutral von deinen Beobachtungen. Vielleicht findet ihr beide eine Lösung. Besser als dass du alles alleine bewältigst, okay? Trau dich, dein Meister wird dir helfen. Wie wäre es außerdem, wenn du einmal allein mit ihr redest und versuchst sie näher kennen zu lernen? Ich muss jetzt wieder rein, es wird sonst zu auffällig." Obi-Wan bedankte sich bei seiner Freundin und wünschte ihr eine gute Nacht. Müde griff er zu seinem letzten Stück Brot und verschlang es in einem Haps. Sodann fiel sein Kopf auf die Tischplatte und er fing an zu schnarchen. Diese Nacht, wurde er nicht von seinem Albtraum geplagt.

Obi-Wan erwachte, als sein Meister ihn an der Schulter rüttelte.

Streng sah Qui-Gon Jinn auf ihn herab. „Bist du mir aus dem Weg gegangen? Oder was treibt dich dazu, hier zu schlafen? Ich wette es gibt angenehmere Arten zu schlafen."  Obi-Wan richtete sich vorsichtig auf und wie auf Kommando fing sein Rücken an zu schmerzen. Er verzog das Gesicht: „Ich bin euch nicht aus dem Weg gegangen, Meister. Ich kam von meinem Ausflug durch die Stadt zurück, habe mit Bant gesprochen und etwas gegessen. Und dabei bin ich wohl eingeschlafen. Ich hätte auch lieber im Bett geschlafen, glaubt mir." Vorsichtig streckte er sich aber Qui-Gon unterbrach seine Übungen: „Denkst du wir sollten reden? Gab es was Wichtiges?" Obi-Wan dachte kurz nach, vor allem über Bants Worte. „Ich habe mich in der Stadt verlaufen, wusstet Ihr, dass es einen Bereich gibt, der für Passanten gesperrt ist? Ich wurde vom Besitzer höflichst hinaus gebeten." Qui-Gon war überrascht, das hatte er noch nicht gehört. „Ich muss wohl noch einmal mit Statthalter Sylphe sprechen. Ich möchte, dass du mich in den Palast begleitest. Vielleicht kannst du heute mit der Prinzessin sprechen." Obi-Wan nickte und die beiden Jedi machten sich auf den Weg.

Familienbande [A Star Wars Story]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt