Erste Begegnung | 2

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Plötzlich stand ich da. Vor dieser Berühmtheit. Kein Wort brachte ich raus.
„Meine Freundin wollte fragen, ob sie ein Bild mit Ihnen machen kann.", zum Glück rettete mich Lena noch. Als sie mich hilflos dastehen sah, lief sie zu mir rüber.
„Klar.", seine wunderschönen, blauen Augen musterten mich. Es schien so, als dringe sein Blick direkt zu mir durch.
„Wie heißt du denn?", ich musste mich wieder zusammenreißen. Ein Wort zu sagen würde ich wohl auf die Reihe bekommen.
„Mia.", brachte ich gerade noch so aus mir heraus.
„Setzt euch, meine Damen.", da Leute an uns vorbei gehen wollten und der Zug ziemlich eng war, bat uns Herr Kurz den Platz neben ihm an. Er saß ganz alleine auf dem Viererplatz. Sein schwarzer Rucksack war das einzige auf diesen Plätzen. Er legte ihn schnell auf den Boden, um mir Platz zu machen.
„Sie sehen verdammt heiß aus.", platze aus mir heraus. Scheiße! Das wollte ich nicht sagen. Mein Kopf erstrahlte in einem Rot-Ton. Das kann doch nicht wahr sein!
„Dankeschön, Mia. Du siehst auch gut aus.", zum Glück merkte ich, wie Sebastian sein Lächeln zurückhalten musste. Ihn schien mein Kompliment zu schmeicheln. Das Kompliment, das er mir gab, ließ meinen Kopf noch röter werden.
„Darf ich Sie etwas fragen?", Lena unterbrach die kurze Stille.
Mit einem Nicken antwortete der heiße Mann auf die Frage.
„Haben Sie eigentlich von diesem TikTok-Trend im April diesen Jahres etwas mitbekommen?", ich wusste, dass Lena ihn so etwas fragen würde.
Daraufhin guckte der attraktive Mann Lena fragend an.
„Es sind sehr..., naja, wie soll ich sagen.", sie suchte nach den Worten.
„Besondere Videos, die Jugendliche von Ihnen bearbeitet haben, online gestellt worden.", es schien so, als wüsste er von den Videos. Sein Lächeln deutete darauf hin.
„Ich äußere mich lieber nicht dazu. Natürlich fühl ich mich geehrt, wenn mich Menschen attraktiv finden, aber es kann auch zu weit gehen.", meinte er und zupfte seine Krawatte zurecht.
„Da haben Sie Recht."
Nachdem wir das Bild gemacht haben, fragte ich Sebastian, wohin er fährt.
„Eigentlich ist es mein geheimer Ort, aber ich kann ihn euch auch zeigen.", erschrocken viel mir mein Handy aus der Hand. Die Erschrockenheit in unseren Gesichtern konnte man nicht übersehen.
„Wisst ihr, ich war ziemlich einsam während der Quarantäne. So ganz ohne Familie und vor allem ohne Freundin.", Gott sei Dank leben wir in einem Universum, in dem Sebastian keine Freundin hat. 
„Ich muss noch etwas erledigen, aber macht ihr euch einen schönen Tag, ja."
Mit einem Zwinkern ließ Lena und beide alleine. Natürlich hätte sie Zeit gehabt, da ich mit ihr ein Eis essen gehen wollte. Sie hat gelogen. Ich war irgendwie wütend auf sie. Sie weiß doch, wie schwer es mir fällt, Gespräche mit Fremden zu führen.
Ich malte mir schon alle möglichen Szenarien in meinem Kopf aus. Diese bleiben lieber in meinem Kopf, denn ich wusste, er würde nie das mit mir anstellen, was ich will! Oder doch?

TALK DIRTY TO ME | Sebastian Kurz FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt