🌹der Plan🌹

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"Martín?"

"Ja?"

"Woran denkst du gerade?", wollte Andrés wissen, ohne seinen Blick vom Himmel über ihnen abzuwenden.

Die beiden lagen Kopf an Kopf im Innenhof und beobachteten schon seit gefühlt Stunden die Wolken und genossen die Stille, die nur von den Gesängen der Mönche aus der nahegelegenen Kapelle unterbrochen wurde.

Martín öffnete seine Augen.

"An rein gar nichts", antwortete er.

"Das stimmt nicht, du denkst immer an irgendwas", hakte Andrés nach.

Nicht an irgendwas, sondern an dich, hätte Martín jetzt am liebsten entgegnet, doch er wusste, wie lächerlich es wohl für Andrés klingen musste, wenn er ihm einfach so seine Liebe gestand.

"Ich habe eine Idee", meinte Martín schnell.

"Eine Idee?", wiederholte sein Freund und drehte den Kopf zu ihm.
"Was für eine?"

Scheiße.
Er brauchte etwas. Etwas Gutes. Sofort.

"Für einen Überfall."

Eigentlich hatte er gehofft, dass Andrés mit dieser Antwort zufrieden sein würde, aber sobald in einem Satz die Worte Raub oder Überfall fielen, wurde Andrés sofort hellhörig.

"Einen Überfall? Ich dachte du wolltest nichts mehr ausrauben, seit wir beide letztes Mal fast geschnappt worden wären?"

Verdammt.
Das hatte er Andrés so oft erklärt.

"Es ist ja auch nur eine Idee, das heißt nicht gleich, dass ich sie morgen umsetzten will."

Andrés begann zu lachen.

"Ach Martín, du kannst manchmal so süß sein."

Obwohl er sich alle Mühe gab, es nicht zu tun, wusste Martín, dass er bereits rot angelaufen war.

"Willst du sie jetzt hören oder nicht?", fuhr Martín schnell fort.

Andrés nickte, ohne dass er aufhörte, seinen besten Freund anzustarren, was Martín nur noch nervöser machte, doch er riss sich zusammen und begann zu erklären.

"Ich habe gehört, dass der spanische Staat seine Nationalreserven in Gold angelegt und in die Nationalbank gebracht hat."

"Aber Martín, das ist unmöglich-"

"Ja, eben weil es gerade unmöglich ist, denkt der Staat, dass es niemand versuchen wird. Ich gebe zu, es klingt absolut verrückt, aber man kann es schaffen."

"Wie viel?"

"90 Tonnen pures Gold."

"90 Tonnen", wiederholte Andrés beeindruckt und lächelte. "Das ist ziemlich viel Geld. Mehr, als mich die Diamanten von der Champs-Elysee eingebracht haben."

"Das Gold interessiert den spanischen Staat aber nicht."

"Sondern?"

"Er benutzt es eher als Tarnung für etwas viel wichtigeres. Für die Staatsgeheimnisse. Wenn wir die erst haben, dann wird die Polizei alles tun, was wir wollen."

"Das ist genial", sagte Andrés.

"Der Plan stammt ja schließlich auch von mir", erwiderte Martín lachend, doch Andrés blieb ernst.

"Nein, ich meine das ernst. Du bist genial."

Martín drehte seinen Kopf zu ihm, sodass die beiden sich so nahe waren, dass er direkt in Andrés' schöne dunkle Augen schauen konnte.

Gerade, als er sich wieder umdrehen wollte, spürte er, wie Andrés eine Hand auf seine Wange legte, um Martíns Kopf ein wenig näher zu seinem eigenen zu ziehen.

Martín glaubte schon fast, sein Herz würde ihm aus der Brust springen, so aufgeregt war er, denn er wusste gar nicht, wie lange er sich schon diesen Moment gewünscht hatte, und eigentlich hatte er schon lange die Hoffnung aufgegeben, dass es wirklich passieren würde, aber jetzt lag er im Gras, mit Andrés, während dieser ihm einen kurzen, vorsichtigen Kuss gab.

"Ich glaube, ich liebe dich", flüsterte Andrés leise.

"Ich glaube, ich dich auch", entgegnete Martín ebenso glücklich.

Sein größter Wunsch hatte sich nämlich gerade erfüllt.

🤍

Falls ihr irgendwelche Ideen oder Wünsche für Oneshots habt dann könnt ihr sie mir gerne jederzeit schreiben😊

inspired by anna_mv_
hope u like it💕

🥀[Belermo Oneshots]🥀Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt