TALK DIRTY TO ME | Sebastian Kurz FF

Wiedersehen | 26

Nachdem Lena letztens zu mir kam, zog ich sozusagen in ihre Wohnung ein, da meine Mutter mich sowieso nicht haben wollte und wir sonst immer streiten würde. Auf das hatte ich keine Lust und wenn Lena mir schon das Angebot machte, bei ihr zu wohnen, nahm ich das natürlich an. Es war nur vorübergehend, bis ich eine eigene Wohnung finde -ohne gut bezahlte Arbeit, schwierig-.

"Hat Sebastian eine Freundin?", fragte mich Lena während ich in ihrem Bett ein Magazin von ihrer Sammlung durchflog. Sie drehte ihren Laptop zu mir und zeigte ein Bild von Shawty und Sina, wie sie Händchenhalten durch die Stadt laufen

"Das ist seine Ex auf dem Bild.", bemerkte ich.

"Bist du dir sicher, dass es seine Ex ist? Das Bild ist nämlich ziemlich aktuell." Das konnte nicht sein. Er hat ihre gemeinsamen Erinnerungen verbrannt, warum sollte er dann zurück zu ihr? Sie hat ihn so verletzt und es schien, als hätte er wirklich damit abgeschlossen nach unserem Lagerfeuer. Ich konnte -und wollte- nicht glauben, dass die beiden wieder zusammen sind. Hat er mich angelogen, als er mir erzählte sie verweigere jeglichen Kontakt? Wahrscheinlich hat er mir eine komplette Lüge aufgetischt und hat viele wichtigen Details verschwiegen.

„Ich weiß eigentlich selber nicht mehr, was ich glauben soll.", meinte ich.

Einige Tage später suchte Lena die Adresse von Sebastian und war erfolgreich. Ich wusste nicht, ob ich zu ihm gehen soll. Chaos. Alles war ein Chaos. Am Liebsten wäre ich sofort zu ihm gefahren, aber er hat bestimmt gerade keine Zeit wegen seiner Arbeit -oder seiner Ex-. Ich sehnte mich so sehr  danach, seine Lippen auf meinen, seine Hand um meinen Hals und sein Arm um meine Taille zu spüren, dass es weh tat. Sogar wenn ich ihn in der Zeitung sah, oder noch schlimmer, im Fernsehn reden hörte, verspürte ich einen Stich im Herzen. Ich mochte Schmerzen, aber nicht diese eklige Art von Schmerzen. 

"Warum hat er sich nicht bei mir gemeldet?", dachte ich laut, während ich einen Früchtetee trank.

"Das weiß ich doch auch nicht, Liebes. Wenn du Antworten willst, musst du zu ihm fahren. Du hast seine Adresse. Nichts steht dir im Weg.", antwortete Lena. 

"Seine Ex könnte uns im Weg stehen. Warum muss das Leben so beschissen sein? Warum kann nicht alles einfach sein? Dann würde ich jetzt wahrscheinlich in seinen Armen legen... oder mit ihm schlafen." Die Regentropfen fielen auf die Fensterscheibe.

"Du musst IHN das fragen, nicht mich.", sie nahm einen Schluck von ihrem Tee. Da Lena heute frei hatte, konnte ich mich den ganzen Tag bei ihr ausheulen. Natürlich schwieg ich den Großteil, was zwischen mir und Shawty wirklich los war. Sie würde mich doch nur komisch anschauen, wenn ich ihr sagen würde, dass ich diese Merkwürdigen Vorlieben habe. "Warte, du hast gerade indirekt gesagt, ihr hattet Sex!", sie machte große Augen. Sie liebte es nämlich mit mir über Sex zu reden. Doch ich wollte nicht über langweiligen normalen Sex reden. "Wie war denn der Sex so, wenn ich fragen darf?"

Mein Gesicht brannte. Oh nein, ich wurde rot. "Gut."

"Nur gut?"

"Nein, mit ihm hatte ich den besten Sex, jemals. Ich dachte mir nie, dass Sex so gut sein kann. Vielleicht war er so gut, weil wir darüber geredet haben, was wir mögen. Ich war erschrocken darüber, wie intensiv ein Orgasmus sein konnte. Ich schwöre dir, ich hörte den ganzen Abend lang nicht mehr auf zu zittern.", die unwichtigen Details mit den Fesseln und den Schlägen ließ ich aus.

"Gut zu wissen, dass unser Bundeskanzler Frauen gut befriedigen kann. Das ist doch ein Grund mehr, ihm einen Besuch abzustatten. Was wäre denn das Schlimmste, das passieren könnte?" Irgendwie hatte sie schon Recht. Schlimmstenfalls würde er mich bitten zu gehen und nie wieder zu kommen. Besser ich habe es versucht, als, dass ich mich für immer fragen würde: "Was wäre wenn..."