Ein warmer, nach Fleisch riechender Atem, strich über meine Flanke, als ich aufwachte. Ich hob meinen Flügel und darunter, lag der schon wache Jeffrey. "Hey Skylar. Gut das du wach bist." "Ich hatte ja keine andere Wahl bei deinem Wurstatem", unterbrach ich ihn müde. Er antwortete scheinbar beleidigt:" Ja ja. Ich weiß! Aber ist dir aufgefallen das die Sonne gerade aufgeht?!" Schockiert und ruckartig hob ich meinen geschuppten Drachenkopf und rief:" Verdammt! Die Sonne geht schon auf?! Ich muss sofort zurück zu meiner Pflegefamilie! Die Schule geht gleich los!! War schön mit dir. Aber ich muss jetzt wirklich los! Morgen um die selbe Zeit wieder hier?" Noch während ich dass sagte, rannte ich hinter den Baum, an dem mein Versteck mit Kleidung war, und verwandelte mich zurück in einen Menschen. Ich zog mich an, nahm meine Schuhe in die Hand und rannte auf nackten Füßen durch den Wald. Kurz bevor ich von Jeffrey nicht mehr gesehen werden konnte, rief er:" Na klar. Bis Morgen" Meine Füße spürten beim rennen, jede einzelne Kiefernadeln auf dem Boden. Die Luft roch süßlich nach Harz und tau, und die aufgehende Sonne verbreitete ein rotes beruhigendes Licht durch die Bäume. Nach kurzer Zeit hatte ich den Abhang nach unten zu Jackson erreicht. Anstatt vorsichtig und ruhig, wie "normale" Leute den Abhang runter zu gehen, rannte ich den Abhang hinunter. Einmal stolperte ich über ein dicke Wurzel, aber ich fing fast sofort wieder, da ich einen wirklich guten Gleichgewichts Sinn hatte. Etwas später rannte ich durch Jackson.
Ich hasste es auf den Straßen lang zu laufen, aber jetzt hatte ich keine andere Wahl. Ich musste so schnell wie möglich Zuhause ankommen. Ich mochte Städte nicht! Der Wald war mir viel lieber. Im Wald war es schön ruhig, der Boden war gemütlich warm und eine Lichtverschmutzung gab es dort auch nicht. Aber in der Stadt fuhren schon jetzt viele Autos, Nachts konnte man nie die Sterne sehen und auf meinen nackten Füßen, musste ich aufpassen weder in Hundehaufen, Müll oder Scherben zu treten. Außerdem war der Asphalt so hart, dass mir die Füße jetzt schon weh taten. Aber es gab auch gute Dinge an einer Stadt wie Jackson. Zum Beispiel konnte an einfach essen gehen (oder kaufen) und musste nicht erst jagen gehen.
Während ich dies so vor mich hin dachte, rannte ich immer weiter. Die Sonne war nun nicht mehr so rot wie vor kurzem und stand nun auch etwas höher am Himmel. Als ich mein Haus endlich erreicht hatte, schlich ich mich an die Hinterseite und mein Fenster. Als ich direkt unter meinen Fenster stand, machte ich mich unsichtbar und ließ mir Flügel wachsen. Ich flog lautlos durch mein Fenster. Naja, jedenfalls versuchte ich es lautlos. Ich stieß an meinen Fensterrahmen an, stolpert über diesen, viel auf meinen Teppich und verwickelt mich in meine Flüge. Plötzliche stille im gesamten Haus. Ich wagte es nicht auch nur noch einen Muchs von mir zu geben. Meine Pflegemutter rief von unten:" Schatz, bist du jetzt endlich wach?" "Ja, Amelia. Ich bin nur gestolpert. Ich komm gleich runter!", rief ich ertappt zurück. Langsam tapste ich die Treppe hinunter und stand mein gesamten "Familie" gegenüber. Meine kleine Schwester Luise schaute nur kurz von ihrem Frühstück auf, sah mich missmutig an und aß dann unbeteiligt weiter. Mein Vater Charles war schon zur Arbeit aufgebrochen, was man daran sah, dass seine Zeitung auseinander gefaltet auf seinem Platz an. Und Amelia, schaute mich die ganze Zeit durchdringend an. Unbehaglich setzte ich mich auf meinen Platz und nahm mur von dem Toast. Ich spürte immer noch den durchdringenden Blick von Amelia auf mir. Nach einer gefühlten Ewigkeit, räusperte sie sich endlich und sprach feindselig:" Wo warst du die ganze Nacht!" "Was meinst du? Ich habe die ganze Zeit in meinem Zimmer geschlafen", antwortete ich, und wusste dabei genau, dass dies nicht stimmte. "Verdammt nochmal Alexandra!", schrie Amelia," Du sollst mich nicht anlügen! Denkst du ich wäre dumm?" "Nein. Aber...", sagte ich, doch sie unterbrach mich:"Du bist voller Kiefernadeln Alexandra! Wo warst du? Ich habe mir solche Sorgen gemacht!" Kleinlaut antwortete ich:" Ich brauchte nur mal frische Luft. Ich...ich musste einfach mal hier raus! Raus aus dem allem!" Verunsichert schrie Amelia:"Was soll das bedeuten Alexandra? Bitte was auch immer los ist, ich will dir helfen!" Langsam wurde ich echt sauer. Amelia verstand nichts von dem was in mir vor ging. Sie hatte keine Ahnung wie es war, immer allein zu sein, und dazu auch noch das einzige Wesen meiner Gesamten Spezies. Tränen liefen mir aus den Augen. Wütend und frustriert stand ich so ruckartig auf, dass der Stuhl hinter mir umkippte. Ich rannte in den Flur, Amelia war mir dicht auf den Fersen. Hinter mir rief Amelia: " Alexandra was ist los? Komm sofort wieder zurück! Wo zur Hölle willst du hin?" Von Wut geblendet schnappte ich mir meine Schultasche und rief:" Du hasst überhaupt keine Ahnung wie es ist ich zu sein! Du bist ja nicht einmal meine richtige Mutter!" Ich hörte wir Amelia abrupt stehen blieb. Mur war das nur recht. Ich stürmte aus der Tür hinaus und rannte einfach weiter. Die Schultasche auf meinem Rücken war schon bald vergessen doch die Tränen auf meinen Wangen ließen mich nicht vergessen was gerade vorgefallen war. Ich rannte einfach tiefer in den Wald. So tief, dass ich irgendwann nichts mehr hörte. Die Straßen und die Stadt waren zu weit entfernt um sie zu hören. Und der Wald war seltsam still. Ich lief instinktiv weiter nach oben. Irgendwo weit oben in den Rocky Mountains, weit weg von der Zivilisation und allem anderen, blieb ich endlich stehen. Ich setzte mich einfach auf den Boden und ließ die Tasche von meinem Rücken fallen. Ich holte tief Luft und wusste, dass es jetzt zu spät war. Viel zu spät um meine Eltern noch irgendwie davon zu überzeugen mich an diese wundersame Schule gehen zu lassen. Wo ich war wusste ich nur wage. Aber ich wusste das ich auf keinen Fall sofort zurück konnte.
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Die Drachin Afrikas
FanficSkylar ist gefangen zwischen zwei Welten in denen sie beide nicht Zuhause ist. Menschen und Woodwalker dürfen nichts von ihrer wahren Identität als Morpher wissen. Doch nicht nur mit der nicht vorhanden Zugehörigkeit in einer der Realitäten hat sie...