Kapitel 45

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_Alice_

Die Nacht kommt mir ewig vor. Jin ist vor Stunden gegangen und ich fühle mich dadurch noch einsamer. Um ehrlich zu sein, auch wenn Jin da ist, fühle ich mich einsam.

Er bringt mir wirklich sehr viel Verständnis entgegen und ich bin ihm für alles sehr dankbar aber trotzdem, etwas fehlt.

Ich weiß was fehlt aber ich möchte es mir nicht eingestehen.

Er hat mich ausgenutzt und die anderen haben mitgemacht. Jin war genauso beteiligt aber ohne ihn würde ich jetzt auf der Straße leben.

Das ist die dritte Nacht hier in diesem Hotel und ich weiß, dass ich nicht sehr lange hier bleiben kann. Ich brauche einen Job.

Einen Job. Was ich außer der Arbeit im Club noch machen kann, weiß ich nicht.

Meine Beine führen mich aus dem Bett und ins Badezimmer. Ich knipse das Licht an und das moderne aber dennoch ziemlich kleine Badezimmer leuchtet hell auf.
Das Licht brennt in meinen Augen und mein Spiegelbild lässt mich nach Luft schnappen.

Meine Augen sind rot und angeschwollen, meine Haut ist blass und meine Haare sind ein wildes Etwas auf meinem Kopf.

So schlimm habe ich in der ersten Monaten im Club ausgesehen.

Jedes Ereignis in meinem Leben beginnt und endet gleich; erst die Euphorie, dann die Wahrheit und dann zum krönenden Abschluss, der Fall.

Meine Hand hebt sich und ich berühre das Gesicht von dem Mädchen im Spiegel.

Sie verliert Tränen und ich versuche es wegzuwischen. Die Tränen verschwinden nicht aber auf ihren Lippen bildet sich ein kleines Lächeln.

„Alles wird gut.." flüstere ich leise aber sie hört es.
„Du bist sowas gewohnt...wir werden einfach wieder aufstehen und weitermachen...wir werden es schaffen..."

Die Tränen werden mehr aber ich lasse meine Hand vom Spiegel sinken und ziehe mich aus.

Als ich ganz nackt bin, trete ich in die Dusche und lasse kaltes Wasser über mich fließen. Ich keuche wegen der Kälte aber schließe meine Augen.

Doch es dauert keine Minute und ich spüre ihn an meinem Körper.

Seine harten Muskeln, seine weiche Haut. Ich rieche ihn; diese unverkennbare Geruch nach Rauch und purer Männlichkeit. Es ist hart aber gleichzeitig süß. Ich höre seine Stimme; er sagt meinen Namen.  Seine Stimme ist tief und jedes Wort ist so, als wäre er atemlos.

Meine Haut kribbelt und dann spüre ich seine Lippen, sie sind an meinem Hals und er wandert tiefer.

Oh Gott.

Als ich seine Lippen an meinem Brüsten,  auf meinem Bauch und dann an meine Mitte spüre, stöhne ich auf und reiße meine Augen auf.

Es ist niemand da.

Er ist nicht da.

Meine Beine werden weich und ich gleite an der Wand der Dusche runter und setzte mich auf den Boden. Ich lasse meinen Kopf hängen.

„Du hast mich ruiniert Jungkook.." sage ich fasst tonlos aber hoffe das er es irgendwie hört.

Your Lies // JK Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt