48. Wahnsinn ist Familiensache

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Es waren mittlerweile zwei Wochen vergangen seit Harley zu Joker und mir in die Villa gezogen war. Harley hatte noch ein paar Sachen aus unserem alten Haus geholt aber da wir eigentlich alles nötige hier hatten war es nicht viel gewesen.

J hatte sich erstmal größtenteils von uns fern gehalten, wahrscheinlich gefiel es ihm noch nicht so ganz, dass Harley jetzt hier war. Wir waren aber auch allein ganz gut klar gekommen. Ich hatte ihr vorgeführt was ich mittlerweile alles für Kampfkünste beherrschte und, dass ich jetzt auch Auto fahren konnte. Zudem waren wir zur Feier zu Harleys Wiedereinstieg ins Verbrechergeschäft erstmal shoppen gegangen auf unsere Art halt. Es war schön wieder etwas mit ihr gemeinsam unternehmen zu können und auch Harley war sichtlich froh. Sowohl bei mir zu sein als auch zurück als Verbrecherin zu sein.

Joker hatte sich dann auch allmählich zu uns gesellt. Gestern war unser erster Clou zu dritt gewesen. Wir statteten der Gotham Bank einen Besuch ab und heizten allen Anwesenden ordentlich ein. Wir erbeuteten insgesamt etwas 5 Millionen Dollar. Nachher hatte die Polizei ordentlich aufzuräumen, da sie so dumm waren nicht auf unsere Forderung zu hören und wir somit alle Geiseln töteten bevor wir abhauten.

Den gelungenen Clou feierten wir anschließend im Club. Harley und ich legten dabei eine ordentliche Show aufs Parkett, denn wie sich heraus stellte konnte auch Harley wirklich gut tanzen. Dumm nur für die zwei besoffenen Männer die sich nicht an die Regel "Schau so viel du willst aber fass die Tänzerinnen nicht an" hielten und kurzerhand von J erschossen wurden, als sie Harley und mich begrapschen wollten.

Alles in allem war es ein sehr spaßiger Tag. Heute allerdings war J gar nicht spaßig drauf, als er am Abend zu uns kam. Harley und ich amüsierten uns grade darüber, wie sich einer der Gefangenen verzweifelt versuchte von den immer näher kommenden Sägeblättern zu entfernen die vor ihm hin und her schaukelten. Ich hatte die Idee aus SAW und Harley war Feuer und Flamme es auszuprobieren, als ich ihr davon erzählte. Ihre blutrünstige Ader war ziemlich schnell wieder zum Vorschein getreten seit sie hier war.

"Kommt mal kurz mit." forderte J uns auf.

"Ja sofort. Noch einen kurzen... Moment." erwiderte ich.

Gleich darauf wurde das Gesicht des Gefangenem von den Sägeblättern zerfleischt wobei Blut und Fleischstücke nur so spritzten. Harley und ich, wir standen geschützt hinter der Tür mit Glasscheibe, brachen in Lachen aus.

"So jetzt kommen wir." meinte Harley, als wir uns wieder beruhigt hatten.

Im Esszimmer setzten wir uns J gegenüber an den Tisch.

"Was ist denn los? Du wirkst so ernst. Oh sag nicht, dass das GCPD das Geld von gestern entdeckt hat!" sagte ich.

"Nein keine Sorge das ist sicher verwahrt. Es geht um etwas anderes, etwas sagen wir mal familiäres." erwiderte er.

Verwirrt sahen ich und Harley Joker an.

"Ich will das uns etwas verbindet, etwas besonderes, das wir immer in Erinnerung behalten." fuhr er fort.

"Freundschaftsarmbäder?" scherzte Harley doch der Blick von Joker brachte sie zum Schweigen.

"Nein ich dachte da eher an ACE." verkündete er.

"Wir sind doch alle schon in die Chemikalien gesprungen und es hat uns alle verändert." meinte ich und verwies auf meine Narben.

"Ja ich weiß aber das war einzeln und in großen zeitlichen Abständen. Ich will dass wir es gemeinsam machen. Alle zur gleichen Zeit." erklärte J.

"Oh ja das klingt gut und ist wirklich besonders." erwiderte ich begeistert.

Harley war auffällig still.

