Gefahr in Sicht

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Auf dem Weg nach Hause, fühlte ich mich immer noch sehr aufgeregt. Ich hatte wirklich einschüchtern können. Natürlich nicht allein. Aber ich hatte es geschafft!
Ich lief den Weg entlang, als ich sah, dass ein Rabe vor mir auf einer Laterne saß. Ich konnte spüren das es ein Woodwalker war. Seine ganze Anwesenheit, machte aber doch einen etwas merkwürdigen Eindruck. Ich blieb stehen um mir diesen Vogel genauer anzusehen. Es war weder Shadow noch Wing. Das wusste ich genau. Aber es musste ein Woodwalker sein. Er wirkte nur viel älter. Fragend tastete ich nach seinem Geist:,, Bist du auch ein Woodwalker?" Der Vogel musterte mich nur weiter, bis er dann doch ein Gefühl zu mir rüber schickte. Als ich seinen Hass, seine Abneigung gegenüber mir spürte, wusste ich es. Er war der eine! So schnell ich konnte rannte ich weg. Ich wusste ich hatte keine Chance gegen ihn. Aber ich musste weg. Ich hatte eine panische Angst, als ich nach ca. 300 Metern nicht mehr konnte und anhalten musste. Ich schaute mich in alle Richtungen um, um sicher zu gehen, dass er mir nicht gefolgt war. Etwas erleichtert, dass er mir nicht gefolgt war entspannte ich mich wieder. Fürs erste war ich sicher. Doch wenn er hier war, dann konnte das nichts gutes bedeuten.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als mein Handy klingelte. Es war meine "Mutter" also nahm ich ab:,, Hi Mum. Was ist los?" ,, Was los ist? Wo bist du? Du solltest schon längst Zuhause sein!", schallte lautstark ihre Stimme aus dem Hörer. Kleinlaut antwortete ich:,, Ich mach mich so schnell wie möglich auf den Weg. Ich war...noch in der Bibliothek." Ohne ein Wort legte meine "Mutter" auf und ich machte mich auf den Weg nach Hause.

(Zeitsprung: Abend)

Geweckt wurde ich das laute Hämmern gegen meine Tür. Ich hob den Kopf von meinem Schreibtisch und ging zu Tür, wobei ich mir den Fuß an meinem Kleiderschrank stieß. ,, Jetzt komm runter zum Abendessen! Wir warten alle auf dich", sagte meine Mutter kurz nach dem ich die Tür öffnete. Eigentlich mochte ich meine "Familie", nur manchmal war meine "Mutter" etwas reizbar. Zum Abendessen gab es einen köstlichen Schmorbraten, den ich auch fast sofort verschlang. Während des Essen dachte ich darüber nach wie ich diese Nacht aus dem Haus kam. Da ich aber jede Nacht aus dem Haus schlich, brauchte ich gar nicht lange nachzudenken. Als gegen 11 Uhr alle schliefen holte ich eine Strickleiter unter meinem Bett hervor um an dieser aus dem Fenster zu klettern. Es war dunkel und kalt draußen. Der Mond war kaum vorhanden, und das einzige was jetzt noch leuchtete waren die Sterne. Ich schlich vom Haus weg und hoffte das mich keiner sah. Das was mir am besten in Jackson Hole gefiel, war das es direkt am Yellow-Stone Nationalpark lag. So wie jede Nacht, ging ich den kleinen Abhang hoch, durch den dichten Kiefernwald, der so gut roch, und schließlich an meine Lieblingsklippe. Dort oben auf diese Klippe, kommt nie jemand hin da es zu steil und zu tief nach unten geht. Doch von dort aus, kann man über ganz Jackson Hole sehen. Es war wie immer wunderschön als ich dort ankam. Die frische Nachtluft war eiskalt, die Sterne funkelten wie um die Wette und ganz Jackson Hole war still. Ich suchte mein Versteck wo ich meine Kleidung hineinlegt. Wieder fühlte ich dieses kribbeln und konzentrierte mich darauf. Meine türkisblauen Haare verschwanden wieder und stattdessen bildeten sich türkisblaue Schuppen auf meinem ganzen Körper. Die Pupillen in meinen Eisblauen Augen wurden wieder spitz, dicke Krallen sprossen aus meinen Tatzen, Hörner wuchsen auf meinem Kopf und ledrige blaue Flügel entfalteten sich auf meinem Rücken. So wie jeden Abend, legte ich mich an den Abhang und lies meinen Schwanz hin und her peitschen. Das der dieser Ort für mich war, war mehr als nur eine Klippe. Es war ein Ruheort, wo ich mich in meiner wirklichen Zweitgestalt entspannen konnte. Plötzlich knackte ein Ast und mein riesiger Drachenkörper zuckte auf. Ich sprang auf und verwandelte mich schlagartig zurück in meine Menschliche Form, in der ich dann zum Versteck lief. Ich konnte nicht glauben wer da aus dem Wald trat als ich sie sah.

Die Drachin AfrikasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt