Eine richtige Entscheidung

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Verdutzt, durch den plötzlichen Abbruch unseres Gespräches, stand ich vor der großen Holztür im Flur. Der Flur war nur spärlich beleuchtet. Als ich den Flur entlang ging, sah ich viele hässliche Bilder von immer dem gleichen Mops. Etwas weiter näher am Ausgang, waren andere Bilder zu sehen. Diese Bilder zeigten die verschiedensten Kinder oder Tiere in den verschiedensten Landschaften. "Wahrscheinlich Selbstporträts", dachte ich bei mir selbst. Doch plötzlich stieß ich gegen einen riesigen Baum, der mitten in der Eingangshalle wuchs. Sein stamm war dick und knorrig. Die Blätter die an ihm wuchsen waren strahlend grün. Ich ging durch die riesige Flügeltür, die den Eingang säumte, und ging hinaus. Während ich in dem erleuchteten Gebäude war, hatte ich kurz vergessen das es Nacht war, und die plötzliche Dunkelheit überraschte mich. Ich brauchte nur kurz vor dem seltsamen Internat zu stehen, dann hatten sich meine scharfen Augen an die Dunkelheit gewöhnt. Langsam, und entspannt durch die Geräusche der nächtlichen Tiere, wanderte ich zurück zu der wunderbaren Klippe, die so schön den Blick über ganz Jackson ermöglichte. Statt mich wieder in meine Zweite Gestalt zu verwandeln, blieb ich in meiner menschlichen Gestalt. Zuerst setzte ich mich an den steilen Rand der Klippe und ließ meine Beine baumeln. So weit oben zu sitzen, fühlte sich fast so an, als würde ich wieder fliegen. Ein Windhauch strich um meine Beine und ein Seufzer, gleichermaßen mit Trauer und Glück gefüllt, entglitt mir. Glück, weil ich diesen Ort hier hatte, Trauer, wegen mehreren Dingen. Dieses Gespräch mit Lissa Clearwater hatte alte Wunden in mir aufgerissen und diese Wunden zerrten schmerzhaft an mir. Ich vermisste meine Eltern sehr und auch wenn meine Pflegeeltern sehr nett waren, so vermisste ich meine Eltern doch sehr stark. Es zerrte auch sehr an mir,  dass ich nicht fliegen konnte. An meiner Drachen Gestalt war es immer am schönsten gewesen zu fliegen und den Wind, die Sonne und die Landschaft zu fühlen und zu genießen. Natürlich konnte ich das auch an Land, als Mensch, doch es war definitiv nicht dasselbe. Hinter mir knackte ein Ast. Ich drehte mich um und sah, wie ein leicht magerer grauer Wolf aus dem Wald trat. Er blickte mir direkt entgegen, und sofort wusste ich, das die Sache mit dem Ast Absicht gewesen war. Als der Wolf immer näher auf mich zu kam, erkannte ich seine Witterung. Ich hatte nicht damit gerechnet das er, oder irgendjemand anderes, mir folgen würde. Er legte sich neben mich in das weiche Gras, ließ seinen Blicke über die nächtliche Aussicht gleiten und legte dann seinen Wolfskopf auf seinen Vorderpfoten ab. "Warum bist du mir gefolgt, Jeffrey?", fragte ich freundlich in Gedanken. Eine kurze Pause entstand, doch dann antworte er:" Du warst nett zu mir..." Ich blickte ihn etwas verwundert an:" Ist das nicht selbstverständlich?" "Leider nicht. Ich bin sozusagen das Schwarze Schaf der Schule.", antwortete er traurig. "Was genau meinst du damit?", ich wurde langsam neugierig. Er blickte mich kurz an, dann fing er ohne zu zögern an:" Naja, also mein Vater ist der Alphawolf eines ziemlich großen Rudels. Und da er immer nur rumkommandierte, tat er es auch bei mir und meiner Mutter. Zuerst war es mir egal, und mir tat nur meine Mutter leid. Doch irgendwann wurde es dann schlimmer. Und ich weiß das klingt jetzt jämmerlich, diese ganze Sache nagte sehr an meinen Selbstwertgefühl, und jeden Tag fühlte ich mich schlechter. Als ich dann auf dieses Internat kam, baute ich mein eigenes Rudel auf, in dem ich der Alphawolf war, damit niemand mehr auf mir rumhackte. Ich habe ziemlich viele schlechte Entscheidungen getroffen und andere Schüler gemobbt, um mein eigenes Selbstwertgefühl wieder aufzubauen. Aber da ich das tat, brüllte mich mein Vater immer öfter und schlimmer an. Um es kurz zu sagen, ging es mir weiterhin richtig dreckig. Als dann aber Andrew Milling mit seinen Plänen auf mich zu kam, und mich an seiner Seite haben wollte, hatte ich endlich das Gefühl, dass ich etwas schaffen könnte. Also willigte ich ein ihm zu helfen. Schluss endlich verlor er den Kampf, und ich Cliff, und meine wunderbare Trudy. Tikaanie übernahm das übrige Rudel, ich wurde zum Verhassten, wegen all meiner Taten vor und während Andrew Milling, und seitdem war keiner auch nur ansatzweise nett zu mir. Außer dir." Ich hörte ihm die ganze Zeit aufmerksam zu und hatte Tränen in den Augen. Bedrückt sah ich ihn an. Doch dann schien er dass Thema wechseln zu wollen, denn er sagte:" Du weißt ja ich bin ein Wolf. Was für ein Tier bist du eigentlich?" Ich schaute ihn verdutzt an. Diese Frage hatte ich nicht erwartet. Ich wollte schon ansetzen und die Lüge Komodowaran aussprechen. Da überlegte ich nochmal. Er hatte mir vertraut, mir sein ganzes Leben anvertraut, was ihm sicher nicht leichtviel. Ich wollte ihn nicht anlügen, es fühlte sich zu falsch an und ich vertraute ihm. Ich überlegte nochmal kurz, dann fragte ich:" Weißt du was Morpher sind?"...

Die Drachin AfrikasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt