Kapitel 47

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_Alice_

Ich bin wie betäubt.

Auch wenn Tränen meine Augen verlassen, ich spüre sie nicht mehr.

Jin merkt das aber er lässt mich machen. Es ist so, als würde er verstehen, wie es mir geht.

Ich frage mich, ob er jemals selbst so etwas durchgemacht hat aber ich verkneife mir die Frage.

Dank ihm habe ich mich in einem kleinen Laden, als Kassiererin beworben. Er hat mir die Bewerbung zusammengestellt und nur das nötigste reingeschrieben. Jin war es, der dann die Bewerbung über seinen Laptop abgeschickt hat.

Für ein Bild war ich einfach nicht bereit und deshalb hat er es weggelassen.

Die Antwort kam noch am selben Tag und er hat mir voller Freude berichtet, dass die Frau mich einstellen und mir den Laden noch zeigen möchte.

Ich werde morgen dorthin gehen. Jin hat mir heute die Kleidung vorbeigebracht und mir noch sämtliche sämtliches Make up besorgt.

Jin ist meine Rettung.

„Du weißt, wie wichtig du für mich bist ...Dan-" wir stehen gerade an der Zimmertür, da er schon wieder los muss. Er unterbricht mich, indem er mich umarmt.

„Alice, ich sage es dir jetzt noch ein einziges Mal; Hör auf dich dauernd bei mir zu bedanken." er drückt mich eng an sich und meine Arme heben sich langsam und ich lege  sie um seinen Rücken.

Wie soll man sich bitte nicht bedanken?
Das was er für mich seit zehn Tagen tut, ist einfach nicht selbstverständlich.

Er löst sich von mir und sieht mir ins Gesicht. Seine Hand hebt sich und er wischt mir die Tränen von der Wangen. Ich merke es ehrlich nicht mehr, wenn ich weine.

„Gute Nacht." sagt er noch lächelnd und öffnet die Tür.

„Gute Nacht." erwidere ich  leise und dann verlässt er das Hotelzimmer und verschwindet im Aufzug.

Erneut bin ich alleine. Ich schließe die Tür und wie automatisch, setzte ich mich wieder auf den Sessel vor dem Fenster.

Die letzten Monate waren unglaublich.

Unglaublich schön.
Unglaublich schmerzhaft.

Für mich war es einfach zu viel.
Ich will nichts Schönes und auch nichts mehr Schmerzhaftes erleben. Diese zwei Dinge gehen Hand und Hand und ich will es einfach nicht mehr.

Meine Augen schließen sich und ich konzentriere mich auf meine Atmung, dass hat mir Jin beigebracht.

Gerade als ich meine Atmung einigermaßen unter Kontrolle habe, klopft jemand an meine Tür und meine Atmung setzt aus.
Meine Augen öffnen sich und ich drehe mich zu der Tür um.

Spätestens jetzt hätte Jin sich erkennbar gemacht und mir versichert, dass er es ist.

Es wird wieder an meine Tür geklopft und mein Herz schlägt schneller.

Langsam stehe ich auf und laufe zur Tür und wieder klopft die Person an meine Tür.

Als ich vor der Tür stehe, schaue ich durch den Spion und verkrampfe mich, als ich sehe wer es ist.

Die Person klopft nochmal an die Tür und meine Hand legt sich an den Türklinke und ich öffne sie.

Sobald sie mich sieht, nickt sie nur leicht.

„Darf ich rein?"
Rachel ist ganz schwarz angezogen und sie hört sich ruhig an.

Woher weiß sie, dass ich hier bin und was will sie von mir ?...

Your Lies // JK Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt