Martín liebte den Strand, der ihre kleine Insel umgab. Der weiße Sand knirschte leise unter seinen Füßen, während er zurück in die kleine Hütte in der Mitte der Insel lief.
Im Hintergrund rauschte das Meer und er hörte die Geräusche der Motorboote, die zu den Nachbarinseln und zurück fuhren.Er öffnete die Tür.
Andrés saß auf dem Sofa und telefonierte mit einem der nicht registrierten Telefone, die sie vor Wochen in Jakarta gekauft hatten. Vermutlich mit Sergio, der auf Palawan wohnte.
"Sie will dich heiraten? Wow, Brüderchen, ich hätte nie gedacht, dass du irgendwann mal noch eine abbekommst."
Martín setzte sich neben seinen Freund.
"Wir kommen euch demnächst besuchen", antwortete Andrés in den Hörer. "Bis bald, Brüderchen."
Er legte auf und schmiss das Handy auf den Tisch vor ihnen.
"Was ist passiert?", wollte Martín wissen.
"Raquel Murillo ist bei ihm. Du erinnerst dich an sie?"
"Natürlich tue ich das."
"Sie leben jetzt zusammen und wollen heiraten. "
Die beiden begannen zu lachen.
Raquel und Sergio mussten ein wirklich sonderbares Paar sein, schließlich war sie die leitende Inspectora und er der Anführer einer Gruppe Bankräuber gewesen, doch Martín gab den beiden eine Chance, auch wenn er immer noch Zweifel ihr gegenüber hatte. Was, wenn sie immer noch zur Polizei hielt? Was, wenn sie die Bande verraten würde?"Wie ich schon sagte: Überfälle bringen die ungewöhnlichsten Menschen zusammen", meinte Martín.
"Sind wir so ungewöhnlich?"
"Für andere vielleicht schon. Sie mögen uns für Psychopathen halten, für verrückt-"
"Vielleicht sind wir das ja, aber was sollten uns die Meinungen der anderen kümmern", flüsterte Andrés, der sich langsam zu seinem Freund gebeugt hatte.
Martín legte seine Hände um dessen Nacken.
Seit knapp zwei Jahren lebten sie wie im Paradies: Auf ihrer eigenen Insel im Pazifik, mit genügend Luxus und ihrer Ruhe, aber vor allem fernab von den ganzen Geheimdiensten und der Polizei.
"Wir sollten auch heiraten, oder? Am Strand, abends, mit Fackeln..."
"Was? Ist das ein Heiratsantrag?", fragte Martín ungläubig.
"Ja, klar, oder höre ich mich so an, als würde ich dir zum Geburtstag gratulieren?"
Andrés grinste breit, als Martín zustimmte.
"Ich liebe dich."
"Ich dich-"
Plötzlich klingelte das Handy.
Nicht das, mit dem Andrés vorhin mit seinem Bruder telefoniert hatte, sondern das für die Notfälle.Sofort riss sich Andrés aus der Umarmung, um zu der kleinen Kiste in der Ecke zu rennen, um den Aufruf entgegen zu nehmen.
"Ja?", meldete er sich.
"Berlín? Sie haben Río", sagte eine panisch klingende Raquel Murillo am anderen Ende der Leitung. "Tokio ist auf der Flucht."
"Was? Wie konnte das passieren-"
"Erklären wir euch, sobald alle da sind! Kommt nach Palawan, sofort!"
Sie legte auf, wahrscheinlich, um die anderen anzurufen.
Andrés ließ langsam das Telefon sinken, bevor er sich zu seinem Freund umdrehte.
"Du weißt, was das heißt?", wisperte er.
"Natürlich", entgegnete Martín. "Sie brauchen unseren Plan, um ihn zurück zu bekommen."
to be continued:
Soll ich in meiner neuem FF beide Überfälle beschrieben?😂🙈❤