Alles zu dem ich fähig war, war meine beste Freundin aufgeregt an ihrem Arm zu rütteln. Mir fehlten die Worte. War das real, oder nur ein weiterer Traum?
„Geh zu ihm rüber und frag ihn nach einem Bild!", forderte sie mich auf und blickte auf den Viererplatz einige Meter von uns entfernt.
Während der Zug wieder losfuhr schüttelte ich meinen hochroten Kopf.
„Letzten Frühling hast ihn verehrt. Diese Chance kannst du dir nicht entgehen lassen.", meinte sie.
Letzten Frühling, als ganz Österreich von Herrn Kurz besessen war. Diese Zeit vermisse ich. Meine ganze ForYou Seite war voller Videos von ihm. Ich interessierte mich nie groß für Politik, bis ich mich auf komische Weise angezogen von diesem älteren Mann fühlte. Anfangs fand ich diese Videos ziemlich amüsant und belächelte sie, bis mir Sebastian nicht mehr aus dem Kopf ging. Sogar träumte ich in so manchen einsamen Nächten von ihm - lieber erzähle ich den Inhalt dieser Träume nicht - und als ich aufwachte fühlte ich diese Leere in mir. Mein Verlangen nach ihm wurde immer größer, bis ich mich dazu gezwungen habe, ihn zu vergessen. Liegt meine Anziehung zu diesem Mann an seinem Anzug oder an seiner Macht? Keine Frage, ich stehe auf mächtige Männer. Vielleicht, weil mich mein Vater nie geliebt hat? Oder sind das zwei verschiedene Dinge, die nichts miteinander zu tun haben? Meine schlechte Beziehung zu meinem Vater und meine Liebe zu bestimmten Männern? Ich wusste es nicht. Das einzige, was ich wusste war, dass ich im Moment extrem aufgeregt war, was man an meinen zitternden Händen erkennen konnte.
Natürlich weiß Lena nur, dass ich ihn attraktiv finde und nicht, dass ich - wenn ich das so nenne darf - besessen von ihm bin.
„Mia, du gehst jetzt zu ihm! Sonst mach ich es.", ihre Worte holten mich wieder in die Realität zurück.
„Ist schon gut.", ich atmete tief ein und überwindete mich dazu, aufzustehen und zu ihm zu gehen. Doch was soll ich sagen?
Scheiße. Verhauen. Ich lief an ihm vorbei zu den Toiletten. Es war nicht einmal schlecht, dass ich in die Toilette ging, da dort ein Spiegel war, in dem ich mein Aussehen nochmal checken konnte.
Mit meinen Fingern strich ich durch meine zersausten, schwarzen Haare. Ich sah furchtbar aus. Zum Glück bin ich weiter gelaufen und habe ihn nicht angesprochen. Ich will schließlich einen guten Eindruck bei ihm hinterlassen. Die verschmierte Wimperntusche unter meinen Augen noch weg streichen, tief durchatmen und los gehts.
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TALK DIRTY TO ME | Sebastian Kurz FF
FanfictionAuf der einen Seite ist alles, was Mia will, Zärtlichkeit und pure Liebe, doch andererseits hat sie das Bedürfnis Schmerzen zu spüren. Ob Sebastian ihren Fantasien standhalten kann? Vielleicht sieht es in seinem Kopf genauso aus... ____ !!! KEINE WE...