PoV. ~ Leon
„Ich muss mit ihm reden!"
Ich hob den Kopf und starrte auf meine Zimmertür.
Nachdem ich bei Luca gewesen war, musste ich jagen gehen um meinen unstillbaren Durst für eine Weile vergessen zu können.
Ich war gerade durch mein Fenster gestiegen und hörte jetzt, dass Luca unten im Hausflur stand und anscheinend mit Helena redete.Ich sah auf die Uhr, welche an meiner Wand hing.
2:38, der hatte ja Nerven sich hier blicken zu lassen.„Kannst du das nicht morgen machen? Es ist zwei Uhr morgens!" hörte ich Helena's verschlafene Stimme schimpfen. „Außerdem habe ich keine Ahnung, ob er überhaupt hier ist."
Innerhalb einer Sekunde stand ich bei den beiden.
Le stand in ihrem langen Pyjama und in Häschen Pantoffeln vor der Wohnungstür. Sie hatte ihre schwarzen Haare zu einem unordentlichen Dutt hochgebunden, aus welchem sich schon einige Strähnen gelöst haben.
Sie zuckte merklich zusammen, als ich so plötzlich neben ihr stand.„Lez Besuch." murmelte sie, drehte sich um und verschwand wieder in ihrem Zimmer.
Ich schaute ihr nach, bevor ich meinen Blick auf Luca richtete.
Er funkelte mich mit seinen braunen Augen zornig an. Seine dunkelbraunen, fast schwarzen Haare, standen ihm wirr vom Kopf ab und er trug nur ein einfaches T-Shirt mit Jogginghose.
„Was machst du hier?" fragte ich betont gelangweilt und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich musste ihm ja irgendwas getan haben, so böse wie der mich anguckt.
„Hör auf wie ein Stalker in meinem Zimmer rumzuschnüffeln." warf er mir an den Kopf. Automatisch wanderte meine rechte Augenbraue in die Höhe. Er hatte mich gesehen?
„Guck nicht so dämlich." knurrte er und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.
„Was ist daran so lustig." er verdrehte die Augen und versuchte nach wie vor mich böse anzugucken.
„Dafür das du weißt was ich bin, traust du dich ja ganz schön mich zu beleidigen." ich lächelte ihn an, doch es lag nichts freundliches in meinem Blick.
Wir hatten seit dem Vorfall mit Ash nichtmehr miteinander gesprochen und mich wurmte es nach wie vor das ihm das so ziemlich egal war.
Ich weiß ja nicht, aber ich dachte immer, dass normale Menschen anders auf so eine Erkenntnis reagieren würden.
Ihm war das ja vollkommen schnuppe.„Mir doch scheiss egal was du bist. Du brauchst nicht Nachts in mein Zimmer zu kommen." er funkelte mich aus seinen braunen Augen an.
Ich grinste ihn an, bevor ich mich ihm erst langsam, dann wieder viel zu schnell näherte.
Das ich plötzlich direkt vor ihm stand, ließ ihn erschrocken einen Schritt nach hinten taumeln.
Mit meinen blauen Augen starte ich direkt in seine.
„Dir ist das also scheiss egal?" fragte ich und verzog meine Lippen zu einem Lächeln, dabei konnte man meine Eckzähne sehen. Sie waren nicht so lang, wie wenn ich jagen wäre, aber sie waren länger als bei einem normalen Mensch.Luca starte auf meinen Mund und folgte mit den Augen meiner Zunge, als ich über die Spitze meiner Zähne leckte.
Er starte mich mit einer Mischung aus Wut, Überraschung aber auch Neugierde an.
„Es tut mir ja leid das ich dich ‚gestalkt' habe." sein Blick wanderten von meinen Lippen, über mein Gesicht bis hin zu meinen Augen.
„Aber eigentlich war ich jagen, und da ist mir dein Geruch in die Quere gekommen."
Unterbewusst hatte ich angefangen, im Kreis um ihn herumzugehen. Das Raubtier umkreist die Beute.
