Kapitel 28

1.7K 105 18
                                    

PoV. ~ Luca

„Oh du bist schon Zuhause?"

Ich schlug gerade die Haustür hinter mir zu, als meine Mom ihren Kopf von der Küchentür zu mir in den Flur hinaus streckte.

Es war halb 11 Uhr Nachts, weswegen ich zusammenzuckte, da ich nicht damit gerechnet hätte noch jemanden zu sehen.

Verwirrt zog ich eine Augenbraue hoch, bevor mir einfiel, dass Leon sie ja manipuliert hatte damit sie sich keine Sorgen über meine Abwesenheit machte.

„Eh ja." ich wusste nicht was ich sonst sagen sollte. Ich hatte leider keine Ahnung was er ihr aufgetischt hatte.

„Ich hoffe es lief alles gut?" fragte sie weiter. Völlig überrumpelt stand ich da und starrte sie an.

„Wie geht's Tyler denn?" sie kam zu mir und sah mich leicht besorgt an.

„Was sollte mit Tyler sein?" fragte ich dümmlich.

Sie zog eine Augenbraue leicht nach oben.

„Bist du nicht nach der Schule mit ihm ins Krankenhaus, weil er sich beim Basketballspielen verletzt hatte?"

„Oh ja. Klar." ich setzte ein schiefes Grinsen auf. „Dem gehts prima. Is schon wieder heil Zuhause."

Sie lächelte mich an. „Das ist schön zu hören." als sie an mir vorbeiging, tätschelte sie meine Schulter.
„Schlaf schön Schatz."

„Du auch Mom." ich sah ihr nach, bis sie im oberen Stock verschwunden war, dann stiefelte ich ins Wohnzimmer und ließ mich auf die Couch fallen.

Seufzend legte ich mir einen Arm über die Augen.

Was ne Drama Queen.

Konnte er ihr nicht einfach sagen, dass ich später nach Hause kam da ich im Kino war oder so? Ne er musste gleich mit dem Krankenhaus ankommen.

Ich war gefühlt seit einer Woche nicht mehr hier und hatte auch meine Eltern nicht gesehen.
Schon komisch, wenn man bedachte, dass sie nichts davon wussten.

Gedankenmanipulation war gruselig.

Ich nahm den Arm von Gesicht und bekam nen halben Herzinfarkt, als ich Leon's Gesicht vor dem Fenster erblickte.

Schnell sprang ich vom Sofa, lief zum besagten Fenster und öffnete dieses.

„Mein Gott schleich da doch nicht so rum."

Er sah mir in die Augen, dann glitt er mit einer geschmeidigen Bewegung übers Fensterbrett ins Haus.

„Was machst du hier?" fragte ich und versuchte möglichst leise zu sprechen.

„Mir wär es lieber, wenn du wieder mit zu mir nach Hause kommst." seine eisblauen Augen gruben sich in meine brauen.

Mein Herz beschleunigte sich. Er wollte mich weiterhin bei sich haben?

Helena hatte meine Schulter erfolgreich behandelt, weswegen ich nur noch einen dumpfen Schmerz spürte, wenn ich meinen Arm bewegte. In ein paar Tagen sollte das auch weg sein.

Es gab in meinen Augen keinen Grund mehr bei ihm zu bleiben.

„Luca." er kam auf mich zu und blieb nah vor mir stehen. Dunkle Haarsträhnen fielen ihm ins Gesicht, was seine hellen Augen in der Dunkelheit leuchten ließ.

Sein intensiver Blick verunsicherte mich.

„Ich weiß das es dir wieder besser geht, aber Ash wird dich weiterhin jagen. Er ist ein kranker Bastard, der nicht aufhören wird, bis du seins bist." fest biss er die Zähne zusammen und ein unterdrücktes Knurren verließ seine Kehle.

Ich stand da, schon wieder komplett überrumpelt und starrte jetzt Leon an.

Er senkte den Kopf und wich meinem Blick aus.

„Selbst wenn er dich in Ruhe lassen sollte, gibt es andere die dich verletzen werden. Ich bezweifle, dass dein Blut diese intensive Wirkung nur auf mich hat." er lachte kurz auf, was alles andere als glücklich klang.

„Ich will das nie wieder erleben." flüsterte er, nach einer Weile des Schweigens.

Nach wie vor starrte er auf den Boden und ich versuchte das Ganze hier zu verstehen.

„Ich kann dich nicht verlieren." fast hätte ich seine Worte nicht verstanden. Als ich jedoch den Sinn dahinter begriff, beschleunigte sich automatisch mein Herzschlag.

„Verdammt." er lachte wieder, ballte seine Hände zu festen Fäusten und drehte mir den Rücken zu.

Sein Körper zitterte vor unterdrückter Wut.

„Sollte er dir nochmal zu Nahe kommen, bring ich ihn um." knurrte er.

Ich sagte nichts dazu, ging zu Leon und legte vorsichtig meine Hände an seinen Rücken.

Er zuckte merklich unter meiner plötzlichen Berührung zusammen.

„Er wird mir nicht mehr weh tun." flüsterte ich.

Leon drehte sich blitzschnell zu mir um und umfasste meine Handgelenke.

Ich stand so dicht bei ihm, dass ich seine Kälte fühlen konnte. Auch seine eiskalten Finger gruben sich in meine Haut.

„Du hast ja keine Ahnung zu was er fähig ist." seine blutroten Augen funkelten mich an.

„Er hat alles kaputt gemacht. Hat mir schon alles weg genommen, was mir jemals was bedeuetet hat." sein Blick huschte über mein Gesicht.

„Was ist mit deinem Bruder oder Helena?" fragte ich vorsichtig.

Leon ließ meine Handgelenke ruckartig los, blieb aber so dicht bei mir stehen.

„Von Helena weiß er bis heute nichts. Und Zayn." ein schmerzlicher Ausdruck huschte über sein Gesicht, welcher aber sofort wieder verschwunden war.

„Zayn war einmal ein wichtiger Teil meiner Familie. Jetzt ist er neben Helena der einzige der noch lebt." mehr sagte er dazu nicht.

„Ich Bitte dich Luca. Komm mit mir mit." nach wie vor konnte er den Vampir in sich nicht unterdrücken.

„Beruhige dich." ich wollte ihn berühren, aber er wich vor mir zurück.

„Ich kann nicht einfach von hier verschwinden und nicht mehr auftauchen." sagte ich.

„Du warst die letzten Tage auch nicht hier und niemand hats bemerkt."  er fuhr sich mit den Händen durch die Haare, völlig aufgewühlt.

„Leon, beruhige dich."

„Wie denn?!." knurrte er mich an. Seine Stimme klang völlig fremd.

Er kam auf mich zu, umfasste meine Hüfte, bevor er mich an sich zog.
Seine Stirn lehnte er gegen meine und sah mich wieder mit diesem intensiven Blick an.

„Allein der Gedanke daran dich zu verlieren macht mich krank." nach wie vor knurrte er seine Worte. Dadurch das er sich schon so in Rage geredet hatte, war ihm wohl nicht bewusst, was seine Worte für mich bedeuteten.

Ich stand in der eiskalten Umarmung eines Vampirs, mein Körper glühte unter dieser Nähe und mein Herz drohte seinen verdammten Dienst zu versagen.

Er öffnete den Mund, fast so als wollte er etwas sagen, entschied sich aber dagegen und schloss ihn wieder.

Seine blauen Augen ließen mich nicht eine Sekunde los und auch aus seiner Umarmung ließ er mich nicht. Er hielt mich fest, als wollte er mich genauso nah bei sich haben.

„Denk darüber nach." sagte er schlicht und wollte mich schon loslassen.

Sofort legte ich meine Hände auf seine Wangen und drückte meine Lippen auf seine.

Love me Vampire!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt