🥀[Belermo Oneshots]🥀

🌹contigo🌹

Eigentlich hatte Martín keine Lust zum Frühstücken zu gehen, doch sein Hunger zwang ihn.

Er war extrem früh für seine Verhältnisse aufgestanden, nur, um seinen besten Freund aus dem Weg zu gehen.

Es war noch still im Kloster, nur aus der Kirche konnte er die entfernten Gesänge der Mönche hören, doch als er sich dem Innenhof näherte, wollte er direkt wieder umdrehen, doch Martín wollte nicht so einfach nachgeben, denn schließlich hatte er Recht und nicht Andrés, und das wollte er ihm auch zeigen.

Selbstsicher lief ihr zum gedeckten Frühstückstisch im kleinen Garten, wo er sich, ohne ein Wort zu sagen, hinsetzte.

Andrés und er funkelten sich kurz böse an, dann wandte sich jeder schweigend seinem Essen zu.

Gestern Abend hatten sie sich heftig gestritten, über ein eigentlich unbedeutendes Thema, doch beide waren zu stolz, um nachzugeben.

Aber letztendlich wusste Martín, dass dieser Streit sie nicht trennen würde, schließlich waren beide seit Jahren beste Freunde und sie konnten nicht ohne einander leben.

Spätestens heute Abend wenn ihm wieder langweilig wird gibt er es zu, dachte er.

Nervös trommelte Andrés mit den Fingern auf dem Tisch herum, wie immer, wenn er über irgendetwas nachdachte.

Martín lächelte kurz, doch sobald er wieder den vernichtenden Blick seines Freundes bemerkte.

Diese Stille war so unangenehm, dass Martín am liebsten doch nachgegeben hätte, aber endlich sollte Andrés auch mal lernen, dass er nicht unfehlbar war.

Nachdem er fertig war, stand der Argentinier auf und ging langsam zurück durch den Kreuzgang in die kleine Kapelle, wo die beiden wohnten, doch kurz bevor er sich wieder an die Arbeit machen und neue Notizen oder Rechnungen aufstellen konnte, hielt ihn jemand am Handgelenk fest.

Triumphierend grinste Martín, bevor er sich zu seinem Freund umdrehte.

"Du hältst diese Stille nicht mehr aus, oder?", fragte er und sein Grinsen wurde breiter, als Andrés leicht nickte.

"Na gut, vielleicht hattest du Recht gehabt, mit der Sache mit Valeria. Ich hätte ihr nicht sagen sollen...", gestand er.

"Und weiter...", wollte Martín wissen.

"... und es tut mir leid."

Martín schwieg und genoss für einen Moment diesen winzigen Sieg, bevor er sich aus Andrés' Griff befreite und hinüber zum Modell der Bank von Spanien ging, um die neuen Erkenntnisse einzutragen.

"Schau mal, dahinter müssten auch noch mal Lüftungsschächte sein", versuchte Martín seinem Freund zu erklären, aber er brach ab, als er Andrés abgelenkten Blick bemerkte.

"Andrés? Hallo?", fragte Martín und schnipste einmal mit seinen Fingern direkt vor dessen Gesicht, damit er wieder in die Wirklichkeit zurückgeholt wurde.

"Martín ... ich glaube, ich habe ein Problem'" flüsterte er wie hypnotisiert.

Was war nur die letzten Tage mit ihm los?

"Was denn?", wollte Martín beiläufig wissen, denn eigentlich hätte er gerade lieber weiter an dem Plan gearbeitet, anstatt mit seinem Freund irgendwelche komischen Gespräche mit führen.

"Ich glaube, ich bin verliebt."

Martín blickte von seinen Notizen auf.

Seit der Trennung von seiner neusten Exfrau Valeria hatte er das Kloster kaum verlassen, aus Angst, dass die Polizei dank seiner ehemaligen Freundin eine Spur aufgenommen hatte, also hatte er niemand neues kennenlernen können.

"In wen willst du bitte verliebt sein, Andrés? In einen der Mönche? Ich glaube, da hast du wenig Chancen, hermano."

"Nicht in einen von den Mönchen. In dich, du Idiot."

"Hast du dich gestern Abend betrunken?", fragte Martín lachend, doch als Andrés vollkommen ernst blieb, verstummte er sofort. "Wie lange schon?"

"Ich ... ich weiß es nicht. Aber seit Valeria habe ich bemerkt, wie wichtig du mir bist."

Der Moment, vom dem Martín seit Jahren träumte, wurde gerade war, und das einzige, was er im Augenblick tun konnte, war dämlich zu lachen.

"Also...?", hakte Andrés hoffnungsvoll nach.

"Ich dich auch, tonto."

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