Was für eine Ironie.„Mein Geruch?" Luca verspannte sich und atmete zitternd ein. Ich hörte jedes noch so kleine stoplern seines Herzens, und gerade schlug es schneller in seiner Brust. Ihn machte mein Verhalten anscheinend Nervös.
Wie ich es liebte ihn aus der Fassung zu bringen. Ich spielte generell gerne mit meiner Beute, auch wenn Luca keine war, trotzdem fand ich die Reaktion von Menschen, in welcher Weise auch immer, mega faszinierend.
„Dein Blut" flüsterte ich und hörte ihn schlucken. Er wusste was ich war und das ich ihn beissen könnte, wie es Ash getan hatte. Würde er mir das zutrauen? Hatte er nicht eben noch gesagt es ist ihm scheiss egal?
„Mein Blut? Was soll damit sein?" fragte er mich und blickte mich von der Seite her an. Ich ging nach wie vor in einem stetigen Kreis um ihn herum. Als mir aber auffiel, dass ich ihm somit wahrscheinlich das Gefühl vermittelte, dass er keine Fluchtmöglichkeit hatte, stoppte ich sofort.
Wenn ich mich so verhalte, bin ich nicht besser als Ash. Aber was soll man machen? Wir Vampire schüchterten gerne jemanden ein, vor allem wenn ihr Blut eine so berauschende Wirkung hatte. Und sein Blut hatte diese Wirkung auf mich, verdammt.
Ich nährte mich ihm von hinten. Mit einer Hand packte ich ihn an der Seite, während ich die andere um seinen Hals legte. Sanft, ich wollte ihn nicht verletzen. Seinen Körper presste ich fest gegen meine Brust.
„Was damit ist?" ich vergrub meine Nase in seiner Halsbeuge. Luca's Puls fing an zu rasen, während er die Luft anhielt. Sein Herz schlug mit kräftigen Schlägen gegen seine Brust.
„Leon." er flüsterte meinen Namen und umklammerte mit seiner Hand meinen Arm, welcher um seinen Hals geschlungen war.
Hatte er Angst ich würde ihn verletzen? Wenn ich das je gewollt hätte, hätte ich es längst getan.
„Hast du Angst vor mir?" fragte ich ihn, meine Lippen nah an seinem Ohr.
Naja wie konnte er nicht? Ich verhielt mich wie der größte Vollidiot, der die verbotene Frucht kosten wollte. Wortwörtlich.
Luca antwortete mir nicht, er zog nur zitternd die Luft ein.
„Ich werde dich nicht beißen." ich ließ ihn los, schob meine Hände in meine Hosentasche und blickte ihn an.
„Aber um deine Frage zu beantworten. Dein Blut hat für mich einen zu intensiven Geruch. Ich kann dich von Kilometer weiter Entfernung riechen." ich lachte auf. Gott war ich erbärmlich.
„Anfangs hatte ich das Bedürfnis dich zu töten." Luca ballte die Hände zu Fäusten und starrte mich wütend aber auch verwirrt an.„Anfangs? Was hat sich geändert?" fragte er.
Ja Leon was hatte sich geändert.Ich bin keiner der andere in sein Leben lässt. Meine Familie besteht aus Helena, meinen nervigen Bruder und mir. Das wars.
Was fesselte mich an diesen Jungen? War es einfach nur sein Geruch? War es die Tatsache, dass ich ihn vor Ash beschützen wollte? War es weil er der erste Mensch war, bei dem ich die Gedanken nicht gelöscht habe, nachdem er von Vampiren erfahren hatte?
„Gute Frage Kleiner." ich schnalzte mit der Zunge, ging an ihm vorbei und ließ ihn einfach stehen.
Ich musste Luca dringend aus meinem Leben verbannen, denn ich hatte so eine Vorahnung was sonst passieren könnte.
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Love me Vampire!
VampirTextausschnitt: --------- Sofort wirbelte ich herum, packte jetzt den Jungen am Kragen seines Pullovers und drängte ihn gegen die Wand. Ich hörte sein Herz schlagen während er mir mit großen Augen in meine sah. Das hatte er wohl nicht erwartet. Ich...