My Home is my Castle: 19 ~ Nick

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Es war vier Uhr, als wir am Rhein angelangt waren. Wir holten uns ein Eis und setzten uns unweit vom Landtag auf eine Bank, streckten die Beine in die Oktobersonne und genossen die spärlichen Sonnenstrahlen und das Eis. Es ging ein kühler Wind.

Nach einer Weile legte sich Pi entspannt auf die Bank, mit dem Kopf meinen Oberschenkel, ihre Beine baumelten über der Rückenlehne. Wenn man uns so beobachtet hätte, man hätte uns sicher für ein ganz normales Paar gehalten. Aber das waren wir nicht. Wie hatte Julius das so schön gesagt: wir waren ja noch nicht mal richtig zusammen. Sie hatte uns auf Eis gelegt. Abstand. Sie wollte Abstand. Aber Sie hatte mich geküsst. Und lag jetzt auf mir auf dieser Parkbank in der Sonne am Rhein, lächelte zufrieden, die Sonnenbrille auf der Nase und hielt meine linke Hand verschränkt mit ihren beiden Händen fest. Das fühlte sich widersprüchlich an. Jedenfalls nicht nach Abstand. Zu gut für Abstand. Mein Herz explodierte fast, so gut fühlte es sich an. Aber ich würde nichts tun. Sie zu nichts drängen...

Mit der freien Hand strich ich ihr durchs Haar und erntete ein zufriedenes Brummen von ihr.

„Darf ich dich was fragen?"

„Mh?"

„Du musst nicht antworten, wenn du nicht antworten willst, weil... Es ist eine persönliche Frage."

Sie schob ihre Sonnenbrille ein Stück herunter und schielte darüber. „Frag."

„Du bist jetzt in Düsseldorf."

„Ja."

„Hast du schon überlegt, was mit deinem Studium ist?" Toll, Nick. Das war ein sehr charmanter Weg, sie zu fragen, ob sie beabsichtigte, irgendwann nach Heidelberg zurückzukommen.

Pis Augen weiteten sich ein wenig. Sie blinzelte wandte den Blick ab, und schob die Sonnenbrille zurück auf ihre Nase. Sie schwieg eine ganze Weile. Eine ganze Weile. Ich rechnete schon damit, dass sie nicht darauf antworten, würde, bis sie dann doch einatmete. Sehr tief.

„Ich bin noch immatrikuliert...", sagte sie leise. Ihre Finger wurden ganz schlaff und es schien, als ob alle Kraft aus ihr wich. „Meine Eltern wollen nicht, dass ich zurückgehe..."

„Verstehe."

Sie schluckte. „Das Semester geht in drei Wochen los...", flüsterte sie. „Ich hasse dieses Studium..."

„Du musst nicht zurück...", sagte ich leise und hörte auf, ihr durch die Haare zu streichen. Ich wusste, wie sehr sie ihr BWL-Studium hasste. Jedes einzelne Seminar davon hasste sie. Aber wenn sie abbrechen würde... dann hätte sie keinen Grund zurück zu kommen... und wir hätten vermutlich keine Chance, das zu schaffen über die Distanz. Wobei ich mir überhaupt nicht sicher war, ob das jetzt überhaupt ein Neustart war - auch wenn es sich so anfühlte.

Sie drehte den Kopf und nahm die Sonnenbrille ab. Ihr Blick hatte eine Färbung angenommen, die mir vollkommen fremd war. „Ich weiß... Aber... vielleicht..." Sie zuckte mit den Schultern und setzte sich auf in den Schneidersitz. „Vielleicht will ich ja zurück. Ich hab mich in Heidelberg immer wohlgefühlt. Ich mag die Stadt. Ich hab da Freunde. Ich mag Ida. Luke. Sogar den doofen Marco mag ich irgendwie." Dann sah sie mich an und schluckte. „Ich mag dich auch... irgendwie und..." Ihr Blick verhängt sich. „Und er ist auch noch in Heidelberg..." Mit er meinte sie Moritz, sprach es aber nicht aus. Sie rieb sich über die Augen. „Diese Stadt ist mir viel näher als Düsseldorf und..."

Urplötzlich begann ihr Blick zu schwimmen.

„Pi..."

„Nein, schon gut. Es geht schon." Sie griff nach dem Zipfel ihres Schals und wischte sich die Augenwinkel wieder trocken. „Meine Eltern machen mich einfach verrückt."

Ich lachte trocken. Das konnte ich mir gut vorstellen. Ich war mir sicher, dass sie Pi keine Sekunde aus den Augen ließen. Und eine Rückkehr in die Verbrechenshochburg Heidelberg? Sicherlich ausgeschlossen.

Unbewusst hatte sie wieder nach meiner Hand gegriffen. Ich musste schmunzeln und räusperte mich. „Soso. Und mich magst du also auch...", murmelte ich und sah sie prüfend an.

Pi lief rot an. „Du bist so..."

„Ja? Was bin ich?"

Sie ließ meine Hand demonstrativ los und sprang von der Parkbank auf. „Auf geht's, Gehrig. Wir machen jetzt Düsseldorfer Hochkultur! Längste Theke der Welt. Diese Richtung! Zack!"

Die Antwort, was ich war, blieb sie mir schuldig.

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Da schneidet er ja ein sensibles Thema an... 📚📓🎓

Ohoh... 🥂🍺🥃🥂🍺🥂🥃🥂🍺🍺🥃🥂🍺🍹🍹🍹🧚🏻‍♀️🧚🏻‍♀️🧚🏻‍♀️🧚🏻‍♀️ das kann ja heiter werden...

Schlägt die Absinthfee da etwa zu? Ob die kleine Schnapsdrossel das im Griff haben wird? Und der wütende Polizist erst? Was meint ihr?

The Distance between usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt