🌹continuación🌹

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"Wir lassen die Geiseln genau hier den Tunnel graben", erklärte der Professor und zeigte auf einer Stelle nahe eines Abwasserkanals, die rot auf einem Plan der Banknotendruckerei, der vor ihnen auf dem Tisch ausgebreitet war, eingezeichnet worden war.
"Die Polizei wird sich so im Kanal positionieren, und wir bekommen mehr Zeit, um durch den eigentlichen Tunnel in Tresor 3 zu entkommen."

Es klang eigentlich alles sehr logisch, doch Denver stellte erstmal wieder eine seiner bescheuerten Fragen, die sich immer von alleine klärten.

Palermo schaltete ab, wie immer, sobald einer der anderen eine unnötige Frage stellte.

"Komm doch nachher in mein Zimmer, hm?", flüsterte Berlín.

Palermos Herzschlag beschleunigte sich.

Seit ihrer ersten Begegnung hatte er ihm bewundert - Berlín war stark, der perfekte Anführer, sie verstanden und vertrauten sich gegenseitig, hatten den gleichen Musikgeschmack und es war, als hätte Martín endlich seinen Seelenverwandten gefunden.

Er lächelte. "Natürlich, aber was-"

"Berlín, Palermo, gibt es ein Problem?"

"Nein, ganz und gar nicht", antwortete Berlín dem Professor und als dieser mit dem Unterricht fortfuhr, spürte Martín, wie Berlín kurz seine Hand sanft berührte.

🖤

"Was ist dein größtes Geheimnis?", fragte Berlín und grinste.

"Wir brechen gerade die Regeln-"

"Die wolltest du schon am ersten Tag brechen, wenn ich dich erinnern darf."

Martín überlegte einen Moment. Eigentlich hatte er überhaupt keine Geheimnisse.

"Naja, es klingt verrückt, aber ..."

Er brach ab.

"Aber ...?", wollte sein Gegenüber wissen.

"Ich, ich bewundere dich. Du bist so ... so perfekt, so stark. Ich weiß, du hältst mich für schwach, für verrückt, so wie die anderen, aber ich liebe dich, Berlín."

"Andrés."

"Was?"

"Ich heiße Andrés. Andrés de Fonollosa."

Berlín kam einen Schritt auf ihn zu.

"Und du?", flüsterte er, während er ihm über die Wange strich.

"Martín Berrote", japste er.

"Martín", wiederholte Andrés, dessen Hand langsam durch seine Haare fuhren.

Vorsichtig legte er seine Hand um Berlíns Nacken.

"Mein Geheimnis fehlt noch. Ich liebe dich auch."

Eigentlich hatte Martin es immer für unmöglich gehalten, sich in weniger als vier Monaten jemanden so zu lieben, doch offensichtlich war es doch möglich.

Langsam und behutsam legte Andrés Martíns Hand in seine.

"Vielleicht werden wir nach dem Raub gefangen genommen, bevor wir auf unsere Insel können, oder wir sterben in der Druckerei."

"Du klingst ja aufmunternd, vielleicht solltest du in Zukunft etwas weniger Wein trinken-"

"Also warum sollten wir es nicht jetzt tun?", meinte Andrés und lächelte matt.

🖤

Martín war glücklich.

Es war still in der Villa: Die Jüngeren waren vorhin zur Fiesta unten im Dorf geschlichen und deshalb hörte man heute mal zur Abwechslung keine laute Musik aus Tokios Zimmer oder die lautstarken Diskussionen zwischen Moskau und Denver, sondern nur den Wind, der leise draußen die Bäume rascheln ließ.

Er lag in Andrés' Armen, und betrachtete die alte Holzdecke über ihnen, welche jedes Mal knackte und Staub davon herunter bröckelte, wenn der Professor in seinem Zimmer im oberen Stockwerk hin und her lief.

"Woran denkst du?", meinte Andrés müde.

"Ob er wohl irgendwann aufhört zu laufen. Ich glaube er bereitet sich auf den Unterricht vor."

Martín lachte.

"Was würdest du sagen, wenn ich dir erzählen würde, dass er mein Bruder ist?"

Er löste sich aus der Umarmung und schaute Andrés verwundert an.

"Es stimmt. Wenn du nach dem Überfall noch bei mir bist, musst du ihn wohl oder übel auch ertragen."

"Du willst, dass ich danach bei dir bleibe?", fragte Martín überglücklich.

"Natürlich, cariño. Ich muss dir unbedingt von dem Gold in der Spanischen Nationalbank erzählen", sagte Andrés, bevor er wieder von Martín geküsst wurde.


kurze Anmerkung:

Es kommt noch zwei Oneshots in der Bank und was danach passiert🙈❤

🥀[Belermo Oneshots]🥀Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt