Trauer

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Um die Ecke bog ein Junge, den ich am Eingang noch nicht gesehen hatte. Unter seinen Augen waren riesige Augenringe und er sah aus als hätte er seid 5 Jahren geweint. Seine Haare waren zwar voller Gel, doch sie waren in keinster Weise frisiert. Es wirkte so, als hätte man ihm einfach einen Eimer Gel über gekippt. Er wirkte unglaublich wütend, und gleichzeitig so traurig, dass man es nicht mehr beschreiben konnte. Er lief immer schneller auf uns zu und rannte schon fast. Einmal stolperte er über seine Füße und wurde von fast allen aus dem Gang ausgelacht, doch es schien ihn nicht zu interessieren. Er lief einfach weiter, bis er bei uns ankam. Er schrie so laut, dass ich Angst bekam, doch seine Stimme zitterte durchgehen, als würde sie einfach aufhören zu reden und stattdessen lieber weinen:,, Was soll dass!? Holly, ich habe doch gesagt du sollst dich hiervon verhalten! Du darfst ihrem Andenken nicht zu nahe kommen! Du darfst hier nichts stehen!", Nachdem er das gesagt hatte, brach er einfach vor der Tür auf den Boden. Und als er weiter sprach, weinte er schon:,, Es tut mir so leid!", er sprach nicht zu Holly sondern zur Tür. Fasziniert sah ich weiter zu, als er sprach:,, Ich weiß ich habe dir versprochen nicht mehr so gemein zu sein. Aber dieses Misthörnchen wollte dein Andenken zerstören! Ich konnte nicht anders. Es tut mir so leid Trudy!" Nachdem er fertig war zu sprechen, zu sprechen, setzte er sich einfach vor die Tür, fing an zu weinen und zu schluchzen, und sah so traurig aus, als bestünde er nur aus Traurigkeit. Er sah so einsam aus und tat mir so unglaublich leid. Doch Holly schien er gar nicht leid zu tun. Sie meckerte sogar drauf los:,, Soso? Ich bin ein Misthörnchen?! Du Wurstatem Wolf bist doch kein Stück besser! Ich wollte hier nur trauern! Genau wie du jetzt! Du kannst doch nicht wirklich erwarten, dass du der einzige bist der sie vermisst! Du solltest dich schämen! Du würdigst sie sogar erst nach ihrem Tod! Wäre sie nicht gestorben, wäre sie dir doch immer noch egal! Trudy wäre so enttäuscht von dir." Den letzten Satz sagte sie so leise, das nur er und ich ihn hören konnten. Überrascht und völlig verzweifelt sah er zu ihr hoch. Wahrscheinlich um zu sehen, dass sie lachte und das alles nur ein Witz war. Doch stattdessen, verwandelte sie sich, schnappte sich mit ihren winzigen Pfötchen ihre Kleidung und verschwand. Er drehte sich zu mir um, und in seinen Augen lag Hilflosigkeit. Er rappelte sich auf und drehte sich zum gehen, als sei nichts passiert. Doch dann sprang ich ihm in den Weg. Er sah aus, als würde er darauf warten, dass ich ihn auch niedermachte. Doch stattdessen sagte ich nur:,, Warum trauerst du so sehr um Trudy? War sie etwas Besonderes?" ,, Etwas?! Sie war das Besonderste überhaupt. Sie war so mutig, hat sich einfach diesem Scheiß Bussard-Wandler gestellt! Sie war so mutig, wunderschön, schlau, lustig, freundlich und hilfsbereit. Sie war das beste Mädchen der ganzen Welt, und ich Arsch habe es nicht gemerkt, sondern sie bis zu ihrem Tod nur ausgenutzt!"

Die Drachin AfrikasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt