Kapitel 96

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_Jungkook_
                          - 1 Woche später -

Zum letzten Mal betrete ich das Krankenhaus. Nach heute ist es endlich vorbei.

Kurz vor ihrem Zimmer läuft mir wieder diese aufdringliche Krankenschwester entgegen.

Sie hat einen Klemmbrett und einen Stift in ihren Händen.

„Mr. Jeon." ihre Stimme nervt mich.

Ich schaue zu ihr und ziehe eine Augenbraue hoch.

„Mr. Jeon, der Bericht muss fertiggestellt werden." ihre blonden Haare sind zu einem Zopf zusammen gebunden und sie hat einen viel zu roten Lippenstift drauf. Der steht ihr absolut nicht.

„Hören Sie mal, Miss.." Ich schaue auf ihren Namensschild. „Yang, ich sag's heute zum letzten Mal. Wir wissen es nicht. Keine Ahnung wer es war, was genau passiert ist. Wir sind kurz bevor sie gekommen sind wachgeworden."
Meine Stimme ist ein leises Knurren und mein Blick löst sich nicht von ihren Augen.

„A..Aber.. es handelt sich um einen sehr ernst Missbrauchsfall. Wir müssen es eigentlich der Polizei weitergeben."

Seit Tagen versuchen sie uns die Polizei an den Hals zu jagen. Ich hätte es Alice niemals erlaubt, den Notarzt zu rufen aber wir wären sonst nicht von dort weggekommen und Alice wäre verblutet.

Ich trete näher an sie heran und sie wird knallrot. Fast so rot wie ihr scheiß Lippenstift.

„Die Sanitäter vor Ort haben es akzeptiert und du machst hier Probleme? So einen Bericht kann man super schnell erstellen: Ursache des Ereignisses: Nicht bekannt. Was ist so fucking schwer daran?" mit jedem Wort, das ich flüstere weitet sie ihren Augen mehr.
„Wir wissen es nicht. Der Polizei könnte auch nichts tun. Was wollen wir denen sagen mh? Ein Geist hat das angestellt? Werde nicht albern und höre endlich auf mit dem Bericht. Wir könnten nicht mal einen Anzeige erstatten und die gesamten Kosten des Krankenhauses zahlen wir privat und soweit ich weiß, ist das Geld seit  Tagen überwiesen. Oder nicht?"

Sie schluckt hörbar.

„Was interessiert dich das also?" bei dieser Frage tritt sie zurück und räuspert sich, doch ich sehe die Gänsehaut an ihren Armen.

„W.. wir versuchen ihnen doch nur zu helfen und sie benötigt eventuell eine Therapie-"

„ ICH kümmere mich darum. Das hat euch nichts zu interessieren." ich werd kurz lauter und ziehe die Aufmerksamkeit von paar anderen Leute auf uns.

Miss fucking Yang holt zittrig Luft und zeigt kurz mit zitternder Hand zur Tür.

„S... Sie ist wach aber in einer Stunden müssen wir ihre Verbände wieder gewechselt werden. D..der Arzt kommt dann vorbei." mit diesen Worten klemmt sie ihr verficktes Klemmbrett unter ihren  Arm, schiebt den Stift in ihre Hosentasche und entfernt sich mit schnellen Schritten von mir.

Wenn hier irgendwelche Institutionen meinen, den Fall übernehmen zu müssen, drehe ich noch vollständig durch.

Wir wissen nichts. Das müssen sie uns einfach glauben, denn die Rache gehört mir.

Wir sind sofort zwei Tage nach der Sache zum Club gefahren aber der Club ist komplett leer.
Auch wenn dieser verfickte Jayden nach Alaska geflohen ist, werde ich ihn finden und die abgefucktesten Dinge mit ihm anstellen. Danach wird er mich darum flehen, ihn umzubringen.

Das schwöre ich hoch und fucking hellig.

Ich öffne die Tür und mein Blick fällt sofort auf Alice.

Sie h liegt in dem Bett und sieht aus dem Fenster. Auch als ich die Türe wieder schließe, hört sie nicht auf damit, aus dem Fenster zu starren.

Langsam gehe ich auf sie zu.

„Baby.." sage ich leise und sanft.

Ich fühle mich für das alles verantwortlich.

Wie dumm konnte ich bloß sein. Eine Hochzeit in einem Schloss ? Bin ich ein seriösere scheiß Geschäftsmann, der absolut keine Sorgen hat, außer der verpasste Termin fürs Tennis? Fuck, bin ich nicht!
Ich hätte mit allem rechnen sollen.

Unsere Liebe ist das Beste was mir jemals passiert ist aber es hat mich blind gemacht.

Blind vor meiner eigenen  Realität.

Es hätte auch ein ehemaliger Kunde sein können, der mir das nicht gönnt und sich an mir rächen möchte.

Das es Jayden war, hat alles viel schlimmer gemacht, denn  er hat meine Alice ruiniert.
Er hat auch mich ruiniert. Und auch die anderen. Keine von uns kann noch ruhig schlafen und das obwohl wir nach dem erste Tag entlassen worden sind.

Ich setzte mich vorsichtig neben sie auf ihr Bett aber berühre sie nicht.

Vor drei Tagen wollte ich sie streicheln und sie ist so heftig zusammengezuckt, dass ich meine Hand sofort weggezogen  hatte.

Du wirst das so bereuen Jayden. Du wirst sowas von leiden.

„An was denkst du?..." frage ich einige Minuten später und kaue mir nervös auf der Unterlippe herum.

Ich erwarte keine Antwort, da sie seit Tagen nichts spricht, doch sie überrascht mich.

„Wann komme ich hier raus?"  sie hat sich noch nie zuvor so eiskalt angehört. Noch nie so emotionslos.

Ich erschaudere unangenehm und weiß kurz nicht was ich sagen sollen.

„Heute, der Arzt kommt aber in einer Stunde und wechselt deinen Verband."

Sie nickt nur leicht und sieht weiter aus dem Fenster und schweigt wieder.

„Hast du Schmerzen  ?.." ich komme mir so dumm vor. Jedes Wort, kommt mir falsch vor. Doch was will man nach sowas sprechen ?

Sie gibt einen erstickten Ton von sich und beginnt dann zu lachen.

Meine Augen weiten sich aber sie lacht mehr.

Sie löst ihren Blick vom Fenster, erst jetzt sehe ich ihr Gesicht.  Ich erkenne ihre feuchten Wangen und die Tränen in ihren Augen. Doch sie lacht.

Und in diesem Moment weiß ich eins ganz sicher; Alice hat nicht nur Verletzungen an ihrem Körper, sondern auch an ihrer Seele und diese haben sie für immer verändert.

Your Lies // JK Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt