Verlangen | 6

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„Du hast Gänsehaut.", bemerkte Shawty, als er über meine Haut streichte. „Warte eine Sekunde, ich hole dir etwas warmes zum Anziehen."
Diese Hütte könnte glatt von einem Horrorfilm stammen. Diese Story ebenso. Zwei Leute verlieben sich in einer abgelegenen Waldhütte, einer kommt und ermordet beide. Oder die Frau ermordet ihren Geliebten wegen ihrer Eifersucht. Mir machte dieser düstere Gedanke Angst. Gleichzeitig machte es mich an. Diese düstere Location mit einem Mann, der mir alles antun könnte.Ich würde um mein Leben schreien und niemand würde mich hören.  
„Ich schaue weg.", meinte er und drückte mir Kleidung in die Hand. Er ging nicht aus dem Raum. Er stellte sich nur zur Wand. Durch diese Unterhose konnte man einfach fast alles sehen.  Ob ihm das klar war?
„Aber schau du auch weg, denn ich ziehe mich ebenfalls um.", meinte er, als er meinen Blick bemerkte. Auf der Kommode neben ihm lag Unterwäsche und trockene Klamotten.
„Ich schau schon nicht.", meinte ich. Schnell zog ich mein nasses Shirt und meine rote Unterwäsche aus. Er hat mir natürlich keinen BH dazugelegt, aber dafür eine Jogginghose und ein Shirt, was mir viel zu groß war. Kann ich wirklich ohne Unterhose seine Jogginghose anziehen? Ich hatte wohl keine andere Wahl, denn nasse Unterwäsche fühlte sich nicht besonders gut an. Ich wagte einen schnellen Blick zu Sebastian. Ein Blick kann ja nicht schaden. Dank meinem Glück drehte er sich genau in diesem Moment ebenfalls um.
„Hey, ich hab gesagt nicht schauen!", meinte er und schmunzelte.
„Ich schau nicht.", schnell drehte ich meinen Kopf wieder zur braunen Wand. Einen Blick von seinem nackten Po konnte ich noch erhaschen. Es war mir ein Vergnügen diesen Körperteil ohne Kleidung zu sehen. So nackt und verletzlich. Schnell schlüpfte ich in meine Klamotten, bevor er noch mehr von meinem Körper sehen konnte.
„Warum schämst du dich eigentlich so für deinen Körper? Du hast nämlich eine gute Figur.", fragte er, als wir beide wieder angezogen waren.
„Mach ich doch nicht!", stritt ich ab und starrte auf den dunklen Boden. Es hatte mehrere Gründe warum ich mich so sehr schämte.
„Mir kannst du alles erzählen.", er fasste mir sanft auf meine Schulter. - Bitte lass meine Brustwarzen nicht durch dieses Shirt sichtbar sein -
„Es gab da mal so blöde Jungs in dem Gymnasium, in dem ich war.", gab ich zu und wollte nicht mehr erzählen.
„Ich verstehe.", seine Fingerspitzen berührten meinen Rücken.
„Menschen können gemein sein. Ich musste auch viel dumme Kommentare anhören, wegen... du weiß schon was.", ich blickte auf seine Ohren. Ich fand sie ziemlich süß. Sie machten ihn zu jemanden besonderen. Wer will den schon einen perfekten Menschen? Ich denke, ein perfekter Mensch würde mich ziemlich abtörnen. Es ist die Unvollkommenheit, es sind die kleinen Fehler, die uns schön und besonders machen.
„Willst du vielleicht hier schlafen?", platzte aus ihm heraus nach einigen Minuten Stille.
„Ich meine nur, wenn du willst und dich niemand abholen kann, weil kommt kein Zug mehr. Wenn du nicht willst, verstehe ich das auch. Ich wollte nicht, dass das irgendwie falsch klingt.", hoffnungsvoll schaute er mich in seinen frischen Klamotten an. Die rochen unglaublich gut. Nach Waschmittel und einem Männerparfüm. 

TALK DIRTY TO ME | Sebastian Kurz FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt