Am liebsten wäre ich gar nicht ins Auto gestiegen sondern weggerannt, aber ich dachte es wäre besser Joker jetzt nicht mehr zu verärgern und zu tun was er sagt. Die Fahrt ging viel zu schnell aber auch gleichzeitig viel zu langsam zu ende. Denn ich wollte weder mit ihm in einem Auto sitzen noch wollte ich, dass wir bei der Villa ankamen. Das es mittlerweile dunkel war machte alles noch unheimlicher.
„Geh zum Pool. Ich komme gleich und wag es besser gar nicht erst wegzulaufen." befahl Joker mir, als wir ankamen.
Ohne etwas weiteres zu sagen ging ich dort hin. Sicher hätte ich trotzdem weg laufen können aber was hätte das gebracht? Ich kannte mich hier nicht aus und bis zur Stadt waren es sicher acht bis zehn Meilen.
Ich wollte mich nicht fragen was Joker vor hatte oder wie die Folgen aussehen würden, eigentlich wollte ich an gar nichts denken, denn ich war schon nervös genug.
Der Pool war von innen beleuchtet und wirkte sehr einladend. Liebend gern hätte ich mal ein paar Runden darin geschwommen, doch meine nicht vorhandenen Schwimmfähigkeiten hielten mich davon ab und machten mir auch etwas Angst vor dem tiefen Wasser.
Auf einmal hörte ich Schritte. Die einen waren groß und traten fest auf, die zweiten hingegen waren eher schleifend. Joker kam mit einem gefesselten jungem Mann im Schlepptau aus dem Haus.
„Ich gebe dir jetzt zwei Optionen" ,begann er, „Entweder du erschießt jetzt und hier diesen Mann und hältst dein Versprechen an mich oder du wirst dich gleich im Pool wiederfinden."
Er stieß den Mann zu Boden und hielt mir eine Pistole hin. Ich sah erst den Mann und dann Joker entsetzt an.
„Mach und sei froh, dass ich nur das hier mache, weil du dich heute zuerst gut geschlagen hast." sagte Joker mit einer Stimme die ich noch nie von ihm gehört hatte. Sie klang wie Wut und Todesernst die durch Enttäuschung entstanden waren.
Ich konnte nicht fassen, dass Joker mich jetzt so zwingen wollte jemanden umzubringen. Wie erstarrt blieb ich stehen und sah auf die Pistole in Jokers Hand.
„Schön wie du willst." meinte er auf einmal.
Ich spürte einen kräftigen Stoß und fiel rückwärts ins Wasser. Sofort fing ich an panisch mit Armen und Beinen zu rudern. Ich wusste nicht mehr wo oben und unten war. Aber offenbar befand ich mich unter der Wasseroberfläche, da ich nicht atmen konnte.
Schließlich gelang es mir endlich nach oben zu kommen und nach einigen weiteren Sekunden den Beckenrand zu ergreifen. Hustend zog ich mich aus dem Wasser und zitterte am ganzen Körper vor Angst und Kälte.
„Wirst du jetzt dein Versprechen halten oder muss ich nächstes Mal dafür sorgen, dass du etwas länger Unterwasser bleibst?" fragte Joker immer noch mit gleicher Stimme, während er auf mich herunter sah.
„Welches Versprechen meinst du bitte?" fragte ich zurück.
Joker wollte mich schon zurück in den Pool stoßen, doch dann besann er sich zu meinem Glück.
„Als ich dich gefragt habe, ob du jemanden für mich töten würdest hast du mit ja geantwortet. Daraufhin hast du auch einen umgebracht aber ich beziehe solche Versprechen nie nur auf einmal sondern bis ich sage es ist erfüllt. Also noch einmal die Frage: Wirst du jetzt tun was ich dir sage oder muss ich dafür sorgen, dass du dieses Mal länger Unterwasser bleibst?"
Er war immer fordernder geworden und sah mich jetzt eindringlich an. Ich warf einen kurzen Blick aufs Wasser und dann auf den Mann der irgendwie eh schon mehr tot als lebendig aussah, dann griff ich mehr oder weniger entschlossen nach der Waffe. Ich stand auf und zielte.
„Bringen wir es hinter uns." seufzte ich leise, daraufhin schoss ich.
„Also, ging doch." sagte Joker jetzt wieder mit der Stimme die ich von ihm gewohnt war.
Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn mit leicht feuchten Augen von Wut und Trauer an.
„Du hast gesagt ich muss so bald keinen Menschen mehr töten, wenn ich nicht will." sagte ich leise und senkte den Kopf.
J hockte sich zu mir runter und leckte mir die Hände auf die Schultern als wäre ich ein kleines Kind.
„Ja das habe ich aber wenn ich etwas von dir verlange, dann erwarte ich auch, dass du das machst. Wirst du denn jetzt immer das tun was ich von dir möchte?" fragte er und seine Stimme klang dabei ganz sanft.
Ich verstand es selbst nicht, eben war er noch so grob und gefühllos gewesen, hatte mich fast umgebracht. Ich war wütend und verängstigt von ihm, wollte ihm nicht mehr vertrauen. Doch jetzt hatte er so eine beruhigende Wirkung auf mich, als ob ich ihm all meine Sorgen erzählen könnte und der einzige Mensch auf der Welt war der mich verstand. Was zur Hölle war los mit mir? Oder wie machte er das?
„Ich kann es ja zumindest versuchen." flüsterte ich also leise.
„Gutes Mädchen. Jetzt geh dich umziehen und ins Bett, mal sehen was morgen so passiert."
„Okay, gute Nacht." sagte ich und ging.
Bevor ich allerdings im Haus verschwand fiel mir noch etwas ein:
„Wo ist Muerto?"
„Er wartet in deinem Zimmer auf dich." erwiderte J.
Ich nickte und ging weiter.
Joker
Heute hatte ich einmal die Kontrolle verloren und hatte Sina auf recht brutale Art und Weise bestraft. Es war sicherlich nicht förderlich für ihr Vertrauen zu mir, doch glücklicherweise hatte ich diese Wirkung auf Menschen, dass sie mir schnell verziehen, wenn ich es nur richtig anstellte. Bei ihr war das eben sehr einfach gewesen aber das hieß nicht, dass das immer so sein würde.
Wenn ich meinen Plan mich an Harley zu rächen beibehalten wollte musste ich besser aufpassen.
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Eine crazy Mutter, ein grünhaariger Vater und ihre Psycho Tochter
FanficJoker FanFiction Sina ist grade 16 geworden und hat bisher ein recht normales Leben mit ihrer Mutter Harleen geführt. Doch plötzlich erfährt sie, dass ihre Mutter die ehemalige Verbrecherin Harley Quinn und ihr Vater der berüchtigte Joker ist. Für...