Kapitel 12

2.3K 110 3
                                    

PoV. ~ Luca

Die spitzen Reißzähne, die dunkelrot glühenden Augen, sein durchdringender Blick. All das ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich konnte nach wie vor nicht glauben, dass Leon wirklich ein Vampir sein sollte. Jedoch hatte ich ihn gesehen und es zu leugnen brachte auch nichts.

„Alles gut Bro?" fragte mich Dennis, der neben mir herlief. Wir wohnten in der selben Straße, nicht weit entfernt von der Schule. Ich kannte Dennis schon lange und er war schon immer mein Nachbar gewesen. Früher konnte ich ihn überhaupt nicht leiden, aber das hatte sich mit der Zeit deutlich gebessert. Er war ein guter Freund von mir, jedoch war ich nicht so gut mit ihm befreundet wie mit Tyler.

„Alles bestens." ich hob die Hand und bog auf meine Straße ein. Dennis musste gerade aus weiter laufen.

Wir hatten den ganzen Abend noch damit verbracht, ein paar Körbe zu werfen. Basketball half mir dabei einen klaren Kopf zu bekommen, aber heute hatte das nicht so gut geklappt.  Ich hab öfter daneben geworfen als ein blutiger Anfänger. Dennis hatte mich nur ausgelacht und prahlte selbst über seine gute Leistung. Das ich ihn normalerweise eigentlich gnadenlos fertig machte, ignorierte er gekonnt.

Seitdem ich am Nachmittag Leon auf dem Basketballplatz gesehen hatte, musste ich dauernd an das denken, was passiert war. Am Anfang hatte ich keine Erinnerung mehr daran, was geschehen war, bevor ich bei Helena Zuhause aufgewacht war. Doch mit der Zeit erinnerte ich mich langsam an jedes Detail.

Ich erinnerte mich an den fremden Vampir, der mich überrascht hatte, als ich von der Party nach Hause gehen wollte. Er hatte mir den Mund zugehalten und meine Arme hinter meinen Rücken festgepinnt, bevor er mich in den Wald geschleift hatte. Ich war keineswegs schwach, jedoch hatte ich keine Chance. Er hielt mich mit so einem eisernen Griff fest, dass ich ehrlich Panik bekam.

Das nächste was mir in den Kopf schoss, war das Leon plötzlich bei uns war. Er hatte mich mit seinen dunkelrot glühenden Augen fixiert und starrte gebannt auf meinen Hals, wo der Fremde mich mit festem Griff gepackt hatte. Ich erinnerte mich an den hungrigen Blick in Leons Augen, was mich ehrlich gesagt etwas verstörte.

Ich wusste nicht viel über Vampire, aber das er mich so anstarrte, wegen meinem Blut war mir bewusst. Ich habe auch die Unterhaltung von den beiden im Kopf. Für mich klang das so, als wollte der Fremde Leon wiederhaben, wieso wusste ich nicht.

Ich schüttelte den Kopf und kramte den Schlüssel aus meiner Hosentasche. So viel wie ich an den Kerl dachte, konnte man echt meinen ich würde mich für ihn interessieren. Ich grinste und schüttelte den Kopf.
So seltsam das auch klang, irgendwie tat ich das auch.

~ Leon

„Könntest du bitte damit aufhören mich so anzustarren?" Le warf mir einen bösen Blick zu, bevor sie sich wieder daran machte ihre Unterlagen durchzublättern.

Wir saßen an ihrem Küchentisch und sie lernte für ihr Studium, während ich einfach nur dasaß und sie dabei beobachtete. Meine Gedanken driftete immer wieder ab, zu einer gewissen Person. Ich knurrte und trank das Glas mit frischem Blut, welches vor mir auf dem Tisch stand, mit einem Zug aus.

„Ich starr dich gar nicht an." murmelte ich und Le verdrehte die Augen.

„Wenn du es so nennen willst. Was ist los mit dir?" fragte sie und legte den Stift beiseite, mit welchem sie eben noch auf ihrem Block herum gekritzelt hatte.

Ich lehnte mich nach hinten, verschränkte meine Arme vor der Brust und sah sie einfach nur an. Mich wunderte es nicht, dass sie wusste das mich was beschäftigte. Ich kannte Le schon mein ganzen Leben lang. Naja, zumindest seitdem sie auf der Welt ist.

Helena war kein Vampir so wie ich und ich würde auch dabei zuschauen wie sie älter und älter wurde. Der Gedanke daran verletzte mich, was ich so nie zugeben würde. Ich war kein Mensch, der groß über seine Gefühle sprach.

Ich könnte sie in einen Vampir verwandeln, aber das wollte ich ihr nicht antun. Ich wollte ihr ein Leben als Blutsauger gerne ersparen.
Ewig zu Leben war auch nicht gerade der beste Bonus daran. Man würde nur zusehen wie alle Menschen, die einem irgendwas bedeuten sterben würden.

„Leon." Le legte den Kopf schief und sah mich an.

„Alles gut Le." ich stand auf, ging zu meiner Cousine und drückte ihr einen Kuss auf den Kopf, bevor ich mit einem Lufthauch das Haus verließ.

Love me Vampire!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt