Love me Vampire!

Kapitel 30

PoV. ~ Leon

Sanft fuhr der eiskalte Wind durch meine nachtschwarzen Haare und wehte mir einzelne Strähnen ins Gesicht.

Ich seufzte, ließ ein Bein über den Ast hinunter baumeln und stütze meinen Arm über das andere angewinkelte Knie.

Gebannt starrte ich auf das Haus vor mir. In das Fenster des Jungen, welcher mir ein Stück meines nicht schlagenden Herzens gestohlen hatte.

Prompt musste ich lächeln, als ich an den Kuss von vorhin dachte. Wäre seine Mutter nicht die Treppe runtergekommen, hätte ich ihn länger im Arm halten können.

War es überhaupt richtig diese Gefühle, welche mir ehrlich Angst einjagten, da ich sie so lange nicht gefühlt hatte, zuzulassen? War es fair ihn tiefer in meine verkorkste Welt zu ziehen, nur weil ich ihn lieber mochte als für sein Überleben gesund war?

Frustriert fuhr ich mir durch meine verstrubbelten Haare und biss die Zähne fest zusammen.

Verdammte Scheisse.
Wieso musste ich auch zurückkommen? Wieso bin ich wieder in dieser Gottlosen Stadt?

Das Ash hier war mit seinem Clan voller Dummköpfe wusste ich, auch das mein Bruder wieder in seinem Anwesen wohnte.

Helena hatte ich ewig nicht gesehen und ich hatte sie ehrlich vermisst. Aber sie kam auch besser ohne mich zurecht.

Nach dem Tod meiner Eltern war ich von hier abgehauen. Niemand hatte mir geglaubt, dass sie ermordet wurden, obwohl ich alles mit meinen eigenen Augen gesehen hatte

Sein schadenfrohes Grinsen, als er mit dem silbernen Dolch das Herz meiner Mutter durchbohrte. Den ungläubigen Blick mit welchem sie zuerst ihre Brust und dann mich angesehen hatte. Die stille Sorge und ihr Bedauern in ihren Augen, bevor er ihr auch schon den Kopf abgeschlagen hatte und anschließend das ganze Zimmer in Brand gesteckt hatte.

Mein Vater war bereits tot. Sein abgetrennter Kopf blickte ausdruckslos in meine Richtung, sein Körper lehnte entspannt an der Wand als würde er nur dort sitzen.

Damals hab ich einfach nur dagestanden und alles mit starrem Blick mitangesehen, unfähig auch nur einen verdammten Muskel zu bewegen um ihnen zu helfen.
Den Klang seiner Stimme, als er lachte, da er mich erblickt hatte war mir ins Gedächtnis eingebrannt und verfolgte mich Tag für Tag.

Heute würde ich nicht einfach nur zusehen. Ich war stärker als ihm bewusst war. Ich würde ihn leiden lassen, eigenhändig seine Seele brechen und ihn anschließend quälend langsam töten.

Wut kochte in mir hoch.
Ich schloss die Augen und schüttelte leicht den Kopf, um diese nie verschwindend Bilder aus meinen Gedanken zu vertreiben.

Wieso hatte er es getan? Dafür hatte ich all die Jahre nie eine sinnvolle Erklärung gefunden.

Bei uns Vampiren war es strengstens verboten die Leute aus unserem eigenem Clan anzugreifen, zu betrohen oder uns gegen den Anführer zu stellen. Clan bedeute für uns Familie, auf komplett verkorkste Art und Weise.

Fest ballte ich meine Finger zu Fäusten, so das sich meine Nägel durch meine eiskalte Haut bohrten und Blut, klebrig und kalt hinunterlief.

Er hatte mir meine gesamte Familie genommen. Auch mein Bruder hatte mir nicht geglaubt, dieser verdammte Bastard.
Nie wieder setze ich auch nur einen Fuß in diese verfluchte Burg.

Das kreischen einer Eule ließ mich zusammenzucken, als diese neben mir am Ast landete und mich aus wachsamen Augen beobachte.

Ihr Gefieder war schneeweiß und ihre gelben Augen leuchteten fast im Schein des Mondes.

Ich legte den Kopf schief und sah sie ebenfalls an. Tiere hatten schon immer einen eigenartigen Sinn was uns Vampire anging. Sie schienen es irgendwie zu spüren, dass wir keine normalen Menschen waren und manche fürchteten sich vor uns andere hingegen gar nicht.

Sie kreischte kurz, schwang die Flügel und erhob sich wieder in die Luft.

Ich sah ihr lange nach und beneidete sie fast darum, dass sie einfach frei sein konnte.

Automatisch wanderte mein Blick wieder zum Fenster von Luca. Ich hörte seinen gleichmäßigen Atmen, hörte das sanfte schlagen deines Herzens.

Ich konnte hier nicht weg. Nicht solange er mich nicht darum bat oder ich ihn durch mein eigennütziges Verhalten unter die Erde gebracht hatte.

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Happy new Year 🤍 bleibst gesund und passt auf euch auf.

~ A