Drecksarbeit und Schwachstellen

51 1 0
                                    

Die Jungen kamen von den Seiten auf mich zu und das Mädchen lief einfach gerade auf mich zu. Das Mädchen holte zum Schlag aus, doch ich wich aus, bückte mich und schmiss eine Handvoll Dreck nach ihr. Das Mädchen fluchte, wischte sich den Dreck vom Gesicht und funkelte aggressiv. Sie holte wieder zum Schlag aus, doch diesmal blockte ich sie ab, griff nach ihrem Arm und drehte ihr diesen, von einem Knacken begleitet, auf den Rücken. Sie keuchte schmerzerfüllt, als ich mit sie mit festem Druck und ihrem auf ihrem Rücken von mir weg in Richtung Sihlas schubste. Plötzlich griff etwas von hinten nach meinen Armen und drehte Beide, so wie ich es bei dem Mädchen tat, auf meinem Rücken. Ich riss schmerzerfüllt meine Augen auf und zischte leise. Ich hatte die beiden Jungen komplett aus dem Blickfeld verloren und nun hielten sie Beide meine Arme zurück. Sihlas grinste zufrieden, stieg ebenfalls von seinem Motorrad und ging dramatisch auf mich und die Jungen zu. Ich versuchte mich frei zu reißen, doch es brachte Nichts. Doch ich hatte noch ein Aß im Ärmel, wie es die Menschen gerne sagten. Ich schleuderte meinen Kopf nach hinten und schlug ihn einem der Jungen direkt auf die Nase. Er fluchte, taumelte ein paar Schritte zurück und hielt sich diese. Doch dadurch hielt er meine Arme nicht mehr fast und das gab mir die Chance mich von dem zweiten Jungen loszureißen. Sihlas trat einen winzig kleinen Schritt zurück, aber das Grinsen war schon aus seiner Visage verschwunden. Sihlas giftete die Leute hinter mir an:" Mark, Jake könnt ihr nicht mal einen Loser in Schach halten?! Macht irgendwas, oder wollt ihr so enden wie sie?" Beim letzten Satz drehte er sich wieder zu mir und überraschte mich mit einem gezielten Schlag in den Magen. Ich keuchte erschrocken auf und hustete. Kleine Tropfen Blut verließen dabei meinen Mund. Wütend wischte ich mir einmal mit dem Ärmel darüber, dann musste ich mich anstrengen, mein knurren zu unterdrücken. Sihlas legte die Hände ans Gesicht, unterdrückte sein breites Grinsen und schaute so, als sei er verängstigt:" Oh Nein! Hat der Hund da gerade geknurrt?! Helft mir doch! Gleich werde ich noch gefressen!" Während den letzten Worten hielt er sich theatralisch den Kopf, und sank zu Boden. Seine Truppe schien etwas überfordert mit der Situation und starrten nur Sihlas verstört an. Doch ihm schien sein Auftritt zu gefallen. Als ich, mir den Bauch haltend, aufstand, sprang er auf, rannte hinter seine Freunde und schrei wie am Spieß:" Hilfe! So mach doch jemand was! Hilfe!" Die Hand auf meinem Bauch sank hinunter und mittlerweile stand ich, genau wie Sihlas Gruppe, in einer Art Schockstarre und beobachtete den immer noch schreienden Sihlas. Einer seiner Leute drehte sich zu ihm und sah ihn abschätzend an:" Alter, was soll der Scheiß?! Das ist mega schwul, was du da abziehst!" Sihlas schien zu begreifen, dass er sich da gerade reingesteigert hatte, stellte sich wieder gerade hin, räusperte sich und schlug dem Typen, mit der flachen Hand, voll auf den Hinterkopf, dabei schrie er wieder wütend:" Wen nennst du hier Schwul?! Weißt du wie ekelhaft das ist?" Irgendwas tief in mir zog sich zusammen. Es tat weh, und noch mehr tat es weh, weil ich keine Ahnung was es bedeutete. Ich konnte spüren, wie die Wut in mir hochkochte, und diesmal würde ich sie nicht unterdrücken. Ich würde Sihlas so richtig fertige machen. Ich senkte meinen Kopf leicht und ballte meine Fäuste so stark, dass meine Fingerknöchel weiß hervor traten. Ich spürte wie mir Schuppen auf dem Rücken wuchsen, doch solange es nur dort war, ignorierte ich es gekonnt. Zwei der 6, schienen zu bemerken, was bei mir abging, und einer von beiden, es schien Jake zu sein, zog Sihlas am Arm:" Alter, Sihlas. Der Loser rastet aus." Dabei lachte er leise, aber aus seiner Stimme erklang ein Hauch von Angst, er hatte schon gerade einen Schlag von mir einstecken müssen. Sihlas bemerkte es jetzt ebenfalls, doch er schien die Gefahr, die von mir ausging, auszublenden. Er trat einen Schritt auf mich zu und spuckte mir vor die Füße. Einige von seinen Anhängern lachten, die anderen beobachteten das Geschehen schweigend. Sihlas holte zum Schlag aus. Ich duckte mich zur Seite, holte mit dem Bein aus und trat ihm in die Kniekehlen. Überrascht verlor er das Gleichgewicht und sank zu Boden, während ich mir fluchend den linken Knöchel hielt. Auch wenn ich es meistens verdrängte, tat er höllisch weh. Sihlas, der jetzt vor mir im Schlamm hockte lachte auf:" Schaffst du es nicht mal jemanden richtig zu treten? Von sowas bekommt man doch keine Schmerzen, du bist echt schwach!" Er richtete sich wieder auf, und ging in Boxstellung. "Dieses Arschloch hat echt keine Ahnung was es anstellt", dachte ich, während ich spürte, wie sich die Schuppen auf meinem Rücken auf meinen Nacken ausbreiteten. Noch waren sie von meinen Haaren verdeckt, aber das konnte sich ändern. Ich versuchte mich zu entspannen, um die Schuppen wieder unter Kontrolle zu bringen, doch genau in dem Augenblick sah ich eine Faust genau auf mich zu kommen. Ich duckte mich schnell nach unten, Sihlas schlug mit voller Kraft ins Leere und taumelte etwas an mir vorbei. Wütend gab er seinen Leuten ein Handzeichen. Während einige noch zögernd weiter zuschauten, eilten Mark, Samantha und eines der anderen Mädchen Sihlas zur Hilfe. "Willst du das wirklich tun? Vier gegen einen Loser sind doch ein bisschen erbärmlich. Gibt doch einfach auf und renn' nach Hause zu deiner Mami!", lachte Sihlas mir aggressiv entgegen. Langsam geriet meine Teilverwandlung außer Kontrolle. Die Schuppen breiteten sich über meine Schultern, an den oberen Seiten meiner Arme, bis zu meinen Handgelenken aus. Je mehr Sihlas mich voll quatschte, desto aggressiver wurde ich. Wenn er nicht bald die Klappe hielt würde ich ganz die Kontrolle verlieren. Sihlas trat ein paar Schritte in den Hintergrund und lies seine Leute die Drecksarbeit machen. Mark war breit gebaut. Er schien pumpen zu gehen, doch dabei vernachlässigte er seine Beine. Er sah etwa so aus, als hätte man einem Bodybuilder Barbiebeine angeschraubt, und genau die waren seine Schwäche. Von seiner Stärker überzeugt machte er die ersten Anstalten, auf mich loszugehen. Genau wie Sihlas vorhin, ging er in eine Box ähnliche Stellung, wobei ich bezweifelte, dass er jemals boxen war. Adrenalin schoss durch meine Adern, und mein Instinkt schrie nach einem Kampf. Ich spürte wie sich die türkisen Schuppen von den Handgelenken aus, über meinen Handrücken bis zu der Oberseite meiner Fingerspitzen rankten. Jetzt waren sie für alle sichtbar, doch noch viel es keinem auf. Mein gesamter Körper ging in Alarmbereitschafft und wechselte in eine "Kampfposition", in der mein Kopf reichlich geschützt war. Dies hatte nichts mit meinem menschlichen Instinkt, den Kopf schützen zu wollen, zu tun, sondern viel eher mit der Tatsache, dass sich dort mein wunder Punkt befand.

Die Drachin AfrikasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt