Kapitel 13

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PoV. ~ Leon

Ich starrte auf den schlafenden Körper vor mir. Sein Brustkorb hob sich mit gleichmäßigen Atemzügen. Außer das Geräusch wenn er atmete, hörte man gar nichts in dem Zimmer.

Ich lehnte an der Wand, verborgen in einem Schatten. Warum ich hier war, wusste ich nicht. Ich hatte den Geruch seines Blutes aufgeschnappt, als ich jagen war, und bin ihm gefolgt. Selbst wenn er keine offene Wunde hatte, konnte ich ihn nur zu deutlich riechen. Ich verstand nicht, wieso sein Geruch mir so den Verstand vernebelte.

Seine Atmung setzte kurz aus, dann holte er tief Luft und schlief gemütlich weiter. Für mich war es faszinierend Menschen beim Schlafen zu beobachten. Wir Vampire mussten nicht unbedingt schlafen, wir konnten es zwar, aber es war nicht notwendig. Bei mir war es gute 10 Jahre her, seitdem ich das letzte mal geschlafen hatte.

Ich näherte mich seinem Bett und starrte auf ihn hinab. Er wusste nicht das ich hier war und er würde es wahrscheinlich niemals erfahren. Ich könnte ihn umbringen, ich könnte sein Blut trinken und dann einfach verschwinden, so als wäre nie was geschehen. Ich könnte ihn beißen und seine Erinnerungen daran löschen. Doch ich wollte es nicht.

Ich wollte nicht, dass er in mir einen ekelhaften Blutsauger sah, der seine Fähigkeiten dazu ausnutze andere zu manipulieren.

Ich grinste, aber es erreichte meine Augen nicht. Ich hatte es so oft getan.
Menschen manipuliert, ihr Blut getrunken und sie wieder nach Hause geschickt. Ich hatte Erinnerungen von Spendern gelöscht, die in der Burg für eine gewisse Zeit festgehalten wurden. Ich hatte ihnen die Erinnerung daran genommen, was für Schweine wir Vampire eigentlich waren.
Könnte ich mit jemanden tauschen, würde ich es sofort tun. Ich wollte dieses Leben schon lange nicht mehr.

Luca drehte sich im Schlaf um und blickte mit seinem Gesicht direkt in meins. Er hatte die Augen geschlossen und schlief tief und fest. Ich starrte in sein Gesicht und verfluchte den Jungen dafür, dass er mir nicht aus dem Kopf gehen wollte.

Ich beugte mich hinunter und schnupperte an seinem Hals.
Gefährliches Spiel.
Ich wollte meine Zähne tief in seiner Haut vergraben. Ich wollte den Geschmack seines süßen Blutes auf meinen Lippen schmecken. Noch konnte ich mich beherrschen ihn nicht zu beißen, was mich selbst verwunderte. Jedem anderen hätte ich einfach das Blut ausgesaugt, aber bei ihm wollte ich es nicht, egal wie sehr ich sein Blut begehrte.

Luca atmete zitternd aus. Ich sah ihn an und legte den Kopf schief. Er konnte meine Anwesenheit spüren. Ich erhob mich blitzschnell und drehte mich dann um, bevor ich sein Zimmer genauso leise wieder verließ, wie ich es betreten hatte.

Was ich nicht mitbekommen hatte, war das Luca die Augen geöffnet hatte und den Schatten gesehen hatte der aus seinem Zimmer in Lichtgeschwindigkeit verschwunden war.

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Wie gefällt euch die Geschichte bisher? Würde mich über eine Rückmeldung freuen🥺

Habt ihr Wünsche, Verbesserungsvorschläge...?

Wir sehen uns
~A 💋

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