"Harls was hältst du davon?" fragte Joker sie.

Etwas aufgeschreckt sah sie ihn an.

"Äh... ja klar gute Idee." stimmte sie stockend zu.

"Sehr gut dann macht euch fertig wir fahren gleich hin." beschloss J, stand auf und ging in sein Zimmer.

Ich war allerdings nicht so zufrieden mit Harleys Antwort und stellte sie zur Rede.

"Komm schon was ist los du klangst nicht wirklich entschlossen."

"Ich bin mir nicht sicher, ob ich springen werde oder sollte. Das ist ein großer Schritt der letztes Mal nicht unbedingt nur zu gutem geführt hat." sagte sie verlegen.

"Aber es hat zu mehr gutem als schlechtem geführt und außerdem weiß ich, dass du es eigentlich willst. Für mich und auch für dich damit du nicht mehr zwischen deinem normalen und deinem Harley Quinn Leben stehst." ermutigte ich sie.

Harley lächelte und schien wieder zuversichtlich.

"Du hast Recht es wird mein Leben um einiges leichter machen."

Eine halbe Stunde später fuhren wir allem mit Motorrädern los. J meinte die wären unauffälliger womit er Recht haben mochte, doch nicht so wie er und schließlich auch ich fuhr. Wir rasten durch die Straßen und ließen die Motoren heulen. Harley fuhr etwas vorsichtiger hielt das Tempo aber gut mit.

In kürzester Zeit waren wir auf dem alten Fabrikgelände angekommen und gingen zu dritt nebeneinander her zum Gebäude in welchem sich die Chemikalien befanden. Wir stiegen nach einander die Treppen empor. Wir redeten nicht viel, die Atmosphäre brachte uns zum schweigen.

Doch kurz bevor wir oben waren rief Harley hinter mir und J auf einmal:

"Nein ich kann das nicht nochmal!"

Und rannte zurück die Treppen runter. Joker wollte schon verärgert hinter her doch ich hielt ihn zurück und ging stattdessen selbst. Wut brachte jetzt nichts, ich musste ihr die Angst nehmen.
Harley saß schluchzend vor den Motorrädern und hatte ihr Gesicht in den Händen vergraben.

"Hey, ist okay das ist die Aufregung." sagte ich ruhig und hockte mich zu ihr.

"Nein das ist Angst und damit mache ich euch alles kaputt." flüsterte sie.

"Das stimmt nicht. Du kannst es nicht kaputt machen nur weil du Angst hast, denn Angst kann man überwinden." redete ich beruhigend auf sie ein.

"Ich nicht. Ich habe ständig Angst und treffe dann dumme Entscheidungen und jetzt schaffe ich es nicht mal die Treppe hoch zu gehen."

"Allein schaffst du es vielleicht nicht aber mit uns zusammen." sagte Joker der plötzlich hinter uns aufgetaucht war.

Harley drehte sich zu ihm um.

"Du bist nicht wütend?" fragte sie.

"Nein das würde jetzt nichts bringen. Vertrauen ist hier eher angebracht. Also, vertraust du uns?" er hielt ihr die Hand hin.

Und auch ich stand auf, stellte mich neben J und hielt ihr eine Hand hin. Harley lächelte und ergriff schließlich unsere Hände. Wir zogen sie hoch und mit ihr in der Mitte gingen wir erneut ins Gebäude und zusammen die Treppen hoch. Dieses Mal schafften wir es alle bis nach oben.

Jetzt standen wir nebeneinander am Rand und sahen runter auf die grüne Flüssigkeit.

"Seit ihr bereit?" fragte Joker.

"Ja auf jeden Fall", sagte ich, "Was ist mit dir Harley?"

"Mit euch an meiner Seite bin ich zu allem bereit." entgegnete sie.

"Dann auf drei." meinte J.

"Eins." begann Harley.

"Zwei." setzte Joker fort.

"Drei." beendete ich.

Wir machten alle einen Schritt nach vorne, dann fielen wir.

"Wahnsinn ist Familien Sache." flüsterte ich noch, dann tauchten wir alle gleichzeitig in die Chemikalien ein.

                             Ende

Eine crazy Mutter, ein grünhaariger Vater und ihre Psycho TochterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt