The day after the Party

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Reflexartig kniff ich meine Augen zusammen. Die Lichter um mich herum wurden immer heller und mehr. Wie benebelt stand ich da. Umgeben von tausend Typen, die mir ihre Kamera in die Fresse hielten. Ich spürte wie sich Nialls Hand auf meinen Rücken legte und mich weiter schob. Ich blickte nicht auf. Mein Blick war die ganze Zeit auf den Boden gerichtet. Ich hatte keine Ahnung was hier los war. Mir ist sowas zuvor noch nie passiert. Außer das eine Mal vor dem Hotel, wo die Paparazzi mich als eine gewisse Freundin identifiziert hatten. Ich war so eine Situation nicht gewachsen.

Es war mir unangenehm. Zumal ich keine Ahnung hatte wieso sie hier draußen stehen und wollen. Und wieso machen die überhaupt Bilder von mir? Die kennen mich doch gar nicht. Doch sie hörten nicht auf. Das Blitzlicht von den Kameras tat in meinen Augen weh. Ich konnte sie kaum offen halten. Würde mich Niall nicht führen, wüsste ich nicht wo ich hin gehe.

Um meine Augen zu schützen hielt ich mir die Hände vors Gesicht und ließ mich von Niall führen, der mittlerweile nach mein Handgelenk gegriffen hatte. Ich war zu tief in meinen Gedanken, was die Leute hier wolltet, dass ich die Stimmen um mich herum nicht wirklich wahr nahm. Das einzige was ich aufschnappen konnte sind Fragen wie 'Wer ist das?" und "Ist das deine Freundin?". Ich fand die Situation eh schon verwirrend genug, da waren diese Fragen nicht das Entscheidende. Ich blickte kurz zu Niall hoch um zu sehen, wie er sich in dieser schrägen Situation benimmt und reagiert. Doch dieser schaute etwas grimmig hinein und versuchte mich so schnell es ging zum Auto zu bringen, dass schon geparkt auf der Straße auf mich wartet.

Anscheinend hatte er mit den Paparazzi genauso wenig gerechnet wie ich. Mit schnellen Schritten machten wir uns den Weg bis zum Auto frei. Ich wollte einfach nur noch weg. Das ganze Licht tut meinen Augen nicht gut, es brannte schon richtig. Immer noch die Hände vorm Gesicht haltend erreichten wir das parkende Auto und Niall öffnete schnell die Hintertür des Wagens für mich. Ohne auf die Paparazzi zu achten schaute ich ihn an. Niall schloss mich in eine kurze Umarmung und flüsterte mich dann ein "Man sieht sich Mia" ist Ohr. Ich drehte mich von ihm weg und stieg in das Auto. Er schenkte mir ein letztes Lächeln und drehte sich dann ebenfalls von mir weg.

Mit einem lauten Knall fiel die Autotür zu. In diesem Moment vergötterte ich James, dass er seinem Personal nur teure Autos zur Verfügung stellte. Denn diese hatten abgedunkelte Scheiben, sodass man von außen nicht hinein schauen konnte. Erleichtert lehnte ich mich zurück und stöhnte laut auf.

"Alles Klar?" Chris drehte sich mit einem besorgten Blick zu mir um. Ich nickte und strich mir die feuchten Haare hinters Ohr. "Was machen die alle hier?" Ich zeigte nach draußen. All die Paparazzi kehrten mir nun den Rücken zu und schienen keine Interesse mehr an mir zu haben, sei es auch nur wegen den dunklen Scheibe, wohin sie nicht hindurch sehen konnten. Mein Blick vertiefte sich und ich blickte an den Paparazzi vorbei hin zur Eingangstür, wo ich vor kaum einer Minute hinausgegangen bin. Ich konnte gerade noch den Rücken von Niall erkennen, da ist die Türe zugefallen und Niall verschwunden. "Da sind Promis drinnen Mia. Was erwartest du. Die wollen alle das bestmöglichste Bild bekommen." Er drehte sich wieder um und startet den Motor.

Mein Blick verweilte noch einen Weile auf den Leuten, die draußen stehen und vergeblich auf was auch immer warten und wandte ihn erst wieder ab, als wir auf die Hauptstraße fuhren. Ich merkte wie mein Adrenalienspiegel nach unten ging, denn sobald ich mich wieder zurücklehnte und entspannte, wurde ich sofort schläfrig. Es ist ein langer Tag gewesen und ich freute mich einfach nur noch auf mein warmes kuschliges Bett. Für das, dass es schon mitten in der Nacht ist und es draußen neblich und kalt ist, ist mir verdammt heiß. Meine Backen glühten und die Jacke die ich an habe machte es nicht gerade einfacher. Ich befreite mich ruckartig aus dieser und schmiss sie neben mich auf den Sitz. Viel besser. Erleichtert atmete ich aus.


Die Fahrt kam mir nicht allzulange vor, was vielleicht auch daran liegen könnte, dass ich kurz eingenickt bin, mit meinem Gesicht an die kühlen Scheibe gepresst. Als ich meine Augen wieder öffnete standen wir schon vor dem Hotel, der Motor war aus. Chris drehte sich zu mir um und grinste mich an. "Man schaust du fertig aus. Soll ich dich noch nach oben begleiten?" Ich nickte. Und das zu schnell, denn jetzt wirrte alles in meinem Kopf umher und brachte mir Kopfschmerzen. Ich fasste mich mit einem quälenden Gesicht an den Kopf. "Nadann komm." Er stieg aus und wenige Sekunden später öffnete sich meine Türe. Chris löste mich von dem Sitzgurt und half mir dann auf zu stehen. Zusammen machten wir uns auf den Weg zum Fahrstuhl der mich nach oben bringen wird. Jetzt da mein Adrenalien weg ist, machte sich der Alkohl bei mir bemerkbar. Klar gings mir nicht so schlecht, dass ich gleich kotzen würde,dennoch konnte ich ohne die Hilfe von Chris kaum noch selbst gehen, weshalb ich ihm sehr dankbar bin für seine Hilfe.

Die Wette vorhin mit dem ganzen Bier blieb bei mir wohl nicht unbemerkt. Ich hoffe nur, dass ich bis zur Schule wieder fit bin, denn so kann ich mich schlecht blicken lassen. Die neue, die mit Restalkohl in die Schule kommt. Klasse Start.

Ich klammerte mich den ganzen Weg bis zu meinem Apartment an Chris, um sicher zu gehen, dass ich nicht umkippe oder stolpere. Chris schloss leise die Eingangstür auf und führte mich dann in mein Zimmer. Dort legte er mich behütsam ins Bett und deckte mich zu. Es dauerte keine fünf Minuten, da war ich schon weg. Ausgepowert und fertig.

***

Mein Morgen verlief dann doch nicht so wie ich gedacht hätte. Mit einem lauten Hämmern an meiner Türe und das grelle Morgenlicht,dass ich voll verschlafen und zu früh zu Gesicht bekommen hatte, wurde ich von meiner Mum geweckt. Da ich leichte Kopfschmerzen wegen gestern hatte, machte es mir meine Mum auch nicht gerade leichter indem sie mich anschrie. Ich setzte mich aufrecht in meinem Bett auf und starrte meine Mum verwirrt und verschlafen an. Was ist mit ihr?

"Mia. Steh sofort auf. Ich muss mit dir reden, sofort." Mit den Rücken zu mir gedreht steuerte sie auf die Tür zu und knallte diese hinter sich zu. Ich zuckte zusammen. Klasse. Dir auch guten Morgen.

Ich rappelte mich schnell auf und verließ das Zimmer. Das erste was ich jetzt brauche ist eine heiße Dusche. Nachdem ich mir extra viel Zeit im Bad gelassen hatte, um die Unterhaltung mit meiner Mum hinauszuzögern, ging ich zurück in mein Zimmer und packte meine Sachen für die Schule zusammen. Ich hatte echt keine Ahnung was meine Mum mit mir zubesprechen hatte, aber die schien richtig angepisst und wütend zu sein. Und in so einem Zustand konnte ich auch gut auf ein Gespräch mit ihr verzichten. Als ich die Küche betrat, wartete meine Mum schon auf mich.

"Morgen" Sie schaute von ihrer Zeitung, die sie in der Hand hält hoch, aber sagte kein Wort. Geile Scheiße, ist die schlecht drauf.

Ich runzelte die Stirn und öffnete den Kühlschrank um die Milch für meinen Müsli zu holen. Zusammen mit der vollen Schüssel stehte ich mich neben sie an den hohen Tisch und schaufelte mir den ersten Löffel in den Mund.

Bis jetzt hatte sie noch kein einziges Wort mit mir gewechselt, seit sie stürmisch aus mein Zimmer gerannt war. Und da ich nicht den ersten Schritt machen wollte und unsere Stille brechen wollte beließ ich es dabei und schaute in die vor mir aufgeschlagene Zeitschrift.

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Euch allen ein schönes Weihnachtsfest !! Genießt es und habt spaß ;) Und viel Glück im neuen Jahr, fals kein neues Kapitel mehr kommt. Guten Rutsch ;) ♥

Private Hotel Room Service { Niall Horan }Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt